Überdenken Verkäufer und Verkäuferinnen von Eigenheimen ihre Preisforderungen? Die Angebotspreise für Wohneigentum sind im September leicht gesunken, wie die aktuelle Auswertung der Inserate auf ImmoScout24 zeigt. Damit setzt sich die Konsolidierung im Schweizer Immobilienmarkt auf hohem Niveau fort. Parallel dazu ziehen die verlangten Mieten im vergangenen Monat wieder deutlich an. Mit Blick auf die Jahresentwicklung sind im Unterschied zu den abflauenden Preisen für Einfamilienhäuser diejenigen für Eigentumswohnungen innert Jahresfrist nochmals um knapp 2 Prozent gestiegen.

Seit dem Frühjahr flauen die Preise von zum Kauf ausgeschriebenen Wohnobjekten auf hohem Niveau etwas ab. Sowohl die Preise für Einfamilienhäuser (-0,1 Prozent) wie auch für Eigentumswohnungen (-0,2 Prozent) sind im September minimal gesunken. Bei den Häusern ist auch die längerfristige Entwicklung über zwölf Monate in den negativen Bereich gerutscht (-0,4 Prozent). Bei Stockwerkeigentum hingegen stiegen die Angebotspreise innert Jahresfrist um 2,1 Prozent an. Dies zeigt der Swiss Real Estate Offer Index, welcher von der SMG Swiss Marketplace Group in Zusammenarbeit mit dem Immobilien-Beratungsunternehmen IAZI erhoben und publiziert wird.

Einfamilienhäuser: Innert Jahresfrist keine höheren Ausschreibungspreise
Sollten Eigenheimsuchende in der Hoffnung auf weitere Preisreduktionen nun zuwarten? Insgesamt ist das Angebot nach wie vor knapp. Ein wichtiger, jedoch vielfach wenig beachteter Aspekt ist die Wahl der Objektart. Martin Waeber, Managing Director Real Estate der SMG Swiss Marketplace Group, erläutert dazu: «Die Verfügbarkeit von Einfamilienhäusern ist gegenüber Eigentumswohnungen deutlich geringer. Nur bei rund einem Drittel der ausgeschriebenen Wohnobjekte handelt es sich um Einfamilienhäuser.» Damit lasse sich der Traum eines Eigenheims aus Optik der Marktliquidität trotz des tieferen durchschnittlichen Preisniveaus von Einfamilienhäusern wohl eher durch Erwerb einer Eigentumswohnung erfüllen. «Wer sich bei der Wohnfläche etwas einschränkt, kann zudem die Erschwinglichkeit deutlich verbessern», so Waeber weiter.

Mieten legen im September kräftig zu
Bei den Mieten wurde der leichte Nachlass aus dem Vormonat bereits wieder mehr als wettgemacht: Wer aktuell eine Mietwohnung sucht, muss mit 1,0 Prozent höheren Preisen rechnen. Noch deutlicher wird der Aufwärtstrend in der Zwölf-Monats-Frist mit +3,6 Prozent. Je nach Region weicht die Mietpreisentwicklung im September spürbar von der landesweiten Tendenz ab. Stark gestiegen sind die Werte in der Zentralschweiz (+3,4 Prozent) und im Grossraum Zürich (+2,9 Prozent). Im Mittelland (+0,5 Prozent) fällt der Anstieg leicht unterdurchschnittlich aus, während in der Genferseeregion keine Veränderung feststellbar ist (0,0 Prozent). Dagegen sind in der Ostschweiz (-0,2 Prozent), der Nordwestschweiz (-0,8 Prozent) und im Tessin (-1,1 Prozent) Rückgänge zu beobachten.In Anbetracht der wachsenden Nachfrage, des erhöhten Mietzinsreferenzsatzes und des knappen Wohnungsangebots ist die Wahrscheinlichkeit steigender Mietzinsen auch in den nächsten Monaten hoch.