Ausgabe 50/2024 vom 13.12.2024.
Meldung verpasst? Hier der Blick über die Schulter: Wichtige Themen, Studien und Hintergründe aus der Immobilienwirtschaft. Ausgewählt und redigiert in der «Crème de la Semaine».
Wie soll die Schweiz im Jahr 2050 aussehen? Konsultation über das aktualisierte Raumkonzept
Bundesrat Albert Rösti hat am 5. Dezember 2024 zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern der Kantone, Städte und Gemeinden das aktualisierte Raumkonzept Schweiz für eine breite Konsultation freigegeben. Das Dokument beschreibt die gemeinsame Strategie aller drei Staatsebenen für die Raumentwicklung und entwirft ein Bild der zukünftigen Schweiz. Das Raumkonzept ist seit 12 Jahren eine wichtige Planungsgrundlage und Entscheidungshilfe für politische Verantwortliche und Fachleute. Die nun erstmals aktualisierte Fassung nimmt neue Themen auf wie die Energieproduktion, das starke Bevölkerungswachstum, die Wohnungsknappheit oder die Anpassung an den Klimawandel.
Anhand von sechs Zielen beschreibt das Raumkonzept, wie die Schweiz im Jahr 2050 aussehen könnte. Mit drei Strategien wollen Bund, Kantone, Städte und Gemeinden diese Ziele erreichen. Erstens soll die Schweiz weiterhin polyzentral organisiert sein und auf Kooperationen aufbauen. Zweitens soll sie die natürlichen Lebensgrundlagen sowie eine hohe bauliche und landschaftliche Qualität sichern. Drittens soll die Schweiz Räume für das Wachstum von Wirtschaft und Bevölkerung anbieten und die Mobilität und die Stromversorgung umweltfreundlich gestalten. Politische Verantwortliche und Fachleute dieser Trägerorganisationen haben unter der Federführung des ARE bei der Aktualisierung eng zusammengearbeitet. Sie haben dabei verschiedene weitere Gruppen einbezogen wie die Wissenschaft, die Wirtschaft und die Jugend.
Nun hat der politische Ausschuss die neue Fassung für eine öffentliche Konsultation freigegeben. Auf der Website Raumkonzept Schweiz können interessierte Organisationen und Einzelpersonen das Dokument einsehen, herunterladen und sich online an der Konsultation beteiligen. Die Konsultation dauert bis zum 16. April 2025.
Die Zahl der Umzüge ist 2023 zurückgegangen
Im Lauf des Jahres 2023 sind in der Schweiz 9,3% der Bevölkerung umgezogen. 2022 waren es mit 9,5% etwas mehr. Junge Erwachsene wechseln weiterhin am häufigsten ihre Wohnung. Bewohnerinnen und Bewohner von Einfamilienhäusern zogen seltener um als Personen, die in einem Mehrfamilienhaus leben. Die durchschnittliche Umzugsdistanz lag bei 13,5 km. Dies geht aus der Umzugsstatistik des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.
Im Jahr 2023 sind 9,3% der Schweizer Wohnbevölkerung umgezogen. Diese Quote lag nochmals leicht unter dem Wert von 2022 (9,5%) und erreichte damit den tiefsten Wert seit über zehn Jahren. Seit 2020 hat die Umzugshäufigkeit der Schweizer Bevölkerung um rund 10% abgenommen. Während die internationale Wanderung seit 2020 zunimmt, gehen die Umzüge innerhalb der Schweiz stark zurück. 2023 sind rund 695 000 Personen in der Schweiz umgezogen, 2020 waren es 769 000.
Nahezu drei Viertel der Personen, die 2023 umgezogen sind, blieben im gleichen Kanton. 37% zogen innerhalb der gleichen Gemeinde um und 35% wechselten in eine andere Gemeinde desselben Kantons. Darüber hinaus zogen 16% in einen anderen Kanton und 12% ins Ausland. Umzüge in eine andere Sprachregion bleiben die Ausnahme: Lediglich 2% der Personen, die innerhalb der Schweiz den Wohnort gewechselt haben, überquerten eine Sprachgrenze. Die grosse Mehrheit (98%) blieb in der gleichen Sprachregion. Am höchsten fiel die Umzugsquote der Bevölkerung in den Kantonen Basel-Stadt (11,9%) und Neuenburg (10,7%) aus. In den Kantonen Appenzell Innerrhoden (6,9%) und Uri (7,3%) war sie dagegen am tiefsten. Mit einer Umzugsquote von 10,0% neigte die Bevölkerung von städtischen Gemeinden deutlich stärker zu einem Wohnungswechsel als die Bevölkerung von ländlichen Gemeinden (7,8%). Anders ausgedrückt zog die städtische Bevölkerung nahezu 30% häufiger um als die Bevölkerung ländlicher Gebiete. Unter den zwanzig grössten Schweizer Städten verzeichneten St. Gallen (14,1%) und Bern (13,1%) die höchsten Umszugsquoten, Vernier (8,4%) und Bellinzona (8,7%) die tiefsten.
Sehr kleine Kinder und junge Erwachsene wechseln weiterhin am häufigsten die Wohnung. 15,3% der Kinder unter zwei Jahren und 19,3% der 20- bis 36-Jährigen zogen im Jahr 2023 um. Der zwischen 2020 und 2023 beobachtete Rückgang der Umzugsquote geht ausschliesslich auf die Bevölkerung unter 60 Jahren zurück, die 10% seltener umgezogen ist. Umgekehrt stieg die Umzugshäufigkeit bei den Personen ab 60 Jahren leicht an (+2%).
Darüber hinaus war die Umzugsquote bei den Ledigen nahezu doppelt so hoch (12,4%) wie bei den Verheirateten (6,6%). Schweizerinnen und Schweizer zogen deutlich seltener um als ausländische Staatsangehörige (7,9% gegenüber 13,6%) und alleinlebende Männer wechselten mit 11,2% etwas häufiger die Wohnung als alleinlebende Frauen (8,9%). Bei den Bewohnerinnen und Bewohnern von Mehrfamilienhäusern belief sich die Umzugsquote im Jahr 2023 auf 10,6%, bei den in Einfamilienhäusern wohnhaften Personen dagegen lediglich auf 5,0%, womit letztere halb so häufig die Wohnung wechseln. Je kleiner die Wohnung, desto höher ist zudem die Umzugswahrscheinlichkeit. Personen in einer 1- bis 2-Zimmerwohnung zogen im Jahr 2023 doppelt so häufig um (15,5%) wie Personen in einer Wohnung mit vier oder mehr Zimmern (7,5%).
Häufig ändert die Wohnungsgrösse
Die meisten Umzüge erfolgen in eine grössere oder in eine kleinere Wohnung. Bei nahezu drei Vierteln der Personen, die 2023 innerhalb der Schweiz umgezogen sind, änderte sich die Wohnungsgrösse. Personen unter 16 Jahren sowie jene zwischen 29 und 47 Jahren wechselten bei einem Umzug innerhalb der Schweiz mehrheitlich in eine Wohnung mit einer höheren Zimmerzahl. Demgegenüber entschieden sich die 16- bis 28-Jährigen sowie die Personen über 47 Jahren in der Regel für eine kleinere Wohnung und verzichteten damit auf ein oder mehrere Zimmer. Im Durchschnitt betrug die Umzugsdistanz im Jahr 2023 bei einem Wohnungswechsel innerhalb der Schweiz 13,5 km. In 40% der Fälle erfolgte der Umzug innerhalb eines Radius von weniger als 2 km. Lediglich 12% der umgezogenen Personen wechselten in eine Wohnung, die mehr als 30 km von ihrem bisherigen Wohnort entfernt liegt.
NOVAVEST-Verwaltungsrat weist «Versuch einer kalten Kontrollübernahme» zurück
Der Verwaltungsrat der Novavest Real Estate AG lehnt den Versuch des Minderheitsaktionärs MV Immoxtra Schweiz Fonds, durch die Abwahl von drei gewählten Mitgliedern sowie des Verwaltungsratspräsidenten und die Zuwahl von drei eigenen Kandidaten die faktische Kontrolle über die Gesellschaft zu übernehmen, entschieden ab, wie er mitteilt.
Der Verwaltungsrat der NOVAVEST Real Estate AG (SIX Swiss Exchange: NREN) hat das Begehren des Minderheitsaktionärs CACEIS (Switzerland) SA, handelnd im Auftrag des MV Immoxtra Schweiz Fonds, der im Zeitpunkt der Antragsstellung einen Kapital- und Stimmenanteil von 15.24% hielt, auf Einberufung einer ausserordentlichen Generalversammlung geprüft, wie er in einer Mitteilung bekannt gibt. Er hat diese fristgerecht auf den 17. Januar 2025 angesetzt. Der Verwaltungsrat empfiehlt den Aktionären einstimmig, alle Anträge von CACEIS (Switzerland) SA bzw. MV Immoxtra Schweiz Fonds abzulehnen.
Versuch der kalten Kontrollübernahme
Der Verwaltungsrat beurteilt den Versuch des Minderheitsaktionärs MV Immoxtra Schweiz Fonds, durch die Übernahme der Mehrheit im Verwaltungsrat die Macht und Kontrolle über die NOVAVEST zu erringen, als inakzeptabel, heisst es weiter. Dieser Versuch stelle eine klare Missachtung der Gleichberechtigung aller Aktionäre und der Interessen der unabhängigen Aktionäre sowie von Governance Grundsätzen dar, deren Einhaltung für die Bewertung und Führung jedes börsenkotierten Unternehmens zwingend sei. Der Minderheitsaktionär habe zudem nicht offengelegt, welche Absichten er und die von ihm portierten Kandidaten mit der kalten Kontrollübernahme bei NOVAVEST verfolgen.
Das Vorgehen des MV Immoxtra Schweiz Fonds verletze aus Sicht des Verwaltungsrats das Mandat der eigenen Fonds-Anleger, indem der MV Immoxtra Schweiz Fonds seiner Verpflichtung, ausschliesslich als passiver Fonds zu agieren, nicht nachkomme. Der Fonds dürfe keinen wesentlichen Einfluss auf die Geschäftsleitung der von ihm gehaltenen Beteiligungen ausüben. Laut dem Halbjahresbericht 2024 habe der MV Immoxtra Schweiz Fonds im ersten Halbjahr 2024 mehr als 3 Millionen NOVAVEST-Aktien gehandelt. Dies entspreche einem Vielfachen des an der SIX Swiss Exchange gemeldeten Handelsvolumens in NOVAVEST-Aktien und rund 40% aller ausstehenden Namenaktien der Gesellschaft. «Durch diese Handelsaktivitäten hat der Fonds direkt Einfluss auf den Kurs der NOVAVEST-Aktien genommen, deren Entwicklung er als Begründung zur Einberufung einer ausserordentlichen Generalversammlung kritisiert. Dieses Verhalten wirft erhebliche Fragen bezüglich des Governance-Verständnisses des Minderheitsaktionärs auf», hält der NOVAVEST-VR fest.
Der Minderheitsaktionär beantrage zudem eine Anpassung von Art. 3a der Statuten zum Kapitalband. Die vorgeschlagene Statutenänderung würde den Handlungsspielraum der Gesellschaft hinsichtlich ihrer Kapitalstruktur drastisch einschränken und stehe damit deutlich im Widerspruch zu den Interessen der Gesellschaft und ihrer unabhängigen Aktionäre. «Der Verwaltungsrat hat zu keinem Zeitpunkt eine Kapitalerhöhung mit Discount zum Net Asset Value beabsichtigt. Er weist die diesbezüglichen Unterstellungen des Minderheitsaktionärs mit Nachdruck zurück».
Die zur Wahl vorgeschlagenen Kandidaten weisen nach Ansicht des VR entweder erhebliche Interessenskonflikte auf oder verfügen nicht über die nötigen fachlichen Qualifikationen. «Roland Vögele (52) wäre aufgrund seiner Rollen als CEO der MV Invest AG, Berater für den MV Immoxtra Schweiz Fonds, und als Verwaltungsrat der NOVAVEST in einem permanenten Interessenskonflikt. Cyrill Schneuwly (61) ist Verwaltungsratsmitglied einer ebenfalls strategisch auf Wohnimmobilien ausgerichteten, börsenkotierten Konkurrenzgesellschaft, welche aktuell unter wesentlichem Druck steht. Ueli Kehl (69) verfügt nach Einschätzung des Verwaltungsrats nicht über die notwendigen fachlichen Erfahrungen und Kenntnisse, die den Anforderungen an ein Mitglied des Verwaltungsrats der NOVAVEST als börsenkotierte Immobiliengesellschaft entsprechen», wird kritisiert. Es sei zudem auch äusserst fragwürdig, welches Verständnis über Unabhängigkeit des Verwaltungsrats, Governance-Themen, Aktionärsgleichbehandlung und Umgang mit Insiderwissen die drei Kandidaten haben, die sich hier gemeinsam aufstellen lassen.
Demgegenüber seien die amtierenden Mitglieder des Verwaltungsrats der NOVAVEST, deren Abwahl durch den Minderheitsaktionär beantragt wird, an der ordentlichen und ausserordentlichen Generalversammlung im Jahr 2024 mit Quoten von jeweils über 99% wieder bzw. neu in den Verwaltungsrat gewählt worden. Der heute amtierende Verwaltungsrat von NOVAVEST sei unabhängig und bestehe aus integren Persönlichkeiten, «die den Interessen des Unternehmens und seiner Stakeholder verpflichtet sind, und für eine Gleichbehandlung aller Aktionäre einstehen».
Der erneuerte Verwaltungsrat habe unmittelbar nach der Zustimmung der Aktionäre zur Fusion von NOVAVEST und SenioResidenz anlässlich der ausserordentlichen Generalversammlungen von Ende Mai 2024 mit der Umsetzung der Strategie der fusionierten Gesellschaft begonnen. Der strategische Fokus auf dem Bereich Wohnen mit einem Mietertragsanteil aus Wohnnutzung von mindestens 50% der gesamten Soll-Mieterträge bleibe erhalten. Auf der Basis der realisierbaren Synergien, Mietertragssteigerungen, Portfoliooptimierungen, Kostenreduktionen und Effizienzgewinnen will der amtierende Verwaltungsrat die Dividenden- bzw. Ausschüttungspolitik mittelfristig steigern. Des Weiteren würden Massnahmen zur Reduktion der Fremdbelehnung der Liegenschaften oder die Möglichkeiten eines Aktienrückkaufs ab 2025 geprüft. «Die von NOVAVEST in den vergangenen Jahren aufgebaute und gelebte Governance hat sich bewährt. Diese Struktur ist national wie international bei einer Portfoliogrösse, wie sie NOVAVEST aufweist, anerkannt. Die Gesellschaft verfügt über klare Governance Regeln, welche eine strikte Trennung der Verantwortlichkeiten und Befugnisse zwischen Verwaltungsrat, Geschäftsleitung und externem Dienstleister sicherstellen», hält der VR abschliessend fest.
Aktionär fordert Veränderungen
Am 13. November 2024 verlangte die CACEIS (Switzerland) SA im Auftrag des Anlagefonds MV Immoxtra Schweiz Fonds, der 15.24% des Kapitals und der Stimmrechte der Novavest Real Estate AG hält, die Einberufung einer ausserordentlichen Generalversammlung der Novavest Real Estate AG (SIX Swiss Exchange: NREN) mit dem Zweck, drei gewählte Mitglieder des insgesamt fünfköpfigen Verwaltungsrats (Thomas Sojak, Stefan Hiestand, Daniel Ménard) sowie Thomas Sojak auch als Verwaltungsratspräsident und Daniel Ménard als Mitglied des Vergütungsausschusses abzuwählen. An ihrer Stelle schlägt die CACEIS (Switzerland) SA die Wahl von drei neuen Mitgliedern in den Verwaltungsrat vor (Cyrill Schneuwly, Ueli Kehl, Roland Vögele) und verlangt zudem Änderungen zum Kapitalband gemäss Artikel 3a der Statuten. Der MV Immoxtra Schweiz Fonds begründet den Antrag im Wesentlichen mit der unbefriedigenden Kursentwicklung der Novavest Real Estate AG.
Buy-to-let: Rückenwind dank Zinssenkungen
Der Erwerb von Eigentumswohnungen zwecks Vermietung (Buy-to-let) ist angesichts gesunkener Finanzierungskosten und gestiegener Mieten in den letzten Monaten wieder attraktiver geworden, schreibt die UBS. Der Standortwahl kommt dabei aber eine wichtige Bedeutung zu.
Stark gesunkene Hypothekarzinsen machen die Vermietung von Eigentumswohnungen (Buy-to-let) wieder attraktiv. Die Nettoeinkommensrendite vor Steuern bleibt im Landesdurchschnitt [1] mit 2,2 Prozent [2] zwar nahezu unverändert im Vergleich zum Vorjahr (2,1 Prozent). Bei einer 60-prozentigen Belehnung (derzeit zu einem Zinssatz von etwa 1,4 Prozent) steigt die Nettoeinkommensrendite vor Steuern aber auf 3,5 Prozent (Vorjahr: 2,4 Prozent). Dieser Ertrag unterliegt der lokalen Einkommenssteuer, wodurch die Rendite nach Steuern im Durchschnitt auf 2,3 Prozent sinkt.
Preisentwicklung als wichtiger Renditetreiber
In den letzten fünf Jahren wurde die Gesamtrendite neuer Buy-to-let-Investitionen von rund 6,6 Prozent im Landesdurchschnitt zu zwei Dritteln durch Buchwertgewinne getrieben. Die höchsten Renditen von über 9 Prozent im Jahresdurchschnitt wurden im Grossraum Zürich erzielt, wo die Preise für Eigentumswohnungen überdurchschnittlich stark gestiegen sind. Die Gesamtrendite einer Buy-to-let-Investition wird auch in Zukunft von der Preisentwicklung von Wohneigentum bestimmt werden, wobei dieser Beitrag voraussichtlich geringer ausfallen wird als in den letzten Jahren. Das niedrigere Zinsumfeld wird die Preisentwicklung stützen, sodass die UBS für 2025 mit einem Anstieg der Eigenheimpreise um 3 bis 4 Prozent rechnet. Gegenwind für Buy-to-let- Investitionen kommt von einer Wachstumsabflachung der Bestandsmieten auf 1,5 Prozent (aktuell 3,3 Prozent), was die Steigerung der Mieteinnahmen bremst.
Relative Attraktivität hat sich verbessert
Vergleiche von Renditekennzahlen von Buy-to-let- Investitionen mit anderen Immobilienanlagen sind stets mit Vorsicht zu geniessen. Der ausgewiesene Marktdurchschnitt ist nicht direkt investierbar, und die Transaktionskosten sind hoch. Auch steht die Höhe der Preisgewinne erst bei einem Verkauf fest. Daraus fallen in der Regel Grundstückgewinnsteuern an. Dennoch lässt sich feststellen, dass Buy-to-let-Investitionen dank niedrigerer Finanzierungskosten und gestiegener Mieten im Vergleich zu alternativen Anlagen in den letzten Monaten an Attraktivität gewonnen haben. Schweizer Immobilienfonds erzielen im Durchschnitt eine jährliche, teilweise steuerfreie Ausschüttungsrendite von rund 2,3 Prozent. Bei Schweizer Anleihen mit langer Duration liegt die Verfallsrendite aktuell nur noch bei etwa einem Prozent.
Standort als zentrales Erfolgskriterium
Der finanzielle Erfolg einer Buy-to-let-Investition hängt entscheidend von der Vermietungsqualität und der Preisentwicklung des einzelnen Objekts ab. Der Standortwahl kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Die Bandbreite der regionalen Nettoeinkommensrenditen vor Steuern bei Buy-to-let ist insgesamt zwar relativ klein, sie erstreckt sich jedoch von 1,9 Prozent in Wädenswil, Zug, Vevey und Riehen bis hin zu gut 2,8 Prozent in Vernier. Der Einsatz vom Fremdkapital mit einer Belehnungsquote von 60 Prozent lässt die Einkommensrenditen in Vernier auf fast 5 Prozent pro Jahr steigen.
Längerfristig trägt der regionale Nachfragetrend massgeblich zum (durchschnittlichen) Investitionserfolg bei. Ein starkes Bevölkerungswachstum zusammen mit einer überdurchschnittlichen Mietzinsentwicklung erhöht die Attraktivität des lokalen Markts für Buy-to-let-Investorinnen und -investoren. Ein starkes Mietwachstum in einer Region stützt zudem die langfristige Preisentwicklung auf dem lokalen Eigenheimmarkt und erhöht so die Werthaltigkeit eines Objekts. Der stärkste Nachfragetrend zeichnet sich im Grossraum Zürich ab: Dübendorf, Kloten, Winterthur und Schlieren stechen hervor. In der Westschweiz verfügt nur Bulle über einen starken Nachfragetrend.
Auch dürfte die lokale Wohnortattraktivität den Nachfragetrend bestimmen. Die meisten analysierten Standorte zeichnen sich gemäss dem UBS Wohnattraktivitätsindikator durch einen stark überdurchschnittlich attraktiven Mietwohnungsmarkt aus. Nur Emmen, Reinach (BL), Opfikon und Bülach werden als durchschnittlich attraktiv beurteilt.
[1] Berücksichtigt werden alle Gemeinden mit mindestens 20 000 Einwohnern per Ende 2023.
[2] Nach Abzug von Unterhaltskosten und unter Berücksichtigung allfälliger Leerstandsrisiken.
Autoren: Maciej Skoczek, CFA, CAIA, Economist, UBS Switzerland AG; Matthias Holzhey, Economist, UBS Switzerland AG; Katharina Hofer, Economist, UBS Switzerland AG
Zeichnungen mit einem Gesamtvolumen von CHF 158.2 Mio. erhalten
Die Fundamenta Group Investment Foundation schloss für die Anlagegruppe «Swiss Real Estate» die vom 1. November bis 9. Dezember 2024 durchgeführte Emission ab. Die siebte Kapitalerhöhung übertraf die Erwartungen und erreichte ein Gesamtvolumen von CHF 158.2 Mio. Neue Anleger haben 53.8% zum Emissionsergebnis beigetragen. Der Anlegerkreis konnte auf insgesamt 172 Vorsorgeeinrichtungen vergrössert werden. Die Anlagestiftung will den Emissionserlös für den strategiekonformen, gezielten und nachhaltigen Ausbau des Immobilienportfolios sowie für bereits bewilligte oder im Bau befindliche Entwicklungen im Bestand und Neubau verwenden, schreibt sie in einer Mitteilung. Die Anlagegruppe «Swiss Real Estate» fokussiert sich auf direkte Investitionen in Liegenschaften mit Wohn- und Gewerbenutzungen in der Schweiz. Das Immobilienportfolio umfasst per 30. September 2024 insgesamt 45 Liegenschaften, darunter 44 Bestandsliegenschaften und ein Entwicklungsprojekt. Der Bilanzwert des Immobilienportfolios beläuft sich auf CHF 836.7 Mio. Der Anteil an Mieterträgen aus der Wohnnutzung beträgt zum Zeitpunkt der letzten Berichterstattung 75%.
Helvetia Swiss Property Fund mit erfolgreichem Ergebnis für das Geschäftsjahr 2024
Der Helvetia (CH) Swiss Property Fund präsentiert nach dem erfolgreichen Börsengang per Ende Juni auch für das Geschäftsjahr 2024 ein erfreuliches Jahresergebnis, wie die Fondsleitung mitteilt. Auf Basis eines soliden Nettoertrags sowie einer positiven Wertveränderung des Liegenschaftsportfolios resultierte 2024 ein Gesamterfolg von CHF 24.2 Mio., was einer Anlagerendite von 3.01 Prozent entspricht.
Auf Basis eines Nettoertrags von CHF 22.3 Mio. sowie realisierten und nicht realisierten Kapitalgewinnen von CHF 0.4 Mio. bzw. CHF 4.0 Mio. resultierte für den Helvetia (CH) Swiss Property Fund nach Liquidationssteuern ein Gesamterfolg von CHF 24.2 Mio. Die nicht realisierten Kapitalgewinne stammen aus einer positiven Wertveränderung des Bestandsportfolios. Insgesamt ergibt sich eine Anlagerendite von 3.01 Prozent. Der starke Wohnfokus des Fonds von rund 79 Prozent des Sollmietertrags trug zur stabilen Ertrags- und Wertentwicklung bei. Die Mietzinseinnahmen beliefen sich auf CHF 42.6 Mio. (2022/23 CHF 36.9 Mio.). Die Mietausfallrate innert Jahresfrist liegt bei 2.06 Prozent und konnte im Vergleich zum Vorjahr nochmals deutlich reduziert werden (2022/23: 2.48 Prozent).
Erhöhte Liquidität
Im Zentrum des vergangenen Geschäftsjahrs steht die Kotierung des Helvetia (CH) Swiss Property Fund an der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange per Ende Juni 2024. Die erfolgreiche Kotierung hat den Immobilienfonds, der aus einem breit diversifizierten Portfolio an Liegenschaften besteht, für alle Anlegerinnen und Anleger zugänglich gemacht. Durch den Börsengang entstand eine erhöhte Liquidität der Fondsanteile. Der Inventarwert pro Anteil vor Ausschüttung erhöhte sich im vergangenen Jahr von CHF 101.61 auf CHF 101.84. Für das laufende Geschäftsjahr wurde die letztjährige Ausschüttung in Höhe von CHF 2.75 pro Anteil trotz höherem Finanzierungsaufwand konstant gehalten. Somit liegt die Ausschüttungsquote bei 100.11 Prozent. Auf Basis des Börsenkurses von CHF 110.50 per 30.09.2024 ergibt sich eine Ausschüttungsrendite von 2.49 Prozent.
Positive Perspektiven
Die Zinssenkungen der Schweizer Nationalbank haben die Stimmung auf dem Schweizer Markt für indirekte Immobilienanlagen aufgehellt. Vom 1. Oktober 2023 bis 30. September 2024 verzeichnete der Helvetia (CH) Swiss Property Fund eine positive Performance von 9.14 Prozent. Damit lag er unter dem für kotierte schweizerische Immobilienfonds relevanten Benchmark SXI® Real Estate Funds Broad TR, der im gleichen Zeitraum eine positive Performance von 15.32 Prozent erzielte. Seit der Lancierung des Fonds im Jahr 2020 resultiert eine Performance von 22.51 Prozent, was einer Überrendite gegenüber dem Benchmark von 4.94 Prozent entspricht.
Die Fondsleitung beabsichtigt, das Immobilienportfolio im Geschäftsjahr 2024/25 weiter qualitativ auszubauen. Zeitpunkt und Umfang des geplanten Wachstums werden stark von den Marktbedingungen abhängen. Die Interessen der Anleger und der nachhaltige langfristige Erfolg des Fonds stehen bei der Weiterentwicklung im Zentrum. Zu diesem Zweck ist in der ersten Hälfte des Jahres 2025 eine Kapitalerhöhung geplant. Der Emissionserlös soll für die Akquisition eines breit diversifizierten Wohnimmobilienportfolios mit hoher Lage- und Objektqualität aus dem Bestand von Helvetia Versicherungen genutzt werden.
1291 Die Schweizer Anlagestiftung – Erfolgreiche Stärkung des Eigenkapitals
Die 1291 Die Schweizer Anlagestiftung («1291 Anlagestiftung») verzeichnete in der zweiten Jahreshälfte 2024 eine Stärkung des Eigenkapitals um CHF 78 Mio., wie sie mitteilt. Die Eigenkapitalerhöhungen erfolgten teilweise durch Zeichnung neuer Ansprüche aus der Dividende der Anlagegruppe «Immobilien Schweiz» und durch erfolgreich durchgeführte Kapitalerhöhungen bei beiden Anlagegruppen im Dezember 2024. Die Anlagegruppe «Immobilien Schweiz» werde mit dem gestärkten Eigenkapital den weiteren strategiekonformen Ausbau ihres Immobilienportfolios, die Investitionen in die Bestandesliegenschaften und die Verringerung der Fremdfinanzierung vorantreiben, heisst es weiter. Die Anlagegruppe «Nachhaltige Immobilienprojekte Schweiz» nutzt den Mittelzufluss von rund CHF 14 Mio. für Investitionen in die beiden laufenden Neubau-Projekten in Wil/SG und Effretikon/ZH. Die Marktwerte der Immobilienportfolios liegen per Ende November 2024 bei CHF 1.38 Milliarden für die Anlagegruppe «Immobilien Schweiz» und bei CHF 101 Millionen für die Anlagegruppe «Nachhaltige Immobilienprojekte Schweiz».
Fortschritte bei den Fusionsgesprächen von Ina Invest und Cham Group
Ina Invest und Cham Group bekräftigen, dass die am 23. September 2024 angekündigten Gespräche mit der Absicht einer Fusion, bislang positiv verlaufen sind, heisst es in einer Mitteilung. Unter Vorbehalt eines erfolgreichen Abschlusses der Verhandlungen, soll den Aktionärinnen und Aktionären beider Gesellschaften an den ordentlichen Generalversammlungen vom 31. März 2025 die Fusion zur Genehmigung unterbreitet werden. Implenia begrüsst den Fortschritt der Fusionsgespräche der Ina Invest AG, an der Implenia mit rund 40% beteiligt ist, wie es weiter heisst. Daraus würde eine führende Schweizer Immobiliengesellschaft entstehen. Sie hätte grosse Flexibilität in der Finanzierung, Projektplanung und -realisation und würde von Skaleneffekten und Synergien profitieren. Eine hohe Eigenkapitalquote würde die Realisation des Entwicklungsportfolios aus eigener Kraft ohne Kapitalerhöhungen ermöglichen. Gestützt auf bisherige Bewertungsüberlegungen und eine einheitliche Portfoliobewertung (durch Wüest Partner) sowie unter Vorbehalt der Jahresabschlüsse der Gesellschaften per 31. Dezember 2024 wird davon ausgegangen, dass Implenia eine Beteiligung in der Grössenordnung von 14% an der fusionierten Gesellschaft halten würde. Implenia wird auch weiterhin mit einem Sitz im Verwaltungsrat vertreten sein.
Die bisherigen Vereinbarungen für die Entwicklung, das Portfolio- und Assetmanagement sowie die Realisation des Portfolios zwischen Ina Invest und Implenia werden aufgelöst und durch strategische Partnerschaftsverträge für Entwicklungs- und Realisationsleistungen ersetzt. Im Zuge dessen wird Ina Invest 2025 eine einmalige Zahlung in der Höhe von CHF 31 Mio. an Implenia leisten. Diese wird im Geschäftsjahr 2024 ergebniswirksam, aber durch den negativen Effekt auf das Beteiligungsergebnis teilweise wieder kompensiert. Implenia sieht Vorteile der geplanten Fusion vor allem in der Beteiligung am künftigen Erfolg der fusionierten Gesellschaft. Das kombinierte Portfolio mit einer signifikant erhöhten Marktkapitalisierung und guten Finanzierungskapazitäten, würde wiederkehrende Erträge und Dividendenzahlungen ermöglichen. Zudem würde Implenia im Rahmen der Partnerschaft weiterhin für einen grösseren Marktteilnehmer Dienstleistungen in der Entwicklung und Realisation erbringen. Die Einzelheiten der Fusion sollen von Ina Invest und Cham Group, vorbehältlich eines erfolgreichen Verhandlungsabschlusses, anlässlich der Publikation ihrer Jahresergebnisse 2024 am 28. Februar 2025 bekannt gegeben werden.
Nationalbank lockert Geldpolitik und senkt SNB-Leitzins auf 0,5 Prozent
Die Nationalbank senkt den SNB-Leitzins um 0,5 Prozentpunkte auf 0,5%, wie sie bekannt gibt. Der neue Leitzins gilt ab dem13. Dezember 2024. Sichtguthaben der Banken bei der SNB werden bis zu einer bestimmten Limite zum SNB-Leitzins verzinst und oberhalb dieser Limite zu 0%. Bei Bedarf ist die Nationalbank ausserdem weiterhin bereit, am Devisenmarkt aktiv zu sein. Der zugrundeliegende Inflationsdruck habe in diesem Quartal nochmals abgenommen. Mit der heutigen Lockerung der Geldpolitik trage die Nationalbank dieser Entwicklung Rechnung, bekräftigt sie. Die Nationalbank will die Lage weiter genau beobachten und die Geldpolitik wenn nötig anpassen, um sicherzustellen, dass die Inflation mittelfristig im Bereich der Preisstabilität bleibt.
Die Inflation ist seit der letzten Lagebeurteilung erneut tiefer ausgefallen als erwartet. Sie sank von 1,1% im August auf 0,7% im November. Zu diesem Rückgang haben sowohl Waren als auch Dienstleistungen beigetragen. Insgesamt wird die Inflation in der Schweiz weiterhin vor allem von den inländischen Dienstleistungen bestimmt. Die neue bedingte Inflationsprognose liegt in der kürzeren Frist unter jener von September. Dies widerspiegelt vor allem die tiefer als erwartete Teuerung der Erdölprodukte und Nahrungsmittel. In der mittleren Frist ist sie dank der heutigen Zinssenkung wenig verändert. Die neue Prognose befindet sich über den gesamten Prognosezeitraum im Bereich der Preisstabilität (vgl. Grafik). Sie liegt im Jahresdurchschnitt bei 1,1% für 2024, 0,3% für 2025 und 0,8% für 2026 (vgl. Tabelle). Die Prognose beruht auf der Annahme, dass der SNB- Leitzins über den gesamten Prognosezeitraum 0,5% beträgt. Ohne die heute beschlossene Zinssenkung läge die bedingte Inflationsprognose tiefer.
Die Weltwirtschaft wuchs im dritten Quartal 2024 moderat. Die Inflation lag jüngst in vielen Ländern wieder nahe an den Zielen der Zentralbanken. Die Kerninflation blieb jedoch nach wie vor erhöht. In Erwartung eines weiteren Rückgangs der Inflation senkten verschiedene Zentralbanken in diesem Quartal ihre Leitzinsen weiter. Der zugrundeliegende Inflationsdruck im Ausland dürfte über die nächsten Quartale weiter graduell nachlassen. Gleichzeitig dürfte sich das moderate Wachstum der Weltwirtschaft fortsetzen.
Die Unsicherheit bezüglich des Wirtschaftsausblicks hat über die vergangenen Monate zugenommen. Insbesondere ist die künftige Ausgestaltung der Wirtschaftspolitik in den USA noch ungewiss, und auch in Europa ist die politische Unsicherheit angestiegen. Zudem könnten die geopolitischen Spannungen eine schwächere Entwicklung der Weltwirtschaft zur Folge haben. Gleichzeitig ist nicht auszuschliessen, dass die Inflation in einigen Ländern höher bleiben könnte als bisher erwartet. In der Schweiz wuchs das Bruttoinlandprodukt (BIP) im dritten Quartal 2024 wie erwartet nur verhalten. Der Dienstleistungssektor expandierte wieder etwas stärker, während sich die Wertschöpfung in der Industrie zurückbildete. Die Arbeitslosigkeit stieg weiter leicht an, und die Beschäftigung wuchs nur noch gedämpft. Die gesamtwirtschaftlichen Produktionskapazitäten waren normal ausgelastet.
Die SNB erwartet für das laufende Jahr ein BIP-Wachstum von rund 1%. Auch dank der geldpolitischen Lockerung der letzten Quartale sollte das Wachstum nächstes Jahr etwas anziehen, aufgrund der moderaten Auslandkonjunktur allerdings nur leicht. Für 2025 erwartet die SNB aktuell ein Wachstum von zwischen 1% und 1,5%. In diesem Umfeld dürfte die Arbeitslosigkeit weiter leicht ansteigen, während die Auslastung der Produktionskapazitäten etwas sinken dürfte. Wie für das Ausland unterliegt auch die Prognose für die Schweiz bedeutender Unsicherheit. Das Hauptrisiko stellen Entwicklungen im Ausland dar, schreibt die SNB.
Reaktionen auf den neusten Leitzinsentscheid der Schweizerischen Nationalbank
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat den Leitzins im Dezember um weitere 0,5 Prozentpunkte auf 0,5 Prozent gesenkt. Die Reaktionen darauf sind unterschiedlich.
Fredy Hasenmaile, Chefökonom Raiffeisen Schweiz
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat ihren Leitzins im Dezember weiter auf 0,5 Prozent gesenkt. Warum?
Die Schweizer Inflation ist wieder sehr tief. Zudem planen die Schweizer Unternehmen auch für die kommenden Monate keine nennenswerten Preisanhebungen. Der Preistrend fällt damit weiterhin schwächer als ursprünglich erwartet aus. Gleichzeitig lässt die erhoffte Erholung der Schweizer Industrie wegen des starken Frankens und der schwächelnden Nachfrage, vor allem aus Deutschland, auf sich warten. Deshalb will die SNB den Exporteuren mit niedrigeren Zinsen etwas mehr unter die Arme greifen, indem sie die Refinanzierung für die Unternehmen verbilligt und sich vor allem gegen eine stärkere Aufwertung des Frankens stemmt.
Stehen noch mehr Zinssenkungen bevor?
Das SNB-Leitzinsniveau ist mittlerweile bereits wieder zumindest leicht expansiv. Die Nationalbank bewertet die Abwärtsrisiken für die Inflation und die Konjunktur jedoch weiterhin höher als die Aufwärtsrisiken. Die erneute Aufwertung des Franken in den letzten Monaten hat die Sorgen über negative Auswirkungen auf die Industrie erhöht. Deshalb hält das SNB-Direktorium eine weitere Lockerung für möglich. Da zudem die Europäische Zentralbank (EZB) zuletzt wegen der ausgeprägten Konjunkturschwäche in der Eurozone mehr Signale Richtung schnellerer und weitergehender Zinssenkungen sendet, sehen wir eine gestiegene Wahrscheinlichkeit, dass die Nationalbank auch ihren Leitzins noch weiter Richtung Null senken muss. Dies um den Zinsabstand gegenüber der Eurozone zu wahren und den Aufwertungsdruck auf den Franken in Schach zu halten.
Kehren dann die Negativzinsen nochmals zurück?
Die Negativzinsphase vor dem globalen Inflationsschock ging einher mit einer überaus lockeren Geldpolitik der EZB, mit dem Ziel, die seit der Finanzkrise chronisch niedrige Inflation wieder Richtung Inflationsziel anzuheben. Dies erzeugte einen Daueraufwertungsdruck auf den Franken und zwang die SNB zu Negativzinsen, um die Attraktivität des Franken zu senken. Seitdem hat sich jedoch vor allem der Arbeitsmarkt in der Eurozone nachhaltig erholt. Die Arbeitslosigkeit bleibt in den europäischen Ländern weiterhin sehr tief, womit der inländische Preisdruck nicht wieder gleichermassen stark abfallen dürfte. Dies spricht grundsätzlich gegen allzu aggressive Zinssenkungen der EZB, geschweige denn Negativzinsen. Dafür bräuchte es wohl eine tiefere Rezession. Aktuell bleibt aber zumindest ein verhaltenes Wachstum angezeigt. Nichtsdestotrotz zeigt sich die SNB bereit, ihren Leitzins in einem Negativszenario bei Bedarf auch wieder unter null zu senken.
Burak Er, Head Research Avobis Advisory AG
Martin Schlegel überrascht in seiner ersten geldpolitischen Lagebeurteilung als SNB-Präsident: Der Leitzins wird um 50 Bps gesenkt, begleitet von einer niedrigeren bedingten Inflationsprognose. Bereits zuvor hatte Schlegel signalisiert, dass Negativzinsen in Zukunft nicht ausgeschlossen sind – nun folgt der erste grosse Schritt in diese Richtung. Die SNB erwartet in ihrer neuen bedingten Inflationsprognose trotz eines Leitzinses von 0.50% einen Rückgang der Inflationsrate auf 0.20% im kommenden Jahr. Offiziell geht die SNB zwar noch nicht von einer negativen Inflation aus, doch angesichts der niedrigen Inflationserwartungen scheinen weitere Zinssenkungen im nächsten Jahr wahrscheinlich.
Die heutige Leitzinssenkung hat den Schweizer Franken gegenüber dem Euro geschwächt und dürfte den exportorientierten Unternehmen etwas Aufwind geben. Denn trotz eines auf den ersten Blick soliden und wachsenden Aussenhandels steht der Schweizer Export unter Druck, vor allem aufgrund schwächelnder Absatzmärkte in den Nachbarländern. Während chemische und pharmazeutische Produkte, die mehr als die Hälfte der Exporte ausmachen, weitgehend konjunkturunabhängig sind und deren Nachfrage unelastisch auf die Aufwertung des Frankens reagieren, kämpfen andere Industrien mit schwächerer Nachfrage und den Belastungen einer starken Heimwährung. Der Franken dürfte aufgrund der Zinssenkung allein jedoch nicht wesentlich abwerten. Bereits im März hatte die SNB mit Leitzinssenkungen begonnen und die Differenz zu den Euro-Zinsen vergrössert. Dennoch wertete der Schweizer Franken weiter auf. Dies deutet darauf hin, dass andere Faktoren, wie die Funktion des Frankens als sicherer Hafen, die Wirkung der höheren Zinsdifferenz überlagern. Im aktuellen globalen makroökonomischen Umfeld scheint die Zinsdifferenz allein daher nur begrenzt die Attraktivität des Schweizer Frankens zu mindern.
Aus dieser Beobachtung heraus könnten systematische Deviseninterventionen durch den Verkauf der heimischen Währung ein wirksames Instrument darstellen. Ihre Effizienz ist jedoch am höchsten, wenn der Spielraum für Zinssenkungen ausgeschöpft ist und der Leitzins sich an der effektiven Untergrenze befindet. Basierend auf der bisherigen Praxis liegt diese technisch bei -0.75%. Es ist jedoch denkbar, dass die SNB bereits vor Erreichen dieser Grenze gezielt mit Interventionen beginnt. Die Schweizer Geldpolitik im nächsten Jahr wird hauptsächlich von der Inflation und der Entwicklung des Frankens bestimmt. Bleibt der Aufwertungsdruck auf den Franken bestehen und hält der deflationäre Trend an, könnten weitere Leitzinssenkungen der SNB unvermeidlich werden. Gleichzeitig dürften Deviseninterventionen verstärkt in den Fokus der geldpolitischen Diskussion rücken. In unserem Basisszenario rechnen wir mit zwei weiteren Zinssenkungen um jeweils 25 Bps in den Sitzungen im März und Juni, was bereits im Juni zu einem Leitzins von 0% führen würde. Eine erneut starke Senkung um 50 Bps im März schliessen wir jedoch nicht aus.
UBS Switzerland AG and UBS AG*
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat den Leitzins am 12. Dezember 2024 als Folge des nachlassenden Inflationsdrucks um 50 Basispunkte auf 0,5 Prozent gesenkt. Die SNB schliesst weitere Zinssenkungen nicht aus, um die Inflation mittelfristig im Bereich der Preisstabilität zu halten. Die Wahrscheinlichkeit eines negativen Leitzinses ist gemäss SNB jedoch mittelfristig gesunken. Erstmals seit mehreren Jahren verzichtet die Nationalbank in ihrer Pressemitteilung zur geldpolitischen Lagebeurteilung auf einen Hinweis zu Risiken auf dem hiesigen Immobilien- und Hypothekarmarkt. Unerwünschte Nebenwirkungen der Tiefzinsen für die Risikobereitschaft von Immobilieninvestorinnen und -investoren stehen damit aktuell nicht im Fokus der SNB.
Wie sieht die Zinsprognose aus?
Wir erwarten, dass die SNB im März 2025 eine weitere Leitzinssenkung um 25 Basispunkte auf 0,25 Prozent vornehmen wird und mit dieser den Lockerungszyklus beendet. Die Verzinsung von 10-Jahres-Bundesobligationen dürfte zumindest bis Ende 2025 auf dem aktuellen Niveau von 0,3 Prozent verharren.
Was bedeutet die Zinssenkung für Hypothekarkosten?
Saron-Hypotheken werden um 50 Basispunkte günstiger, da sie die Bewegungen des Leitzinses meist im gleichen Umfang nachvollziehen. Bei Festhypotheken ist die Zinssenkung bereits eingepreist, sodass wir keine weitere Vergünstigung erwarten. Der Zinssatz von 10-Jahres- Festhypotheken ist derzeit so niedrig, dass diese die günstigste Finanzierungsvariante über eine Laufzeit von zehn Jahren darstellen.
Belebt die Zinssenkung Renditeliegenschaften?
Wir erwarten eine starke Belebung am Transaktionsmarkt und mehr Nachfrage von institutionellen Investoren. Mehrfamilienhäuser dürften sich in den nächsten Quartalen im niedrigen einstelligen Prozentbereich verteuern. An guten Lagen sind sogar stärkere Preisanstiege wahrscheinlich. Treiber der Preisentwicklung werden die steigenden Mieten sein. Auch der Renditespread zu den Finanzierungskosten hat angesichts des tiefen Leerstands wieder an Attraktivität gewonnen.
Sind bei börsennotierten Immobilien neue Höchststände zu erwarten?
Mit der jüngsten Zinssenkung ist die Attraktivität der börsennotierten Immobilienanlagen im Vergleich zu Anleihen gestiegen, was kurzfristig einen Kursanstieg auslösen dürfte. Damit dürfte sich 2024 als das beste Jahr für Immobilienfondsinvestitionen in der Geschichte herausstellen. Doch die Bewertungen sind im historischen Vergleich hoch. Institutionelle Investoren werden daher wohl direkte Immobilienanlagen mit attraktiveren Anfangsrenditen bevorzugen, was das Kurspotenzial mittelfristig begrenzt.
*Claudio Saputelli, Economist, UBS Switzerland AG; Katharina Hofer, Economist, UBS Switzerland AG; Matthias Holzhey, Economist, UBS Switzerland AG; Thomas Rieder, Economist, UBS AG; Maciej Skoczek, CFA, CAIA, Economist, UBS Switzerland AG; Fabian Waltert, Economist, UBS AG
Nicolas Di Maggio, CEO Swiss Finance & Property AG
Die SNB hat den Leitzins um 25/50 Basispunkte gesenkt. Was bedeutet das für den Immobilienmarkt?
Die Zinssenkung der SNB ist eine erfreuliche Nachricht für den Immobilienmarkt. Sie führt zu niedrigeren Finanzierungskosten, was Investitionen in Immobilien wieder attraktiver macht. Ausserdem wird der Referenzzinssatz für Mietzinsanpassungen bei der nächsten Überprüfung voraussichtlich sinken, was im kommenden Jahr zu Mietreduktionen führen könnte. Gleichzeitig bleibt die Nachfrage nach Wohnraum in der Schweiz weiterhin hoch, während das Angebot begrenzt ist. Dies wird die angebotenen Mietpreise auf dem Markt stützen und die punktuellen Senkungen ausgleichen. Insgesamt wird erwartet, dass die Mieteinnahmen weiter solide bleiben und langfristig sogar steigen.
Welche Auswirkungen hat der SNB-Entscheid auf Schweizer (indirekte) Immobilienanlagen?
Die Zinssenkung hat mehrere Auswirkungen auf Schweizer Immobilienfonds und andere indirekte Immobilienanlagen. Erstens sinken die Finanzierungskosten, auch wenn die Kreditspreads weiterhin hoch sind. Die durchschnittliche Finanzierungskosten, die seit Sommer 2022 von 0.6 % auf 1.5 % gestiegen ist, liegt aktuell bei etwa 1.4 %. Es ist zu erwarten, dass er in den kommenden Monaten weiter leicht sinken wird, was den Fonds finanzielle Flexibilität gibt. Zweitens ist der Markt für indirekte Immobilienanlagen seit mehr als einem Jahr in der Erholung. Nachdem der Markt die Zinssenkungen vorweggenommen hat, sehen wir nun einen spektakulären Anstieg. Mit einem Agio von aktuell über 30 % liegt der Markt deutlich über dem historischen Durchschnitt der letzten 25 Jahre. Um ein noch höheres Niveau zu erreichen, wären weitere Zinssenkungen und sogar sinkende Langfristzinsen notwendig. Drittens erleichtert die Zinssenkung auch die Bearbeitung von Rücknahmen. Die Fonds können wieder strategisch verkaufen, unattraktive Objekte abstossen und ihre Portfolios optimieren. Für langfristig orientierte Anleger ist dies eine gute Nachricht, da auch mögliche Rücknahmegebühren den verbleibenden Investoren zugutekommen.
Wie beeinflusst der jüngste SNB-Leitzinsentscheid die Attraktivität von indirekten Immobilienanlagen für institutionelle Investoren wie Pensionskassen?
Die Zinssenkung macht indirekte Immobilienanlagen wieder attraktiver für institutionelle Investoren wie Pensionskassen. Erstens bleibt der Renditespread zwischen Immobilienanlagen und Obligationen mit über 2 % attraktiv. Da es im Schweizer Franken-Bereich nur wenige Alternativen gibt, wird ein grosser Teil der Anleihencoupons erneut in Immobilienanlagen reinvestiert. Zweitens steigen die Transaktionspreise wieder, was sich positiv auf die NAV der Immobilienfonds auswirkt. Nach zwei Jahren der Konsolidierung dürfte sich das Wachstum fortsetzen, was die Renditen für Investoren langfristig erhöht. Schliesslich bleibt der Markt indirekter Immobilienanlagen stabil, auch wenn für 2025 mit mehr Volatilität zu rechnen ist. Diese Schwankungen bieten institutionellen Investoren jedoch Chancen, selektive und strategische Investitionen zu tätigen.
MoneyPark: Nationalbank zum Vierten
Die ganz grosse Mehrheit der befragten Hypothekaranbieter hat die vierte Leitzinssenkung in diesem Jahr erwartet. Im Zuge dessen werden nicht nur Saron-Hypotheken günstiger, sondern die Befragten gehen auch davon aus, dass die Festhypotheken in den nächsten 3 Monaten weiter sinken werden und sich dann auf tiefem Niveau stabilisieren. Die Umfrage unter rund 50 Hypothekargebern wurde mittels Online-Befragung zwischen dem 18. und 29. November 2024 durchgeführt. Daran teilgenommen haben Banken, Versicherungen und Pensionskassen.
Die Unsicherheiten bei der weiteren Entwicklung der Hypothekarzinsen werden nach wie vor hauptsächlich in der wirtschaftlichen und politischen Entwicklung der USA und der EU sowie in der Inflation gesehen. Es wird erwartet, dass die kurzen Laufzeiten in den nächsten drei Monaten stärker sinken als die langen und damit die Zinskurve noch etwas steiler wird, sprich die Zinsdifferenz zwischen den unterschiedlichen Laufzeiten zunimmt. Fürs zweite Quartal 2025 werden dann eher stabile Zinsen erwartet, wobei die Befragten aus heutiger Sicht auch zur Jahresmitte 2025 noch Abwärtspotenzial erkennen. Ein Drittel der Befragten kann sich sogar vorstellen, dass wir 2025 wieder Negativzinsen sehen werden. Damit wäre die Rückkehr der ultratiefen Zinsen aus den Jahren 2016 bis 2021 vollbracht. Sah es vor einem Jahr nach stabilen Zinsen aus, zeigen dieses Jahr alle Zeiger nach unten. So dürften die Zinsaussichten zu Weihnachten den Wunsch nach Eigenheim weiter befeuern.
Donato Scognamiglio, IAZI AG
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) lockert die Geldpolitik weiter und senkt den Leitzins um 0.5 Prozentpunkte auf 0.5%. Die SNB hat dies heute anlässlich der geldpolitischen Lagebeurteilung bekanntgegeben. Laut SNB hat der Inflationsdruck in diesem Quartal nochmals abgenommen. Die Inflation ist seit der letzten Lagebeurteilung erneut tiefer ausgefallen als erwartet. Sie sank von 1.1% im August dieses Jahres auf 0.7% im November. Mit der Lockerung der Geldpolitik will die Notenbank dieser Entwicklung Rechnung tragen. Die Nationalbank wird die Lage weiter genau beobachten und die Geldpolitik, wenn nötig, anpassen, um sicherzustellen, dass die Inflation mittelfristig im Bereich der Preisstabilität bleibt.
Die erneute Zinssenkung ist eine gute Nachricht für den Immobilienmarkt, insbesondere für den Wohnungsbau. In den letzten Jahren war die Wohnbautätigkeit in der Schweiz unzureichend. In den Medien zirkulierte das Schreckensgespenst der Wohnungsnot. Wenn die Zuwanderung in den nächsten Jahren im gleichen Mass verläuft, wird es mit grosser Wahrscheinlichkeit in den Metropolitanregionen zu wenig Wohnungen geben, um diese Menschen aufzunehmen. Mit den laufenden Leitzinssenkungen kommt auch die finanzielle Unterstützung für den Wohnungsbau zurück. «Mehrfamilienhäuser werden als Anlageklasse wieder an Attraktivität gewinnen», sagt Donato Scognamiglio, VR-Präsident der IAZI AG.
Wer noch den Wunsch nach Wohneigentum hegt, dürfte sich ebenfalls auf die erneute Leitzinssenkung freuen. Die Zinsen für Hypothekardarlehen sind nämlich in der Schweiz seit diesem Jahr wieder im Sinkflug. Viele werden in dieser Phase festverzinsliche Hypotheken wählen mit längeren Laufzeiten. Auch die Saron-Hypotheken dürften wieder in den Fokus der Bankkunden geraten. Sie sind an den Geldmarktsatz Saron und damit indirekt an den SNB-Leitzins gebunden. Viele Kreditnehmer stiegen aus den Geldmarkthypotheken aus, als ab Mitte 2022 das Zinsniveau wieder anzog.
Der Nationalbankpräsident Martin Schlegel hat sich heute über die Möglichkeit geäussert, dass die Notenbank wieder Negativzinsen einführt. Mit der erneuten Leitzinssenkung ist man tatsächlich nicht mehr so weit von diesem Szenario entfernt. Die SNB könnte Negativzinsen einführen, um die Nachfrage nach Schweizer Franken zu dämpfen. Der starke Franken macht nämlich der Schweizer Exportindustrie zu schaffen, was sich negativ auf die Konjunkturentwicklung auswirkt.
Ein erneutes Abtauchen in das Tiefzinsumfeld würde im Immobiliensektor erneut die allseits bekannten Kollateralschäden verursachen. In der letzten Tiefzinsperiode flossen sehr viele Gelder in den Bau von Mehrfamilienhäusern aus Mangel an Alternativen. Besonders institutionelle Investoren mit einem Anlegezwang suchten händeringend nach Anlagemöglichkeiten. So entstanden viele Wohnsiedlungen dort, wo überhaupt keine Nachfrage vorhanden war, zum Beispiel in der äusseren Peripherie. Das Resultat waren hohe Leerwohnungsziffern in der Peripherie der urbanen Zentren. Die Emmentaler Gemeinde Huttwil erlangte damals traurige Berühmtheit mit einer Leerstandsquote von 14 Prozent. «Niemand im Immobilienbereich wünscht sich solche Szenarien zurück», sagt Donato Scognamiglio. Die SNB müsse diesen Umständen Rechnung tragen bei einer möglichen Wiedereinführung von Negativzinsen. «Kinder hüten sich davor, den gleichen Fehler zu begehen, wenn ihnen in ihrem familiären Umfeld Ärger droht», so Donato Scognamiglio weiter. «Welche Schlüsse unsere Notenbank daraus zieht, bleibt abzuwarten.»
Peach Property Group gibt erfolgreiche Kapitalerhöhung bekannt
Der Verwaltungsrat der Peach Property Group AG gibt die erfolgreiche Durchführung der von den Aktionären an der ausserordentlichen Generalversammlung vom 27. September 2024 beschlossenen ordentlichen Kapitalerhöhung bekannt. Die Gesellschaft hat in der Zeit vom 29. November 2024 bis zum 5. Dezember 2024 einen Bezugsrechtshandel durchgeführt. Nahezu sämtliche Bezugsrechte wurden während der Bezugsrechtsperiode ausgeübt, heisst es in einer Mitteilung. Die wenigen Bezugsrechte, die während der Bezugsrechtsperiode nicht ausgeübt oder gehandelt wurden, entfielen entschädigungslos. Anschliessend wurden diejenigen Aktien, für welche keine Bezugsrechte ausgeübt wurden, gemäss der Regelungen im Prospekt sowie den entsprechenden Backstop-Vereinbarungen bestehenden Aktionären zugeteilt, welche sich zu einem Backstop verpflichtet hatten.
Am Mittwoch, 11. Dezember 2024, will der Verwaltungsrat die Kapitalerhöhung beim Handelsregisteramt zur Eintragung anmelden. Mit der Eintragung der Kapitalerhöhung ins Handelsregister werde das heute eingetragene Aktienkapital der Gesellschaft von bisher CHF 22’670’918 um CHF 22’729’450 auf CHF 45’400’368 erhöht, heisst es weiter. Dies erfolgt durch Ausgabe von neuen Namenaktien mit einem Nennwert von je CHF 1.00 pro Aktie. Die Ausgabe der 22’729’450 neuen Aktien erfolgt zum Betrag von CHF 5.00 je Aktie, damit beläuft sich das Transaktionsvolumen auf insgesamt CHF 113’647’250. Mit der am 12. Dezember 2024 geplanten Kotierung der neuen Aktien will die Gesellschaft einen Wechsel des regulatorischen Standards vom International Reporting Standard zum Standard für Immobiliengesellschaften umsetzen. Auslieferung der neuen Aktien und Beginn des Handels erfolgen planmässig ebenfalls am 12. Dezember 2024.