«Während die Abkehr vom Mindestwechselkurs für viele Unternehmen eine veritable Herausforderung darstellt, haben die flankierend eingeführten Negativzinsen den Wert von Immobilien erhöht», schreibt die Credit Suisse im neusten Immobilienmonitor. Weil sich die Renditedifferenzen von Immobilienanlagen gegenüber alternativen Anlagen ausgeweitet haben, fliesse viel Kapital in die Immobilienmärkte. Innerhalb weniger Wochen sind deshalb Anfang Jahr die Agios und Prämien der kotierten Immobilienanlagen auf Rekordwerte geklettert. Spiegelbildlich dazu sind die Handelsvolumina markant angestiegen. «Nicht nur institutionelle Investoren favorisieren Anlagen in Immobilien, auch für Privatinvestoren hat aufgrund der niedrigen Verzinsung von Sparkapitalien und der Angst vor Negativzinsen die Neigung zu Immobilieninvestitionen zugenommen. Das treibt die Preise in die Höhe» heisst es weiter. Als Folge davon sei die Abschwächung des Preiswachstums im Wohneigentum ins Stocken geraten. Der vermehrte Kapitalzufluss dürfte laut Credit Suisse auf dem Immobilienmarkt zusätzliche Entwicklungen auslösen. Das freue die Bauwirtschaft. Meldungen, wonach sich diese bereits im Abschwung befindet, seien daher verfrüht. Für die kommerziellen Vermietermärkte bringe die neue Ausgangslage dagegen kaum Linderung. Während der Büroflächenmarkt mit sinkenden Mieten kämpfe und mit einer wechselkursbedingten Dämpfung der Nachfrage rechnet, wiegen auf dem Verkaufsflächenmarkt die durch Onlinehandel und Frankenstärke ausgelösten Unsicherheiten schwerer als die günstigen Finanzierungsbedingungen, weshalb Investoren derzeit um den Verkaufsflächenmarkt einen grossen Bogen machen.