In den letzten Wochen hat sich ein Thema an der Coronakrise vorbei in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit geschoben: Inflation. In allen Ländern zieht die Teuerung deutlich an – getrieben von höheren Ölpreisen und davon, dass Engpässe in der Produktion manche Warenpreise in die Höhe schnellen lassen. Setzt sich dieser Trend fort, wären die Zentralbanken gezwungen, ihre Tiefzinspolitik zu überdenken.

Allerdings dürfte der Anstieg der Inflation nur vorübergehend sein. Nach dem Vollstopp im letzten Jahr hat der globale Wirtschaftsmotor noch Mühe, Tritt zu fassen. Bald dürfte er jedoch wieder rund laufen, und die Produktionsengpässe verschwinden. Gleiches gilt für den Ölpreis; dieser stieg dank der Öffnung der Wirtschaft, dürfte sich aber in ein paar Monaten auch normalisieren.

Die Zentralbanken sehen durch diesen temporären Anstieg der Inflation hindurch und belassen ihre Leitzinsen wahrscheinlich noch über Jahre auf heutigem Niveau. In einem solchen Umfeld dürften hierzulande auch die Zinsen von Regierungsanleihen und die Hypothekarzinsen auf einem tiefen Niveau bleiben.