Ausgabe 49/2024 vom 06.12.2024.

Die Woche im Rückblick: Wichtige Themen, Studien und Hintergründe aus der Immobilienwirtschaft. Jeden Freitag in der «Crème de la Semaine».

Wohnungsbau mit Erholungssignalen, aber noch keine Entspannung

Die Planung von Wohnbauten hat in den letzten zwei Jahren wieder deutlich zugenommen. Der zunehmende Regulierungsdruck bleibt ein Risikofaktor, der die Bautätigkeit weiter bremsen wird.

In den letzten Jahren war die Wohnbautätigkeit in der Schweiz unzureichend. So stehen heute knapp 27 000 Wohnungen weniger leer als noch vor vier Jahren. Zu strukturellen Hindernissen wie der Baulandknappheit sowie einer nur zögerlich voranschreitenden Verdichtung gesellten sich abschwächende zyklische Faktoren, die den Wohnungsbau zusätzlich bremsten. Doch mit der Rückkehr zu sinkenden Zinsen kommt auch die zyklische Unterstützung zurück. So sind die Finanzierungskosten jüngst stark gesunken und die Baupreisentwicklung hat sich stabilisiert. Durch die sich wieder erholenden Renditeprämien, steigende Mieterträge und geringe Absorptionsrisiken haben Mehrfamilienhäuser als Anlageklasse wieder an Attraktivität gewonnen. Entsprechend ist die Anzahl neu projektierter Wohnungen seit dem Tiefststand im August 2022 um 14 Prozent gestiegen. In den letzten 12 Monaten wurden Baugesuche für rund 50 000 neue Wohneinheiten eingereicht, so viele wie seit Frühling 2020 nicht mehr.

Mietwohnungen mit stärkstem Plus

Die Neubaugesuche für Mietwohnungen haben am stärksten zugenommen. In den letzten 12 Monaten wurden Gesuche für 29 300 Wohnungen eingereicht, 4600 mehr (+19 Prozent) als im Sommer 2022. Investoren nutzen die verbesserten Rahmenbedingungen, um wieder verstärkt in Mehrfamilienhäuser zu investieren. Von einem neuerlichen Boom kann aber noch nicht die Rede sein, da die Anzahl Baugesuche für Mietwohnungen immer noch rund 5000 Wohneinheiten unter dem Niveau von 2018 liegt. Auch hat sich die Zahl der Gesuche kürzlich stabilisiert. Im Eigenheimsegment zeigt sich ein geteiltes Bild. Während die Zahl der Gesuche für Eigentumswohnungen um 7 Prozent zunahm, sank sie bei Einfamilienhäusern um 1 Prozent auf einen neuen Tiefststand von knapp 5000 Einheiten. Das Verhältnis zwischen Miet- und Eigentumswohnungen kann sich allerdings noch ändern, da viele Bauherren bei grösseren Projekten bis zur Fertigstellung offenlassen, welches Wohnsegment sie auf den Markt bringen.

Mehr Neubauobjekte erst ab 2026

Das Plus bei den Gesuchen spiegelt sich erst zögerlich in den Baubewilligungen wider. Obwohl in den letzten 12 Monaten mit 37 500 Wohnungen 7 Prozent mehr als Ende 2023 bewilligt wurden, liegt ihre Anzahl 25 Prozent unter der Zahl der Gesuche – die grösste Differenz seit 2012. Grund dafür dürfte vor allem die längere Dauer des Bewilligungsprozesses sein, die im Vergleich zur letzten Dekade um rund 25 Prozent zugenommen hat.

2025 wird die positive Entwicklung bei Baugesuchen und -bewilligungen daher noch keine Entspannung bezüglich der Wohnungsknappheit bringen. Im Gegenteil: Wegen Rekursen und langer Fertigstellungszeiten besonders bei Grossprojekten dürfte der Reinzugang an Wohnungen 2025 mit knapp 42 500 Einheiten sogar leicht tiefer ausfallen als im Vorjahr. Damit dürften die Leerstände 2025 von 1,1 auf 1,0 Prozent weiter sinken. Erst ab 2026 sollte die grössere Zahl der Baubewilligungen wieder zu einem höheren Wohnungsreinzugang führen.

Die Erholung der Bautätigkeit ist regional noch nicht breit abgestützt. Prozentual sind die meisten Wohnungen in der Zentralschweiz und im Aargau geplant. Auch in einzelnen Regionen der Nordostschweiz, Westschweiz und des Tessins zeigt sich eine erhöhte Dynamik. Spitzenreiter sind die Regionen Val-de-Travers (1,9 Prozent), Rheintal (1,7 Prozent) und Thurtal (1,6 Prozent). Dagegen bleibt die Bewilligungstätigkeit in den fünf Grosszentren sowie den meisten angrenzenden Regionen tief. Ausnahmen sind die Regionen Knonaueramt (1,4 Prozent) und Limmattal (1,3 Prozent) bei Zürich und das Fricktal (1,4 Prozent) bei Basel. Auch in grossen Teilen des Mittellands, des Wallis und Graubündens ist nur wenig neuer Wohnraum geplant.

Regulierung als Risiko

Das aktuelle zyklische Momentum stützt die Wohnbautätigkeit, was sich ab 2026 positiv auf das Wohnungsangebot auswirken dürfte. Gleichzeitig hindern strukturelle Faktoren wie der lange Bewilligungsprozess, Einsprachen und die Baulandknappheit weiterhin die Bautätigkeit. Zwar sind auf Bundesebene erste Bemühungen erkennbar, bauliche Hindernisse zu verringern. So haben sich die eidgenössischen Räte auf eine Lockerung der Lärmschutzregulierung geeinigt, was mittelfristig zur Wiederaufnahme blockierter Projekte führen könnte. Auf kantonaler und kommunaler Ebene drohen jedoch bereits zusätzliche regulatorische Eingriffe, wie die Wohnschutzvorstösse im Kanton Zürich und der Stadt Bern, die sich wiederum negativ auf die Bautätigkeit auswirken werden. Die Bautätigkeit bleibt somit auch künftig ein herausforderndes Unterfangen.

Autoren: Thomas Rieder, Economist, UBS AG; Fabian Waltert, Economist, UBS AG

 

Preisnachlass bei Eigentumswohnungen, Mieten steigen wieder

Der vergangene Monat brachte neben den ersten Schneeflocken auch sinkende Preise für zum Verkauf ausgeschriebene Eigentumswohnungen. Während sich die Preisforderungen für Einfamilienhäuser kaum verändert haben, wurden die inserierten Mieten etwas angehoben.

Im Verlauf des Novembers haben sich die Angebotspreise für Wohneigentum je nach Objekttyp unterschiedlich entwickelt. Während die Preise für Eigentumswohnungen um 1,4 Prozent gesunken sind, zeigte sich bei Einfamilienhäusern praktisch keine Veränderung (+0,2 Prozent). Innert Jahresfrist bedeutet dies für Stockwerkeinheiten eine Anhebung der inserierten Werte von 1,5 Prozent. Während die Wachstumsrate über zwölf Monate noch im August dieses Jahres bei über 3 Prozent lag, hat sie sich inzwischen mehr als halbiert. Für Einfamilienhäuser ergibt sich eine Zunahme von 2,3 Prozent. Dies zeigt die aktuelle Analyse des Swiss Real Estate Offer Index, der von ImmoScout24 in Zusammenarbeit mit dem Immobilien-Beratungsunternehmen IAZI erhoben und publiziert wird.

Tiefere Preisausschreibungen

«Die nach unten korrigierten Preisforderungen für Eigentumswohnungen können als Hinweis interpretiert werden, dass Angebot und Nachfrage am Markt für Eigentumswohnungen wieder in Richtung Gleichgewicht tendieren. Die Zahl neu gebauter Stockwerkeinheiten ist in letzter Zeit wieder merklich angestiegen. Dies ganz im Gegensatz zu Einfamilienhäusern, bei welchen die Bautätigkeit auf tiefem Niveau stagniert. Auf der anderen Seite bleibt die Nachfrage, wesentlich begünstigt durch die spürbar gesunkenen Hypothekarzinsen, konstant hoch», sagt Martin Waeber, Managing Director Real Estate der SMG Swiss Marketplace Group. Für Interessenten sind dies gute Nachrichten: Eine typische Stockwerkeinheit mit einer Wohnfläche von 110 m2 wurde per Monatsende rund CHF 14’000 günstiger ausgeschrieben als im Vormonat.

Die temporäre Entlastung der Angebotsmieten im Vormonat ist bereits wieder Geschichte. Mieter:innen auf Wohnungssuche müssen auf das Jahresende hin mit leicht höheren Angebotspreisen kalkulieren – wenn auch nicht in allen Regionen. Die geforderten Mietpreise wurden im November um durchschnittlich 0,5 Prozent heraufgesetzt. Innert Jahresfrist weisen inserierte Mietobjekte hingegen einen Rückgang von 1,0 Prozent auf. Den stärksten Preiszuwachs verzeichnete im November das Tessin (+3,7 Prozent), gefolgt von der Nordwestschweiz (+1,1 Prozent) und dem Mittelland (+1,0 Prozent). In der Grossregion Zürich (+0,5 Prozent) fiel der Anstieg durchschnittlich aus, während sich das Plus in der Ostschweiz (+0,2 Prozent) moderat zeigt. Dagegen wurden in der Genferseeregion (-0,3 Prozent) und in der Zentralschweiz (-0,5 Prozent) Reduktionen verzeichnet.

HSC Fund verkauft Liegenschaften und senkt Verwaltungsgebühr

Der Helvetica Swiss Commercial Fund (HSC Fund) hat im November 2024 Liegenschaften im Wert von insgesamt CHF 133 Millionen verkauft. Darüber hinaus wird die Verwaltungsgebühr ab dem 1. Januar 2025 auf 0.55 Prozent gesenkt, was die Ertragskraft des Fonds nachhaltig stärken werde, teilt Helvetica mit.

Das Management von Helvetica will die Positionierung des HSC Fund im Markt zu festigen, seine Performance zu verbessern und die Grundlage für erneutes Wachstum schaffen, wie es in einer Mitteilung heisst. Mit dem fokussierten Portfolio sei der Fonds auf Kurs die Ausschüttung für 2024 auf dem Niveau der Vorjahre von CHF 5.35 pro Anteil zu halten – eine Ausschüttung, die die Fondsleitung als langfristig realisierbar erachtet. Die konzentrierte Fondsstrategie mit Fokus auf kommerziell genutzte Renditeobjekte in Wachstumsregionen wurde dieses Jahr noch stärker geschärft. Die Fremdfinanzierungsquote des HSC Fund sinkt unter den Zielkorridor von 25 bis 28 Prozent, dank der getätigten Liegenschaftsverkäufe. Diese gestärkte Liquiditätsbasis versetze den Fonds in die Position, sowohl die per Ende 2023 erhaltenen Rücknahmen im März 2025 zu bedienen, als auch per sofort wieder strategische Ankaufsgelegenheiten wahrzunehmen.

Von den fünf Verkäufen konnten drei im Umfang von CHF 83 Mio. direkt vollzogen werden. Die zwei Verbleibenden (CHF 51 Mio.) werden aufgrund einer maximal dreimonatigen Ausübungsfrist aufgrund bestehender Vorkaufsrechte zugunsten Dritter spätestens per Februar 2025 vollzogen. Die Transaktionssicherheit sei jedoch durch die vorliegenden, unwiderruflichen Zahlungsversprechen in jedem Fall gegeben. Bei den Verkaufsobjekten handelt es sich um ein Einkaufscenter, zwei Büroliegenschaften, sowie zwei Industrieliegenschaften. Der Nutzungsmix im Fonds verändert sich durch die Verkäufe nur unwesentlich. Die Transaktionen betrafen überwiegend sanierungsbedürftige Liegenschaften, wodurch der CAPEX-Bedarf für die kommenden Jahre deutlich um rund CHF 30 Mio. reduziert wurde. Angesichts des Marktumfelds und der Verknappung der Bankfinanzierungen für kommerzielle Liegenschaften resultierte ein Preisabschlag gegenüber dem Schätzwert von total rund fünf Prozent. Im Gegenzug konnte die Bruttorendite bei 6.1 Prozent, die WAULT bei 4.2 Jahren und der stichtagsbezogene Leerstand bei 4.9 Prozent stabil gehalten werden. Das optimierte Portfolio umfasst 26 Liegenschaften mit einem Gesamtwert von CHF 563 Mio. und einem jährlichen Soll-Mietertrag von CHF 35 Mio. Aufgrund der verbesserten Liquiditätssituation werden aktuell Ankaufsgelegenheiten geprüft, wodurch das Portfolio im ersten Halbjahr 2025 wieder wachsen soll.

Die Fondsleitung hat sich zudem entschieden, die Verwaltungsgebühr für den HSC Fund ab dem 1. Januar 2025 auf 0.55 Prozent zu senken. Das Management-Team von Helvetica bekenne sich damit klar zur langfristig orientierten Strategie des Fonds und seinen Anlegern. Die geplante Vereinigung mit dem Helvetica Swiss Opportunity Fund (HSO Fund) werde den Fonds weiter stärken und diversifizieren.

UBS legt Ausschüttungen für ehemalige CS-Fonds fest

Auf Basis der Jahresabschlüsse per 30. September 2024 hat die UBS-Fondsleitung für die unten aufgeführten UBS-Immobilienanlageprodukte (für vier ehemalige CS-Immobilienfonds) die Ausschüttungen festgelegt: Die Fonds werden am Donnerstag, 5. Dezember 2024 an der SIX Swiss Exchange erstmals auf der Basis ihrer neuen Nettoinventarwerte gehandelt. Ab 10. Dezember 2024 (Ex-Datum) ist die übliche Korrektur der Börsenkurse in der ungefähren Höhe der Ausschüttungen zu erwarten.

Credit Suisse Real Estate Fund Siat wächst über die CHF 4-Milliarden-Grenze

Per 30. September 2024 stieg der Verkehrswert der Liegenschaften des Credit Suisse Real Estate Fund Siat (CS REF Siat, Valor 1 291 370) auf CHF 4 085.4 Mio. (Vorjahr: CHF 3 931.5 Mio.). Die Anlagerendite liegt bei 4.5% (Vorjahr: 2.2%) und die Mietausfallrate konnte auf tiefen 2.5% gehalten werden. Die Ausschüttung liegt unverändert bei CHF 5.20 pro Anteil, was einer Ausschüttungsquote von 102.3% (Vorjahr: 100.0%) entspricht. Die Performance im Geschäftsjahr 2023/2024 betrug 21.4% (Vorjahr: 6.3%; Benchmark SXI Real Estate Funds: 15.3%) und das Agio stieg innert Jahresfrist von 23.1% auf 44.0%.

Credit Suisse Real Estate Fund Interswiss mit Ausschüttungsrendite von 4.0%

Der Credit Suisse Real Estate Fund Interswiss (CS REF Interswiss, Valor 276 935) schloss das Geschäftsjahr per 30. September 2024 mit einer Anlagerendite von 4.1% (Vorjahr: -0.4%) ab. Der Verkehrswert der Liegenschaften sank durch Verkäufe auf CHF 2 441.2 Mio. (Vorjahr: CHF 2 566.1 Mio.) und die Mietausfallrate stieg auf 6.7% an (Vorjahr: 6.3%). Die Ausschüttung bleibt unverändert bei CHF 7.40, was einer Ausschüttungsquote von 100.0% (Vorjahr: 95.3%) entspricht. Die Performance betrug 20.4% (Vorjahr: -1.8%; Benchmark SXI Real Estate Funds Broad: 15.3%) und das Disagio liegt bei -2.8% (Vorjahr: -15.4%). Per 30. September 2024 wurden bei CS REF Interswiss keine Fondsanteile gekündigt; die im Vorjahr gekündigten 51 772 Fondsanteile (0.6% des Eigenkapitals) werden per 18. Dezember 2024 zurückgezahlt. Wie bereits mitgeteilt, wird für das Jahr 2026/2027 eine Fusion mit dem UBS (CH) Property Fund – Swiss Commercial «Swissreal» geprüft.

Credit Suisse Real Estate Fund LogisticsPlus steigert Mietzinseinnahmen um 9.7%

Der Credit Suisse Real Estate Fund LogisticsPlus (CS REF LogisticsPlus, Valor 24 563 395) schloss sein Geschäftsjahr 2023/2024 mit einer Anlagerendite von 3.8% (Vorjahr: -0.3%) ab. Der Verkehrswert stieg durch Zukäufe von Liegenschaften auf CHF 1 060.4 Mio. (Vorjahr: CHF 901.2 Mio.) an und die Mietausfallrate reduzierte sich auf 2.0% (Vorjahr: 2.6%). Die Ausschüttung bleibt konstant bei CHF 3.50, was eine Ausschüttungsquote von 100.7% (Vorjahr: 95.8%) ergibt. Die Performance betrug im Geschäftsjahr 17.4% (Vorjahr: -15.9%; Benchmark SXI Real Estate Funds Broad: 15.3 %). Der Fond weist im Sekundärmarkt ein Agio von 0.2 % auf (Vorjahr: Disagio von -11.2%). Per 30. September 2024 wurden bei CS REF LogisticsPlus keine Fondsanteile gekündigt; die im Vorjahr gekündigten 42 000 Fondsanteile (0.5% des Eigenkapitals) werden am 18. Dezember 2024 zurückgezahlt.

Credit Suisse 1a Immo PK mit Silvio Preisig als neuem Fondsmanager

Der Credit Suisse 1a Immo PK (CS 1a Immo PK, Valor 844 303) schloss sein Geschäftsjahr per 30. September 2024 mit einer Anlagerendite von 3.5% (Vorjahr: 0.3%) ab. Der Verkehrswert reduzierte sich durch den Verkauf von Liegenschaften auf CHF 4 663.4 Mio. (Vorjahr: CHF 4 908.3 Mio.) und die Mietausfallrate liegt bei 5.5% (Vorjahr: 5.2%). Die Ausschüttung bleibt konstant bei CHF 45.00 pro Anteil, wobei die Ausschüttungsquote 97.2% beträgt (Vorjahr: 93.5%). Der CS 1a Immo PK wurde per April 2024 auf einen Net-Asset-Value-basierten Fonds umgestellt. Die Bereitstellung einer Möglichkeit zur Vermittlung von Fondsanteilen wird weiterhin geprüft. Per 30. September 2024 wurden 196 550 Fondsanteile gekündigt, was einem Anteil von 6.9% des Eigenkapitals entspricht. Die im Vorjahr gekündigten 277 680 Fondsanteile werden am 18. Dezember 2024 zurückgezahlt. Per 1. Dezember 2024 hat Silvio Preisig die Rolle als Fondsmanager von CS 1a Immo PK übernommen.

Hypothekarischer Referenzzinssatz bleibt bei 1,75 Prozent

Der hypothekarische Referenzzinssatz beträgt 1,75 Prozent und verbleibt damit auf demselben Stand wie der letztmals publizierte Satz, wie das Bundesamt für Wohnungswesen mitteilt. Er gilt für die Mietzinsgestaltung in der ganzen Schweiz.

Der Referenzzinssatz wird in Viertelprozenten publiziert. Er basiert auf dem volumengewichteten Durchschnittszinssatz der inländischen Hypothekarforderungen. Der mit Stichtag 30. September 2024 ermittelte Durchschnittszinssatz ist gegenüber dem Vorquartal von 1,67 Prozent auf 1,63 Prozent gesunken. Der mietrechtlich massgebende Referenzzinssatz wird kaufmännisch gerundet und beträgt somit weiterhin 1,75 Prozent und gilt ab dem 3. Dezember 2024. Er bleibt auf diesem Niveau stehen, bis der Durchschnittszinssatz auf unter 1,63 Prozent sinkt oder auf über 1,87 Prozent steigt.

Der Referenzzinssatz liegt seit 2. Dezember 2023 bei 1,75 Prozent. Da er sich im Vergleich zum Vorquartal nicht verändert hat, ergibt sich seit der letzten Bekanntgabe kein neuer Senkungs- oder Erhöhungsanspruch. Wenn der Mietzins noch auf einem Referenzzinssatz von 2,00 Prozent oder höher beruht, besteht grundsätzlich weiterhin ein Senkungsanspruch. Basiert der Mietzins auf einem Referenzzinssatz von 1,5 Prozent oder tiefer, ergibt sich grundsätzlich für die Vermietenden gemäss Mietrecht ein Erhöhungsanspruch des Mietzinses im Umfang von 3 Prozent pro Viertelprozentpunkt. Meistens gibt der Mietvertrag oder die letzte Anzeige der Mietzinsanpassung Auskunft über die Höhe des Referenzzinssatzes, welcher dem aktuellen Mietzins zugrunde liegt. Von diesen Regeln ausgenommen sind Mietverträge mit indexierten oder gestaffelten Mietzinsen sowie Umsatzmieten bei Geschäftsräumen. Bei geförderten Wohnungen gilt häufig auch eine besondere Regelung. Der hypothekarische Referenzzinssatz sowie der zugrunde liegende Durchschnittszinssatz werden vierteljährlich durch das BWO bekannt gegeben.

Zug Estates: Spatenstich für letztes Baufeld auf dem Suurstoffi-Areal

Zug Estates setzt gemeinsam mit Behördenvertretern und Projektpartnern den Spatenstich für das Neubauprojekt S43/45 auf dem Suurstoffi-Areal in Rotkreuz / ZG. Seit 2010 entwickelt Zug Estates das Suurstoffi-Areal. Das Areal hat sich zu einem vielfältigen Lebensraum entwickelt, in dem Wohnen, Arbeiten, Studieren und Freizeitaktivitäten eng miteinander verbunden sind. Mit dem Bau der letzten beiden Gebäude, Suurstoffi 43 und 45, sowie der zentralen Parkanlage schliesst Zug Estates die Arealentwicklung ab. Bis Mitte 2027 entstehen rund 14’400 m2 Büro- und Schulungsfläche sowie 1100 m2 Wohnfläche für studentisches Wohnen. Für die Liegenschaft Suurstoffi 45 konnte Zug Estates mit XUND, dem Bildungszentrum Gesundheit Zentralschweiz, im September 2024 einen langjährigen Mietvertrag unterzeichnen. XUND reagiert mit der Eröffnung des neuen Standortes auf die wachsende Nachfrage nach praxisnahen und attraktiven Gesundheitsausbildungen.

Das bestehende, nahezu emissionslose Energiesystem des Areals wird um ein neues Erdsondenfeld erweitert. Dank einem volumenmässig reduzierten Untergeschoss sowie der Optimierung von Fassaden, Haustechnik und Statik wird das Gebäude einen messbar tieferen Grauenergieanteil ausweisen als vergleichbare Objekte. Hocheffiziente Lüftungstechnik, Solaranlagen auf dem Dach und an der Fassade sowie Regenwassernutzung runden den nachhaltigen Neubau ab.

HIG Immobilien Anlage Stiftung: positives Geschäftsergebnis im dynamischen Umfeld

Die HIG Immobilien Anlage Stiftung blickt auf ein starkes Geschäftsjahr 2023/24 zurück. Zum erfreulichen Jahresergebnis haben die beiden langfristig entwickelten Bauprojekte «Wydäcker» in Zürich und «flo&fleur» in Liebefeld wesentlich beigetragen, teilt HIG mit.

Der Gesamt-Soll-Mietertrag verbuchte eine Zunahme um 5.4% auf CHF 63.5 Mio (Vorjahr: 60.2 Mio). Der realisierte Erfolg (vor Neubewertungen/Steuern) nahm trotz gestiegener Zinsaufwände aufgrund positiver Aktivzinsen der indirekten Anlage und realisierter Verkaufserfolge um 13,9% auf CHF 53.2 Mio (Vorjahr: CHF 46.7 Mio) zu. Die Mietausfallquote erfuhr einen weiteren Rückgang auf 1.40% (Vorjahr: 2.18%). Die Anlegerversammlung stimmte der vom Stiftungsrat beantragten Ausschüttung von CHF 660 pro Anspruch zu, was einer Direktrendite von 4.50% (Vorjahr 4.44%) entspricht. Im Rahmen der Portfoliobereinigung wurde ein Miteigentumsanteil einer Wohnliegenschaft in Zürich mit einem positiven Beitrag erfolgreich am Markt platziert. Im Juni konnte mit der Stadt Grenchen der Kauf einer Landparzelle abgeschlossen werden. In den nächsten gut zwei Jahren entstehen 72 altersgerechte Wohnungen nach dem Konzept «Belano Zuhause» sowie 570 Quadratmeter Gewerbefläche. Seit August ergänzt eine Wohnliegenschaft mit 72 Wohnungen in Riehen BS das Portfolio der HIG und verstärkt die Präsenz im Raum Nordwestschweiz.

Die Anlagestrategie der HIG habe sich auch 2024 bewährt. Jüngste Beispiele aus der Bau- und Anlagetätigkeit seien die Ersatzneubauten «Wydäcker» in Zürich Albisrieden und «flo&fleur» in Liebefeld. Im «Wydäcker» wurden gemeinsam mit einer anderen Anlagestiftung 183 Wohnungen und 475 Quadratmetern Büro- und Gewerbefläche nach den Standards «greenproperty gold» und «Minergie P» realisiert und zertifiziert.

Im Bild: Liegenchaft in Grenchen.

Neue Höchststände bei kotierten Schweizer Immobilienanlagen in Sicht

Die kotierten Immobilienanlagen profitieren von der tiefen Inflationserwartung: Sowohl der Index der kotierten Fonds (SWIIT) als auch der Index der kotierten Aktien (REAL) kratzen per Ende November 2024 an den Höchstständen vom Januar 2022 bzw. Februar 2020. Das berichtet die Alphaprop AG im neusten Newsletter. Alle Indizes haben den vergangenen Monat positiv abgeschlossen. Die Performance des Index der kotierten Aktien (REAL) war im November mit 4.23% am höchsten, der Index der kotierten Fonds (SWIIT) folgt mit etwas Abstand mit 1.63%.

Auch seit Jahresbeginn kann weiterhin eine äusserst positive Entwicklung verzeichnet werden. YTD liegt der SWIIT bei 14.22% und der REAL bei 12.22%. Über die letzten 12 Monate konnte ein Plus von 20.23% (SWIIT) resp. 14.37% (REAL) erzielt werden. Die zum NAV gehandelten Anlagestiftungen stehen über die letzten 12 Monate bei +2.96%. Beim KGAST werden aufgrund der Datenverfügbarkeit die Werte per Ende Oktober 2024 angezeigt. Im langfristigen Trend über 10 Jahre performt der SWIIT weiterhin über dem KGAST, dem Index der zum NAV gehandelten Anlagestiftungen.

 

Implenia gewinnt mehrere grosse Hochbau-Aufträge in der Schweiz und in Deutschland

Implenia hat in der Schweiz und in Deutschland mehrere attraktive Hochbau-Aufträge gewonnen. Die Neubauten entsprechen der strategischen Ausrichtung der Gruppe auf grosse und anspruchsvolle Projekte, spezialisierte Kompetenzen sowie Nachhaltigkeit. Das Auftragsvolumen für Implenia beträgt insgesamt über CHF 160 Mio.

Im Berner Quartier WankdorfCity realisiert Implenia als Totalunternehmer die neue Geschäftsstelle des Schweizer Nationalfonds SNF. Der SNF strebt eine unabhängige Zertifizierung des Neubaus nach dem Standard für Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS) und das Platin-Gütesiegel an. Beim Bau kommen umweltverträgliche und langlebige Materialien (heimische Hölzer) sowie Baustoffe (Recyclingbeton) zum Einsatz, was die Energiebilanz verbessert. Baubeginn ist im Januar 2025, und 2027 sollen die rund 350 Mitarbeitenden des SNF ihre neuen Arbeitsplätze beziehen.

Gemeinsam mit den ARGE-Partnern Gemünden und Apleona erhielt Implenia (technische Federführung) den Auftrag, das neue, rund 10’000 qm  grosse TRON Forschungsgebäude auf dem Gelände der Universitätsmedizin Mainz zu erstellen. Der Auftrag zur Realisierung wurde erteilt, nachdem die ARGE- Partner in einer Pre-Construction-Phase in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit dem Kunden bereits die Planung bis zur Baugenehmigung erarbeitet hatten. Die Auftragssumme beträgt insgesamt über EUR 100 Mio., der Anteil von Implenia liegt bei knapp EUR 40 Mio. Baubeginn ist noch in diesem Jahr geplant und der Neubau soll 2027 bezugsbereit sein.

In einer Arbeitsgemeinschaft mit Partner GP Papenburg erstellt Implenia in Leipzig für das kommunale Unternehmen LWB (Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH) eine sieben- bis achtgeschossige Wohnsiedlung bestehend aus neun zusammenhängenden Liegenschaften mit 202 Wohnungen. Zusätzlich entstehen Gewerbeflächen sowie Gemeinschaftsräume. Die Leistungen von Implenia umfassen Planung, Erschliessung sowie schlüsselfertige Erstellung der Gebäude und der Aussenanlagen. Die Liegenschaften werden als Niedrigstenergiegebäude, Effizienzhaus 55-Standard, geplant und realisiert. Die Dächer sind begrünt und werden teilweise als Dachgärten genutzt. Baubeginn ist im Januar 2025, die Fertigstellung ist für April 2027 geplant.

Für die BayernHeim GmbH erstellt Implenia in München drei Wohngebäude mit insgesamt 101 Wohnungen, zu einem grossen Teil öffentlich geförderte Mietwohnungen, einer Gewerbeeinheit zur Quartierversorgung und zwei Tiefgaragen. Die Wohnungen werden barrierefrei gebaut. Die Leistungen von Implenia umfassen die Ausführungsplanung, die Planung der Aussenanlagen sowie die schlüsselfertige Erstellung des gesamten Projekts. Der Baustart ist für Januar 2025, die Fertigstellung für Juli 2026 geplant. Zudem hat Implenia im Rahmen eines bereits laufenden Projekts in Heilbronn für den Bau eines Wohnquartiers eine weitere Etappe gewonnen und ist mit der Pre-Construction-Phase eines grossen öffentlichen Bauvorhabens in Siegburg beauftragt worden.

Im Bild: Neubau TRON Forschungsgebäude für medizinische Spitzenforschung in Mainz (Bild: ©NICKL & PARTNER ARCHITEKTEN AG).

Swiss Central City Real Estate Fund senkt jährliche Fondsleitungskommission

Die Fondsleitung des Swiss Central City Real Estate Fund (SIX Swiss Exchange: CITY) hat beschlossen, die jährliche Gebühr für die Geschäftsführung, das Portfolio- und Asset Management und den Vertrieb des Fonds von bisher 0.45% auf neu 0.35%, vorläufig für zwei Jahre, zu reduzieren. Die Senkung der Verwaltungsgebühren tritt ab 1. Januar 2025 in Kraft. Marcel Denner, COO der Fondsleitung, sagt: «Mit dieser Senkung der Verwaltungsgebühren steigern wir die Attraktivität des Swiss Central City Real Estate Fund für bestehende und potenzielle Investoren. Die Fondpositionierung verbesserte sich im laufenden Geschäftsjahr einhergehend mit einer sehr tiefen Leerstandsquote, Neu- und Wiedervermietungen, einem hohen WAULT und sinkenden Finanzierungskosten. Die Fondsstrategie, mit Liegenschaften an Top-Lagen und aktivem Portfoliomanagement-Ansatz attraktive Renditen für die Investoren zu erwirtschaften, wird konsequent weitergeführt.»

Im Bild: Liegenschaft Gütschstrasse in Luzern

Baldige Lancierung des Zertifikats «Minergie-Betrieb»

Warum läuft der Betrieb eines Gebäudes nicht plangemäss? Wird ein Gebäude nach Minergie gebaut, braucht es wenig Energie im Betrieb, das bedeutet tiefe Nebenkosten für Heizung, Warmwasser und Geräte. Ergänzt wird der Energiebedarf zum Teil zusätzlich mit der eigens produzierten Energie auf dem Dach. Minergie-Gebäude weisen gegenüber konventionellen Neubauten eine bis zu 25 % bessere Energie- und Treibhausgasbilanz auf. Bei Sanierungen beträgt die Einsparung oft 80 % oder mehr. Oftmals sind haustechnische Anlagen nur nach Standardwerten eingestellt, ohne die spezifische Dynamik eines Gebäudes zu berücksichtigen. Auch die Weitergabe von Fachwissen zwischen Planung, Installation und Betrieb ist oft lückenhaft. Das führt zu vermeidbaren Ineffizienzen. Mit wenigen geschickten Messungen, die die nötigen Daten für Auswertungen ermöglichen, kann der Betrieb systematisch überwacht und Ineffizienzen entdeckt werden. Genau das bietet das neue Zertifikat Minergie-Betrieb: Es baut auf den bestehenden Angeboten von Minergie auf und prüft das Ergebnis, also die effektiv verbrauchten Kilowattstunden. Entspricht es dem Potenzial des Gebäudes, wird das Zertifikat vergeben. Andernfalls müssen zuerst die Einstellungen der Haustechnik optimiert werden. Das neue Zertifikat stellt somit sicher, dass die Gebäudetechnik reibungslos funktioniert und an die tatsächlichen Betriebsanforderungen angepasst ist. Unnötiger Energieverbrauch und hohe Nebenkosten werden so vermieden.

Das Zertifikat «Minergie-Betrieb» steht für Wohn-, Schul- und Verwaltungsgebäude zur Verfügung, die bereits nach einem der Minergie-Baustandards (Minergie, Minergie-P oder Minergie-A) zertifiziert sind. Es baut auf bewährten Anforderungen und Auswertungen auf: dem Minergie-Modul Monitoring und dem Monitoring+, dem Vergleich von Plan- und Messdaten. Optional können Komfortmessungen hinzugezogen werden, um auch den Komfort zu optimieren. Die offizielle Lancierung des Zertifikats «Minergie-Betrieb» ist für den Frühsommer 2025 geplant.