Im Rahmen einer neuen Research-Publikation «Thematic ESG Research» hat Swiss Life Asset Managers in Zusammenarbeit mit der University of Cambridge und Wüest Partner AG rund 18’000 anonymisierte Datenpunkte zu Nettowohnmieten in der Schweiz untersucht. Dabei wurde in erster Linie der Einfluss von zehn Naturgefahren, wie beispielsweise Überschwemmungen, Murgänge, Erdrutsche, Steinschläge, Lawinen, Hagel, Stürme oder Hitze auf die Mietpreise analysiert. Gleichzeitig wurde auch der Einfluss von Minergie©-Ratings auf die Mieten untersucht.

Resultate

Sowohl erhöhte Risiken durch Naturgefahren als auch die Zertifizierung von Gebäuden auf Energieeffizienz wirken sich auf die Wohnmietpreise von Immobilien aus. Die Studie zeigt, dass Wohnungen in der Schweiz, die der Gefahr von Hangmuren oder häufigen Stürmen exponiert sind, signifikant tiefere Mieten ausweisen. Überschwemmungs- und Oberflächenabflussrisiken resultieren in der Schweiz mit 1.4% bzw. 3.5% niedrigeren Mieten, allerdings nur ausserhalb der städtischen Gebiete. Innerhalb der städtischen Gebiete zeigt sich kein eindeutiges Muster. Die Anzahl der durchschnittlichen Hitzetage einer Umgebung ist in der Schweiz jedoch mit höheren Mieten verbunden, was teils durch Hitzeinseleffekte und weitere Standorteffekte von urbanen Lagen bedingt sein könnte. Die Resultate zu den Auswirkungen von Lawinen, Murgängen, Erdrutschen, Hagel und Steinschlag auf die Mieten sind nicht eindeutig. Und Minergie zertifizierte Gebäude mittleren Standards sind mit signifikant höheren Mieten von durchschnittlich 4.1% verbunden.

«Naturgefahren können für Immobilieninvestoren nicht nur mögliche Wertverluste durch allfällige physische Schäden, sondern auch geringere Mieteinnahmen zur Folge haben. Die Zertifizierung von Gebäuden mit Umweltstandards kann helfen, mögliche Mieteinbussen abzufangen», sagt Ante Busic, ESG Research Studies & Innovation Manager bei Swiss Life Asset Managers.

«Direkte gehaltene Immobilien sind physische und materielle Vermögenswerte und Naturgefahren können die Mittelflüsse und den Wert von entsprechenden Anlagen beeinträchtigen. Internationale Erkenntnisse zeigen, wie diese Gefahren bewertet werden. Diese Erkenntnisse weisen jedoch noch Lücken auf. Unsere Studie versucht, ein umfassendes Bild der Bewertung von Naturgefahren und der Risikominderung via Zertifizierung auf Energieeffizienz zu zeichnen. Die Erkenntnisse unterstreichen den strategischen Wert dieser Überlegungen bei Anlageentscheidungen im Bereich Immobilien», sagt Prof. Franz Fuerst, Real Estate & Urban Economics bei University of Cambridge.