Der annualisierte Liegenschaftsertrag von HIAG stieg im Geschäftsjahr 2021 um 5.1% auf CHF 63.1 Mio. (Vorjahr: CHF 60.0 Mio.). Der vereinnahmte Liegenschaftsertrag übertraf mit CHF 63.1 Mio. (Vorjahr: CHF 59.7 Mio.) den Vergleichswert des Vorjahrs um 5.7%. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wurde deutlich auf CHF 115.1 Mio. (Vorjahr: CHF 69.9 Mio.) bzw. CHF 54.6 Mio. (Vorjahr: CHF 42.9 Mio.) vor Neubewertungen gesteigert. Der Reingewinn stieg im Geschäftsjahr 2021 um 61.8% auf CHF 89.3 Mio. (Vorjahr: CHF 55.2 Mio.) bzw. CHF 37.0 Mio. (Vorjahr: CHF 33.4 Mio.) vor Neubewertungen und latenten Steuern. Daraus resultierte ein Gewinn pro Aktie von CHF 10.39 (Vorjahr: CHF 6.82) bzw. CHF 4.31 (Vorjahr: CHF 4.12) vor Neubewertungen und latenten Steuern (auf der Basis einer gewichteten, durchschnittlichen ausstehenden Anzahl Aktien). Die Neubewertungsgewinne wurden im Berichtsjahr mit CHF 60.5 Mio. (Vorjahr: CHF 27.0 Mio.) mehr als verdoppelt. Die Eigenkapitalrendite wurde auf 11.1% (Vorjahr: 7.7%) gesteigert. bzw. 4.98% (Vorjahr: 4.65%) vor Neubewertungen und latenten Steuern. HIAG verfügt über eine durchschnittliche Restmietdauer (WAULT) von 8.2 Jahren (31.12.2020: 7.9 Jahre).

Die Entwicklungspipeline umfasst derzeit über 60 Projekte mit einem Investitionspotenzial von CHF 2.98 Mrd. sowie einer möglichen realisierbaren Nutzfläche von rund 810’000 qm mit einem Anteil von rund 3200 möglichen Wohneinheiten (im Bild oben Entwicklungsprojekt Biberist). Der potenzielle Mietertrag beträgt ca. CHF 167 Mio. jährlich und der erwartete Verkaufserlös von Promotionsliegenschaften (geplant/geschätzt über die nächsten 15 Jahre) rund CHF 580 Mio.

Die Leerstandsquote im Gesamtportfolio wurde trotz des Verkaufs von vollvermieteten Objekten auf 10.7% (Vorjahr: 13.2%) gesenkt. Der Leerstand im Bestandsportfolio wurde auf 9.6% (Vorjahr: 13.0%) reduziert. Die Nachfrage nach qualitativ hochstehenden Logistik- und Gewerbeflächen nahm im Berichtszeitraum weiter zu.

Das Geschäftsfeld Transaktionen und Geschäftsflächenvermarktung erzielte einen Erlös aus dem Verkauf von Immobilienanlagen von insgesamt CHF 16.5 Mio. (Vorjahr: CHF 4.9 Mio.), hauptsächlich aufgrund der Umsetzung des laufenden Devestionsprogramms von nicht strategischen Immobilien. In der Berichtsperiode wurden Liegenschaften mit einem Fair Value von insgesamt CHF 62.4 Mio. (Vorjahr: CHF 27.1 Mio.) verkauft. Gleichzeitig wurden Liegenschaften mit einem Fair Value von CHF 39.7 Mio. (Vorjahr: CHF 9.1 Mio.) gekauft sowie eine Liegenschaft im Rahmen eines Share Deals in der Höhe von CHF 53.0 Mio. übernommen. Weiterhin plant HIAG den Kauf von Immobilien, insbesondere Wohnbauland, das eine schnelle Realisierung und Vermarktung von Stockwerkeigentum erlaubt, und will im Rahmen der ‚Kapitalreyclingstrategie‘ regelmässig nicht strategische Liegenschaften veräussern.

Kapitalstruktur gestärkt
Die Bilanzsumme per 31. Dezember 2021 nahm um 12.5% auf CHF 1.90 Mrd. zu (Vorjahr: CHF 1.69 Mrd.). Der Wert des Immobilienportfolios stieg um 8.9% auf CHF 1.784 Mrd. (Vorjahr: CHF 1.638 Mrd.). Mit der erfolgreichen Kapitalerhöhung im November 2021 stärkte HIAG die Eigenkapitalbasis. Die Eigenkapitalquote betrug am 31. Dezember 2021 52.0% (Vorjahr: 45.0%). Die neuen Mittel von CHF 155.9 Mio. netto wurden unter anderem zur Rückzahlung von Bankkrediten verwendet. Per 31. Dezember 2021 sank der Brutto-Loan-to-Value (LTV) auf 44.5% (Vorjahr: 49.9%), der Netto-LTV auf 39.6% (Vorjahr: 48.7%). Weiter wurde Anfang Juli 2021 eine festverzinsliche Anleihe über CHF 100 Mio. mit einer siebenjährigen Anleihe über CHF 160 Mio. und mit einem Coupon von 0.75% refinanziert. Im Berichtszeitraum lag der durchschnittliche Zinssatz für Finanzverbindlichkeiten mit 0.8% unter dem Vorjahreswert (0.9%). Die durchschnittliche Restlaufzeit der Finanzverbindlichkeiten lag per Stichtag bei 2.5 Jahren (Vorjahr: 2.0 Jahre). Im Geschäftsjahr 2021 nahm der NAV um 8.1% auf CHF 98.06 pro Aktie (Vorjahr: CHF 90.72 pro Aktie) bzw. unter Berücksichtigung der latenten Steuern um 6.7% auf CHF 106.10 pro Aktie (Vorjahr: CHF 99.43 pro Aktie) zu.

Erster Nachhaltigkeitsbericht nach GRI-Standards
Erstmals publiziert HIAG im Geschäftsbericht 2021 einen Nachhaltigkeitsbericht nach den international anerkannten GRI-Standards. Zu den Nachhaltigkeitsprojekten zählen unter anderem die Ausarbeitung eines Absenkpfads für Treibhausgasemissionen, das Erstellen einer Leitlinie für ressourcenschonendes Bauen, die Teilnahme am GRESB-Assessment 2022 und der Ausbau der Solarstrom-Gewinnung auf eigenen Arealen. Ziel ist ein möglichst hoher solarer Deckungsgrad und eine maximale Belegung der geeigneten Dächer. Weiter wurde nach dem Verhaltenskodex für Mitarbeitende auch ein Verhaltenskodex für Geschäftspartner geschaffen. Die Nachhaltigkeitsziele sind auch Teil des Vergütungssystems von HIAG. Bereits im Jahr 2021 wurden Nachhaltigkeitskriterien bei der Festlegung der variablen Vergütung des CEO angewendet. Für das Jahr 2022 wird dieser Ansatz verfeinert und auch bei der Bestimmung der variablen Vergütung des CFO berücksichtigt.

Vor dem Hintergrund der erfolgreichen Entwicklung im Geschäftsjahr 2021 schlägt der Verwaltungsrat der Generalversammlung vom 28. April 2022 eine Ausschüttung von CHF 2.70 je ausstehende Aktie (Vorjahr: CHF 2.30 je ausstehende Aktie) vor, je hälftig aus den Reserven aus Kapitaleinlagen (ohne Verrechnungssteuerabzug) und als ordentliche Dividende.