Das Zuger Blockchain-Unternehmen TokenFactory hat für den ersten regulierten Immobilienfonds in Europa die sichere und skalierbare Tokenisierungslösung entwickelt. Die FMA (Finanzmarktaufsicht Liechtenstein) hat ihn als «Alternative Investmentfonds» (AIF) autorisiert. Als Technologie-Partner entwickelte TokenFactory die Lösung in Zusammenarbeit mit der Bank Frick. 

In der Blockchain-Branche werden immer wieder neue Tokenisierungs-Projekte geplant oder angekündigt. Bis zur effektiven Umsetzung tun sich aber viele schwer. Dieser erste Immobilienfonds in Token-Form wurde von der Finanzmarktaufsicht Liechtenstein (FMA) nun autorisiert, schreibt TokenFactory in einer Mitteilung. Es handelt sich dabei um den ersten regulierten Alternative Investmentfonds (AIF) in Europa. Blockchain beschränkt sich nicht mehr nur auf Krypto-Währungen wie Bitcoin oder Ether: Auf Grundlage der Ethereum-Blockchain lassen sich aus nahezu allen Vermögenswerten sogenannte Security Token kreieren. Die TokenFactory in Zug hat im März 2019 als erster Blockchain-Anbieter eine Immobilie in der Schweiz tokenisiert, und zwar über ihre Plattform blockimmo. Inzwischen unterstützt das Startup andere Unternehmen bei der Tokenisierung von Projekten, die demnächst publiziert werden sollen. Als Security Token bezeichnet man eine digitalisierte Form von Wertpapieren.

Eine wichtige Voraussetzung für die Genehmigung durch die FMA war ein Nachweis über die Sicherheit des Codes. Der wurde von einer externen Audit-Firma (ChainSecurity) erbracht. «Unsere Tokenisierungslösung basiert auf Standard-Protokollen wie ERC20 und der offenen Blockchain Ethereum. Dies ermöglicht, das Potenzial der Blockchain-Technologie maximal zu nutzen, ohne dass sie sich auf einen zentralen Technologie-Partner oder proprietäre – geschlossene –  Lösung festlegen müssen», erklärt Bastiaan Don, Managing Director der TokenFactory. Dies sei möglich, weil die TokenFactory das Eigentum am Smart-Contract überträgt und die zuständigen Personen instruiert werden, wie die Lösung künftig selbstständig genutzt werden kann. Dazu teilt die TokenFactory ihr vorhandenes Blockchain-Know-how mit ihren Kunden und ist aktiv an der Umsetzung involviert. Die Lösung könne auch problemlos in bestehende Applikationen (wie CRM) und Prozessen (wie Anti Money Laundring / Know Your Client (AML/KYC) integriert werden.

Die Lösung des Technologie-Providers

Der Security Token ist verknüpft mit einer On-Chain-Whitelist: «Im Endeffekt lassen sich ausschliesslich konforme Transaktionen abwickeln. Nur Investoren, welche sich via AML/KYC identifiziert haben, werden in der Lage sein, in die entsprechenden Security Token zu investieren oder die Token zu halten oder mit ihnen zu handeln. Dabei fungiert die auf der Ethereum-Blockchain gebaute Lösung als Grundlage für die Durchsetzung von Regeln und für die sichere Dokumentation der Eigentumsrechte», heisst es in der Mitteilung weiter. Die Kontrolle über die Whitelist hat in diesem Fall die Bank Frick – sie führt die Investoren durch ihren Onboarding Prozess und nimmt diese in die Whitelist auf, sofern alle Angaben vollständig vorhanden sind sowie die Mittelherkunft ausreichend plausibilisiert ist. Dasselbe gilt anschliessend für das Minting der Token.

Token Factory Switzerland AG („TokenFactory“) bezeichnet sich als ein Blockchain-basiertes Startup, das kurz davor stehe, der bevorzugte Anbieter für die Tokenisierung von Vermögenswerten zu werden. Die gesetzeskonforme Tokenisierungslösung ermögliche fraktioniertes Investieren und Eigentum, alle Vermögenswerte würden offiziell und rechtlich als Security-Token auf der öffentlichen Ethereum-Blockchain dargestellt. Das Unternehmen arbeitet mit Finanzinstituten und anderen strategischen Partnern in verschiedenen Ländern zusammen, um den grenzüberschreitenden Markt zu ermöglichen und zu erweitern. Von der Schweiz aus operierend, konzentriere sich TokenFactory darauf, die Tokenisierung von Vermögenswerten an einen grossen Investorenkreis zu bringen, was letztendlich zu einem globalen und effizienteren Vermögenshandelsplatz führe.