Der UBS Swiss Real Estate Bubble Index stieg im 4. Quartal 2021 von 1,42 auf 1,49 Punkte. Der Eigenheimmarkt ist damit laut den UBS-Experten im Vergleich zur eigenen Historie überbewertet. Die Eigenheimpreise legten im 4. Quartal 2021 gegenüber dem Vorjahr um fast 6 Prozent zu, was dem stärksten Anstieg seit 2013 entspricht. Im Vergleich zum Vorquartal blieb die Preisdynamik bestehen. Auch das Volumen ausstehender Hypotheken bei privaten Haushalten nahm relativ stark zu und liegt aktuell 3,1 Prozent über dem Vorjahreswert. Gleichzeitig verzeichneten die Einkommen pro Haushalt in den beiden Pandemiejahren den stärksten Anstieg seit 2008 mit einem Plus von jeweils rund 1,5 Prozent. Die Erosion der Angebotsmieten setzt sich hingegen fort. Im Vergleich zum Vorjahr resultierte ein Rückgang von 2,6 Prozent.

Risikobeurteilung: Der UBS Swiss Real Estate Bubble Index steht weiterhin signifikant tiefer als während der Immobilienblase anfangs der 1990er-Jahre. Denn das überdurchschnittliche Einkommenswachstum der Haushalte dämpfte den Anstieg des Immobilienblasenindex über die letzten Quartale. Dennoch deutet der aktuelle Indexstand auf eine Überbewertung des hiesigen Eigenheimmarkts hin und impliziert ein erhöhtes Korrekturpotenzial bei einer Normalisierung der Zinslandschaft oder einer längeren Wirtschaftskrise.

Lassen anhaltende Tiefzinsen und ein geringes Neuangebot die Preise im bisherigen Tempo weiter steigen, so dürften sich die Ungleichgewichte in den nächsten Quartalen akzentuieren. In den nächsten zwölf Monaten ist eine Preiskorrektur aber unwahrscheinlich. Ein Risiko sind weiter steigende Inflationsraten, was den Ausschlag für Zinsanstiege geben könnte.

Autoren: Matthias Holzhey, Economist, UBS Switzerland AG; Maciej Skoczek, CFA, CAIA, Economist, UBS Switzerland AG; Katharina Hofer, Economist, UBS Switzerland AG; Claudio Saputelli, Economist, UBS Switzerland AG