CBRE Switzerland veröffentlicht aktuelle Zahlen vom Q2 2023 zur Büroverfügbarkeit und den Büroflächenumsätzen in der Schweiz. Es zeigt sich eine Trendumkehr bei der Büroverfügbarkeit sowie eine weitere Polarisierung zwischen den Stadtzentren und der Peripherie.

Die in der Schweiz innerhalb von drei Monaten verfügbaren Büroflächen sind per Ende Juni angestiegen. Und zwar im zweiten Quartal in Folge auf 1,67 Mio. qm bzw. 3,5% des Bestandes, nachdem sie im Q4 2022 mit einem Wert von 3,2% ein mehrjähriges Tief erreicht hatten, wie CBRE mitteilt. Dies sei vor allem einem zusätzlichen Büroflächenangebot in den Vororten von Zürich (Flughafenregion und Limmattal) geschuldet, wo die Verfügbarkeitsquote innert Halbjahresfrist von 15% auf 16,6% angestiegen ist. Auch auf Zürcher Stadtboden stieg das Büroflächenangebot auf 190’000 qm bzw. 2,8 %. Das sind 13’000 qm mehr als noch im Q1 2023 (177’000 qm oder 2,7 %) und bedeuten damit der erste Anstieg seit Q4 2020. Vor allem im Zürcher CBD (Central Business District) erhöhte sich das Angebot innerhalb von drei Monaten um 8’000 qm auf 51’000 qm (2,6 %).

In Zürich mache sich bemerkbar, dass einige Unternehmen aus dem Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT), die in den letzten Jahren einen grossen Teil der Nachfrage ausmachten, ihre Expansionspläne überprüft oder revidiert haben, schreibt CBRE weiter. Darüber hinaus werde sich die Fusion der beiden grössten Schweizer Banken, UBS und Credit Suisse, auch allmählich auf den Zürcher Büromarkt auswirken. Auch wenn diese Auswirkungen nicht wesentlich sein dürften, könnten sich dadurch für andere Marktteilnehmer gute Chancen ergeben, in einem nach wie vor angespannten Marktumfeld mit geringer Bautätigkeit und Aufwärtsdruck auf die Spitzenmieten zentral gelegene Flächen zu finden.

Des Weiteren fällt laut CBRE auf, dass der Anstieg verfügbarer Büroflächen in der Stadt Basel erstmals seit 2016 wieder in eine Angebotsreduktion verkehrt ist. Einige grössere Vermietungserfolge im CBD und im Klybeck haben dazu geführt, dass sich die Verfügbarkeitsrate innerhalb eines Quartals von 5,6% auf 4,5% (117’000 qm) reduziert hat. Jedoch ist mittelfristig mit einem deutlichen Wiederanstieg des Angebots zu rechnen.

Ansonsten zeigen sich die Büroflächenmärkte der anderen Schweizer Städte Genf, Bern und Lausanne stabil und damit unbeeindruckt vom sich verlangsamenden Wirtschaftswachstum. Der Schweizer Büromarkt habe in den letzten Jahren von hohen Flächenumsätzen profitiert, das gute Wirtschaftswachstum hat die Auswirkungen der Heimarbeit sogar überkompensiert, ist CBRE überzugt. Allerdings hat sich die Büronachfrage zuletzt aufgrund der abschwächenden Konjunktur verlangsamt, und auch Untervermietungsaktivitäten haben zugenommen. Der Büroflächenumsatz im ersten Halbjahr 2023 ist gegenüber dem ersten Halbjahr 2022 um 28% auf durchschnittliche 490’000 qm pro Quartal zurückgegangen und dürfte auch im zweiten Halbjahr 2023 auf diesem tieferen Niveau, das ungefähr dem langjährigen Mittel entspricht, verharren.