Ausgabe 40/2024 vom 04.10.2024.
«La Crème de la Semaine»: Der Rückblick auf das Beste der Immobilienwoche. Kuratiert und redigiert.

Rückgang der Mieten in den Bereich des Möglichen gerückt
Die Angebotspreise für Eigenheime haben sich im September entgegen den jüngsten Tendenzen entwickelt. Während bei Einfamilienhäusern die höchste Zunahme seit langer Zeit verzeichnet werden konnte, zeigte sich bei Eigentumswohnungen ein leichter Rückgang. Die Mietpreise erhöhten sich abermals in fast allen Regionen.
Wie der von der SMG Swiss Marketplace Group in Zusammenarbeit mit dem Immobilien-Beratungsunternehmen IAZI erhobene Swiss Real Estate Offer Index zeigt, wurden Einfamilienhäuser im September zu 1,5 Prozent höheren Werten ausgeschrieben. Innert Jahresfrist bedeutet dies einen Preisanstieg von 1,7 Prozent.
«In den letzten zwölf Monaten drehten Anbietende von Einfamilienhäusern die Preisschraube in beide Richtungen. Anstiege und Rückgänge im Bereich von einem Prozent waren keine Seltenheit. Im September resultiert nun der höchste monatliche Anstieg der Angebotspreise seit Dezember 2022. Durch das seit März dieses Jahres wieder sinkende Zinsniveau haben sich die Finanzierungsbedingungen nochmals deutlich verbessert. Anbietende gehen bei einem unverändert knappen Angebot offenbar davon aus, dass dieser Umstand die Nachfrage nach Einfamilienhäusern ungeachtet des hohen Preisniveaus positiv beeinflusst», erläutert Martin Waeber, Managing Director Real Estate der SMG Swiss Marketplace Group. Dies dürfte ein wichtiges Argument der Verkäuferseite sein, um die Preisansetzungen nun erneut zu erhöhen. Im Segment der Eigentumswohnungen haben sich im Gegensatz dazu die Angebotspreise im vergangenen Monat um 0,3 Prozent leicht reduziert. In der Jahresbetrachtung waren die Preisforderungen jedoch bereits um 2,9 Prozent deutlich angewachsen.
Höhere Preise
Die Angebotsmieten haben nach einem spürbaren Anstieg im August auch im September mit +0,7 Prozent ein weiteres Mal zugelegt. Über die letzten zwölf Monate betrachtet ergibt dies ein Plus von 3,2 Prozent. Besonders in der Region Zentralschweiz fiel die Erhöhung im abgelaufenen Monat mit +2,5 Prozent kräftig aus. Auch die Grossregionen Zürich (+1,6 Prozent), Nordwestschweiz (+1,0 Prozent), Ostschweiz sowie das Tessin (je +0,9 Prozent) weisen einen überdurchschnittlichen Anstieg aus. Keine Veränderung zeigte sich in der Region Espace Mittelland (0,0 Prozent), während in der Genferseeregion eine Reduktion von -0,7 Prozent registriert wurde.
Gute Nachrichten gibt es hingegen für Mieterinnen und Mieter in einem bestehenden Vertragsverhältnis. Aufgrund der dritten Leitzinssenkung der Schweizerischen Nationalbank in Folge vom 26. September 2024 und der Aussicht auf weitere Senkungen in den nächsten Monaten, ist ein Rückgang des Mietzinsreferenzsatzes im Frühjahr 2025 durchaus in den Bereich des Möglichen gerückt. Isoliert betrachtet berechtigt eine Absenkung des Mietzinsreferenzsatzes um 0,25 Prozentpunkte zu einer Mietzinsreduktion von rund 3 Prozent.

Minergie: Die höheren Anforderungen kommen gut an
Vor einem Jahr hat Minergie bei den Anforderungen für eine Zertifizierung die Schrauben angezogen. Mit strengeren Standards – beispielsweise bezüglich des Hitzeschutzes oder auch bei der Photovoltaik – hat Minergie auf die Veränderungen im Markt und der Politik, und vor allem auf die Dringlichkeit der Klimakrise, reagiert. Ein Jahr später zeigt sich: Die höheren Anforderungen kommen auch bei den Bauherrschaften und den Planenden gut an, wie Minergie mitteilt.
Die Bauherrschaften haben die verschärften Anforderungen an eine Minergie-Zertifizierung gut angenommen. Dies kann Andreas Meyer Primavesi, Geschäftsleiter von Minergie, ein Jahr nach der Einführung der höheren Anforderungen bekanntgeben. «Mittlerweile wurden bereits über 500 Gebäude nach den verschärften Anforderungen eingegeben», freut er sich.
Minergie geht einen Schritt weiter als gesetzlich gefordert. Gleichzeitig sollen 20 Prozent des Marktes mit an Bord geholt werden. Seit einem Jahr fordert der Verein unter anderem eine möglichst maximale Photovoltaikbelegung auf dem Dach. Stand heute sind im Mittelwert bei den eingereichten Projekten über 35 Wp/m2 Energiebezugsfläche installiert – 3,5-mal mehr als die Mindestanforderung der Kantone. Mit den neuen Anforderungen hat Minergie auch erstmals bei Neubauten Grenzwerte für die Treibhausgasemissionen in der Erstellung eingeführt. Das Thema wird somit durch Minergie in die Breite getragen. «Dank einer neuen, einfachen Rechenhilfe, die für den Nachweis nötig ist, werden für die Planenden die Hebel zu Reduktion von Treibhausgasemissionen in der Erstellung schnell ersichtlich und das Projekt kann in einer frühen Phase optimiert werden» berichtet die verantwortliche Projektleiterin und Geschäftsleitungsmitglied von Minergie Sabine von Stockar. Weiter hat Minergie die Anforderungen beim Hitzeschutz verschärft, sodass Gebäude auch in 20 Jahren trotz Klimawandel Komfort bieten können. «Die höheren Anforderungen kommen auch bei Bauherrschaften und Planenden gut an. Wir hatten bislang keine negative Rückmeldung», erklärt sie weiter.
Nicht nur bei Neubauten sind die Verantwortlichen bei Minergie zufrieden, auch die Entwicklungen bei den Sanierungen stimmen den Geschäftsleiter positiv. «2024 könnte das Jahr mit den meisten Minergie-Zertifizierungen bei Sanierungen werden. Trotzdem ist für ihn klar: «Zu tun ist noch viel. Der Anteil Treibhausgasemissionen des Gebäudesektors beträgt aktuell noch 23 Prozent, 900’000 Gebäude habe aktuell noch eine Öl- oder Gasheizung installiert – und über eine Million Gebäude verschwenden zudem unnötig Energie.» In der Schweiz sind aktuell fast 60’000 Gebäude nach Minergie zertifiziert. In den vergangenen 25 Jahren konnten so im Total rund 12 Millionen Tonnen CO2eingespart werden. Zum Vergleich: In der Schweiz werden jährlich 40 Millionen Tonnen CO2 emittiert.

Deutlich mehr Firmenkonkurse in der Baubranche
Die Anzahl Konkurse von Firmen in der Schweiz ist in den ersten neun Monaten 2024 klar angestiegen. Insgesamt wurde bei 4722 Firmen der Konkurs eröffnet, das sind knapp 11 Prozent mehr als in der gleichen Vorjahresperiode. Knapp ein Viertel der Konkurseröffnungen gingen auf das Konto der Baubranche, wie AWP mit Hinweis auf den Wirtschaftsauskunftsdienst Crif mitteilte. Dahinter folgen die Branchen Gastronomie, Detailhandel und Grosshandel (ohne Autos) mit den meisten Konkurseröffnungen. Es wurden aber auch beinahe 39’200 Firmen neugegründet, was einem Plus zum Vorjahr von 2,2 Prozent entspricht. Da die Zahl der aus dem Handelsregister gelöschten Firmen mit gut 24’900 aber stärker zunahm, reduzierte sich der Nettozuwachs aller Firmen um gut 4 Prozent. Die Branchen mit den häufigsten Gründungen sind der Detailhandel (3546), gefolgt von der Unternehmensberatung, der Bau- sowie der Immobilienbranche. Berücksichtigt wurden laut Crif sämtliche Firmen, gegen die im Zeitraum vom 1. Januar bis am 30. September 2024 ein Konkursverfahren eröffnet wurde sowie sämtliche Firmen, welche in dieser Zeit neu im Handelsregister eingetragen oder aus diesem gelöscht wurden.

Immobilienfonds performten besser als die Aktiengesellschaften
Wie haben sich die gängigen Indizes für indirekte Schweizer Immobilienanlagen im letzten Monat entwickelt? Der Index der kotierten Fonds (SWIIT) hat den vergangenen Monat mit einer Performance von +2.62% abgeschlossen, während der Index der kotierten Aktien (REAL) einen mit -0.02% knapp negativen Monatsabschluss zu verzeichnen hat. YTD steht der SWIIT bei +9.83%, der REAL bei +8.85%. Über die letzten 12 Monate sind die Immobilienfonds mit den Immobilienaktien gleichauf; mit +15.32% (SWIIT) resp. +15.08% (REAL). Die zum NAV gehandelten Anlagestiftungen weisen über die letzten 12 Monate eine positive Performance von +2.51% aus. Beim KGAST werden aufgrund der Datenverfügbarkeit die Werte per Ende Juli 2024 angezeigt. Im langfristigen Trend über 10 Jahre performt der SWIIT wieder etwas stärker über dem KGAST, dem Index der zum NAV gehandelten Anlagestiftungen.

Branche fordert Kompromisse beim Erhalt von Grauer Energie
Im Frühjahr hat der Verein Green Building Schweiz eine Befragung zum Thema Erhalt und Ersatz von Gebäuden durchgeführt. Nun liegen die Ergebnisse vor.
Das sind die Ergebnisse zur Befragung «Bestand und Ersatz, unter welchen Bedingungen?»: Der Erhalt von Grauer Energie wird in der Branche unbestritten hoch gewichtet. Viele Unternehmen haben Erfahrung mit der Bestandsentwicklung und sammeln erste Erfahrungen mit Re-Use. In der Realität gelten aber oftmals auch andere Prioritäten. Das zeigt sich daran, dass das Umdisponieren, also das Vorziehen anderer Projekte oder Regionen, eine dominante Strategie im Umgang mit weniger Akzeptanz und mehr Auflagen zum Ersatz von Gebäuden ist. Besonders zum Ausdruck kommt diese Strategie bei Unternehmen mit Bestand in Basel.
Neben der Wirtschaftlichkeit führen die befragten Experten ungeeignete Nutzungsstrukturen und den Bau von mehr Wohnungen als wichtige Argumente für einen (Teil-)Ersatz an. Zentral ist die Realisierbarkeit: Eigentümer, Entwickler und Bauindustrie schätzen höhere Kosten, fehlende Wirtschaftlichkeit, fehlende Zahlungsbereitschaft und ein geringeres Lösungsspektrum als grösste Herausforderungen künftiger Bauprojekte ein. Innovationspotenziale sehen sie in effizienteren Planungs- und Realisierungsprozessen. Mit reduzierten Standards, staatlichen Anreizen für das Weiterbauen und mit höheren Hürden für Einsprachen sollen Potenziale aktiviert werden. Neben drängenden Fragen zum Klimawandel stehen grosse gesellschaftliche Fragen: Die Branche sieht einen grossen Bedarf in der Schaffung von genügend und bezahlbarem Wohnraum. Die Bereitstellung solcher Flächen erfordert aus ihrer Sicht Kompromisse beim Erhalt von Grauer Energie in Gebäuden.
Kompromisse und Unternehmergeist
So schätzt der Verein Green Building Schweiz die Lage ein: Künftige Herausforderungen werden weder mit Erhalt noch mit Ersatz allein gelöst. Nachhaltigkeit misst sich an allen Dimensionen und Graue Energie misst sich an mehr als am einzelnen Gebäude. Die Zukunft erfordert von der Branche unternehmerischen Geist und von der Politik Kompromisse.
- Opportunitätskosten berücksichtigen: Bei der Berechnung der Grauen Energie müssen Systemgrenzen über das Gebäude hinausgezogen werden: Wenn ein Gebäude an einem Ort erhalten anstatt ersetzt wird, muss zusätzlicher Wohn- oder Gewerberaum an einem anderen Ort gebaut werden. Das bedeutet häufig: an schlechter erschlossener Lage. Die dadurch entstehende Graue Energie im Neubau und der Mobilität muss eingepreist werden.
- Von Maximalforderungen abrücken: Maximalforderungen sind keine Antwort auf künftige Herausforderungen. Projekte müssen realisierbar und Flächen für Nutzerinnen und Nutzer bezahlbar und in ausreichendem Mass verfügbar sein.
- Gemeinsame Ziele formulieren: Viele Unternehmen sind am Experimentieren. Besser als starre Vorgaben sind gemeinsame Ziele, damit Neues und (noch) nicht Standardisiertes wirtschaftlich, nutzungs- und nutzerorientiert umgesetzt werden kann und Planungs- und Realisierungsprozesse effizienter gestaltet werden können.
- Betriebsphase antizipieren: Der Blick auf die Erstellungs- phase und das Thema Graue Energie greift zu kurz. Genauso wichtig sind Massnahmen und Investitionen in der Entwicklung und Realisierung, die einen nutzungsorientierten, energieeffizienten und wirtschaftlich nachhaltigen Betrieb für heutige und künftige Generationen ermöglichen.
Die vollständigen Ergebnisse können hier heruntergeladen werden: PDF

SVIT-Seminar «Portfolio Management für Private Investments»
Immobilien Portfolio Management: Die Herausforderungen
Nach vielen Jahren steigender Immobilienpreise sowie stetig steigender Flächennachfrage haben die im Jahr 2022 schockartig gestiegenen Zinsen sowie die mannigfaltigen Veränderungen im wirtschaftlichen, regulatorischen und ökologischen Umfeld Immobilienbesitzer aufgeschreckt. Die Einkünfte werden geschmälert, die Risiken steigen – Investoren benötigen eine Strategie, um risikobereinigt einen Mehrwert aus ihrem Immobilien Portfolio generieren zu können.
Der Ansatz
In diesem Seminar befassen wir uns mit Renditeliegenschaften und dem Umgang im Sinne eines Immobilien Portfolio Managements. Dabei begegnen wir diversen Fallgruben und Herausforderungen, welche im operativen Portfolio Management vorausschauend vermieden werden können. Die Teilnehmenden erhalten einen vertieften Einblick in das Immobilien Portfolio Management, dessen Werkzeuge und Prozesse, damit auch Privatpersonen sowie kleinere Immobilienfirmen in Zukunft wie die grossen Investoren Wert schaffen können.
Der Inhalt
- Grundlagen Portfolio Management
- Anlagestrategie
- Analyse und Datenbeschaffung
- Analyse der Immobilien
- Objektstrategie
- Finanzierungsmöglichkeiten
- Risiko Management
- Reporting
Zielpublikum
Das Seminar richtet sich an Privatinvestoren und -investorinnen, welche sich bereits ein Portfolio aufgebaut haben sowie an Inhaber/Geschäftsleitungen von Immobilienfirmen, welche ihr Immobilien Portfolio weiterentwickeln wollen.
Referent
Pascal R. Bersier ist Inhaber und Geschäftsverantwortlicher der Finanzboutique Brevalia AG in Zürich, welche in der ganzen Schweiz Privatpersonen und Immobilienunternehmen von der Strategieentwicklung über die operative Umsetzung bis hin zur Finanzierungsoptimierung sowie dem Risikomanagement berät. Zudem ist er Dozent sowie Lehrmittelautor für Immobilien Portfolio Management an der SVIT School.
Seminarbeitrag (inkl. MwSt.)
Fr. 783.– (SVIT-Mitglieder), Fr. 972.– (übrige Teilnehmende) inkl. MWST.
Darin inbegriffen sind: Seminarunterlagen, Pausengetränke und Stehlunch/Mittagessen.
An- bzw. Abmeldekonditionen: Die Teilnehmerzahl ist beschränkt. Die Anmeldungen werden in chronologischer Reihenfolge berücksichtigt.
Kostenfolge bei Abmeldung: Eine Annullierung (nur schriftlich) ist bis 14 Tage vor Veranstaltungsbeginn kostenlos möglich, bis 7 Tage vorher wird die Hälfte der Teilnehmergebühr erhoben. Bei Absagen danach wird die volle Gebühr fällig. Ersatz-Teilnehmende werden ohne zusätzliche Kosten akzeptiert.
Programmänderungen aus dringendem Anlass behält sich der Veranstalter vor.
https://www.svit.ch/de/svit-school/event/seminar-portfolio-management-fuer-private-investments

Steiner AG erhält Verlängerung der Nachlassstundung
Dem Zürcher Immobiliendienstleister Steiner AG wurde vom Bezirksgericht Zürich eine Verlängerung der Nachlassstundung gewährt, schreibt das Baublatt im neusten Newsletter. Damit erhält die Firma weitere vier Monate Zeit. Die Verlängerung dauert bis zum 7. Februar 2025, wie aus einer Meldung im Schweizerischen Handelsamtsblatt hervorgeht. Steiner hatte im Juni die Nachlassstundung beantragt und dies mit einem «Liquiditätsengpass, der die Geschäftstätigkeit gefährde» begründet. Der Engpass sei durch «unvorhersehbare Entwicklungen» im Zusammenhang mit «einigen wenigen Bauprojekten» entstanden.
Der Konzern lag zuletzt insbesondere mit dem Spital Wetzikon quer, wo die Arbeiten am Neu- und Erweiterungsbau im Mai eingestellt worden waren. Dies als Folge der Kündigung der Steiner AG als Generalunternehmerin. Der Neubau ist erst zu 70 Prozent fertig. Die Spitalbetreiberin Gesundheitsversorgung Zürcher Oberland (GZO) AG steht seit Anfang Mai selber in Nachlassstundung. Sie kritisierte die ausgestiegene Generalunternehmerin Steiner scharf. Dass das Bauunternehmen den Vertrag gekündigt habe, sei widerrechtlich, erklärte die GZO Mitte Mai. Ob die Sache vor Gericht endet, ist noch offen. Steiner wiederum warf der GZO vor, sie habe seit April 2024 die vertraglich geschuldeten Zahlungen nicht mehr geleistet. Steiner will mit der Nachlassstundung insbesondere die Position der Gläubiger stärken. Der Zahlungsaufschub verschaffe dem Unternehmen Zeit, um «Lösungen für Zahlungsverzögerungen von Kunden aus früheren Projekten im Baubereich» zu erarbeiten, hiess es damals. Die Steiner AG gehört seit 2010 zur indischen Hindustan Construction Company Ltd. mit Sitz in Mumbai.

SF Retail Properties Fund: Kapitalerhöhung im Oktober 2024
Die Swiss Finance & Property Funds AG führt für den SF Retail Properties Fund im Zeitraum vom 2. Oktober bis 11. Oktober 2024 eine Kapitalerhöhung von CHF 56.2 Millionen durch, wie die Fondsleitung mitteilt. Zwölf bisherige Anteile berechtigen zum Bezug von einem neuen Anteil zum Ausgabepreis von je CHF 104.00 netto. Die Emission wird kommissionsweise («best effort basis») im Rahmen eines öffentlichen Bezugsangebotes in der Schweiz durchgeführt. Bezugsrechte können in der Zeit vom 2. Oktober bis 9. Oktober 2024 an der SIX Swiss Exchange gehandelt werden. Die Ausgabe von neuen Anteilen ist auf maximal 540 000 beschränkt. Nicht gezeichnete Anteile werden allenfalls nicht emittiert, wodurch sich der Emissionsbetrag entsprechend reduziert. Die genaue Anzahl der neu auszugebenden Anteile wird nach Ablauf der Bezugsfrist, basierend auf den eingegangenen Zeichnungen, festgelegt. Die Fondsleitung wird die Anleger voraussichtlich am 14. Oktober 2024 über die definitive Anzahl der neu zu emittierenden Anteile informieren. Die Liberierung der neu auszugebenden Anteile erfolgt am 18. Oktober 2024. Der Emissionserlös soll für den weiteren Ausbau des Immobilienportfolios sowie zur Potenzialerschliessung bei Bestandesliegenschaften verwendet werden.

Milan Dejanovic: «Nachhaltige Strategie wird das Ergebnis verbessern»
Nachhaltige Projektentwicklungen stärken nicht nur die Wirtschaftlichkeit und Marktfähigkeit von Immobilien, sondern schaffen auch langfristige Wertstabilität, ist Milan Dejanovic, Real Estate Senior Transaction Manager bei Seraina Invest AG, überzeugt. Die Seraina Invest Anlagestiftung führt noch bis am 14. November eine Emission durch.
Sie setzen bei den Investments der Seraina Invest Anlagestiftung auf das Thema Nachhaltigkeit. Der Immobilienmarkt steht vor einem Wandel, der durch die zunehmende Bedeutung von ESG-Kriterien gekennzeichnet ist. Diese Kriterien beeinflussen den Wert von Immobilien immer stärker. Wie können diese Aspekte bei der Immobilienbewertung berücksichtigt werden?
Milan Dejanovic: Nachhaltigkeit wird zunehmend wichtiger und erweitert sich ständig um neue Themen. Die Anforderungen der Stakeholder in Bezug auf Nachhaltigkeit wachsen, und die politischen Initiativen rund um ESG nehmen rasant zu. Es ist entscheidend, diese Bedürfnisse zu erkennen und mit der Immobilie bestmöglich zu erfüllen. Nur so lassen sich Mieter und Käufer, potenzielle Interessenten von Renditeobjekten im Verkaufsfall sowie die Behörden zufriedenstellen.
Besteht eine Zahlungsbereitschaft bei der Mieterschaft für höhere Mieten, um in einem nachhaltig gebauten oder sanierten Gebäude zu wohnen?
Mit unseren Entwicklungsgefässen realisieren wir Neubauten oder sanieren bestehende Objekte. Über unser Bestandsgefäss SIF LIVING ESG erwerben wir Neubauten, die nach den neuesten Bau- und ESG-Standards errichtet werden. Unsere Liegenschaften bieten somit im Vergleich zu bestehenden Objekten auf dem Markt einen klaren Vorteil, der sich auch in höheren erzielbaren Mieten widerspiegelt. Die Kombination aus Nachhaltigkeit, modernen Baustandards und attraktiven, gut angebundenen Lagen weckt grosses Interesse bei Mietern und Wohnungskäufern.
Das zeitnahe Erfassen der Energieverbrauchsdaten ist eine grosse Herausforderung. Wie publizieren Sie Nachhaltigkeitsdaten transparent und vergleichbar?
Unsere Liegenschaften und Immobilienprojekte lassen wir von der Wüest Partner AG hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit bewerten und ESG-Ratings vergeben. Zusätzlich erstellen wir für fertiggestellte Objekte GEAK-Ausweise und erfassen umweltrelevante Kennzahlen nach den Standards von REIDA, ASIP und KGAST. Die ESG-Ratings veröffentlichen wir transparent auf unserer Webseite.
Sie arbeiten mit dem ESG-Rating von Wüest Partner AG. Wie wird es in Ihre Entscheidungsprozesse integriert?
Von der Akquisition bis hin zu allen Phasen des Projekts – von der Entwicklung über die Realisierung und Fertigstellung bis zum Betrieb – wird der Soll-Zustand bei Entwicklungsprojekten bereits beim Ankauf des Grundstücks oder der Liegenschaft festgelegt. Dieser Soll-Zustand dient als Zielvorgabe für die gesamte Entwicklung und die folgenden Phasen. Anschliessend wird mindestens einmal jährlich eine Überprüfung vorgenommen. Bei Bestandsobjekten hingegen erfolgt von Beginn an eine Bewertung des Ist-Zustands.
Investitionen in Umweltbemühungen wirken sich auf die erzielbaren Renditen aus. Welche Vorteile bieten ESG-konforme Immobilien gegenüber traditionellen Immobilieninvestitionen?
Für uns stehen Investitionen in Umweltmassnahmen keineswegs im Widerspruch zu erzielbaren Renditen. Im Gegenteil: Wir sind davon überzeugt, dass wir durch eine nachhaltige Strategie unser Ergebnis sogar weiter verbessern können. Dies spiegelt sich auch in unserer ESG-Strategie und unseren Leitlinien wider. Nachhaltige Projektentwicklungen stärken nicht nur die Wirtschaftlichkeit und Marktfähigkeit, sondern schaffen auch langfristige Wertstabilität. Durch nachhaltige Überbauungen reduzieren sich Fluktuationen, während die Nachfrage steigt, was die Werterhaltung fördert und die Erfolgschancen zukünftiger Transaktionen erhöht. Bei unseren Entscheidungen berücksichtigen wir neben den Erwartungen unserer Investoren stets den gesamten Lebenszyklus der Immobilie.
Die Sanierungstätigkeit ist in der Schweiz mit einem Prozent zu tief. Mit ihren jüngsten Akquisitionen hat sich die Anlagegruppe mehrere Grundstücke und Liegenschaften in besten Lagen gesichert. Wie lassen sich Sanierungsprojekte ESG-konform umsetzen?
Wir sind auf die Immobilienentwicklung spezialisiert, und ESG-konforme Entwicklungen und Sanierungen gehören zu unseren Kernkompetenzen. Während viele Investoren beginnen, ihre nicht ESG-konformen Bestandsobjekte in grossem Stil zu verkaufen, weil ihnen die nötigen Kompetenzen oder Ressourcen für Sanierungen fehlen, verfolgen wir einen anderen Ansatz. Wir entwickeln und realisieren ESG-konforme Liegenschaften wie zum Beispiel den damaligen Hauptsitz des Schweizerischen Bankvereins (heute UBS) am Aeschenplatz in Basel. Ausserdem erwerben wir mit unseren Entwicklungsgefässen Bauland oder Objekte, die derzeit nicht ESG-konform sind, und machen sie ESG-tauglich.
Welche Trends und Entwicklungen sehen Sie in der Zukunft des ESG-Investierens?
Bisher lag der Fokus vor allem auf Umweltkomponenten, die auch in Zukunft eine zentrale Rolle spielen werden. Gleichzeitig gewinnen jedoch die Aspekte Soziales und Governance zunehmend an Bedeutung. In diesen Bereichen laufen bereits Bestrebungen, eine gemeinsame Definition und einen einheitlichen Nenner zu finden. Ziel ist es, auch für diese Themen eine Beurteilungs- und Vergleichsbasis zu schaffen, wie sie im Bereich Umwelt bereits etabliert ist.
Welche Ratschläge würden Sie potenziellen Investoren geben, die an ESG-konformen Investitionen interessiert sind?
Die politischen Vorstösse zum Thema Nachhaltigkeit auf Kantons- und Bundesebene nehmen stark zu. Es ist daher ratsam, sich bereits jetzt auf zukünftige Entwicklungen vorzubereiten und sich intensiv mit Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen. Die Anforderungen, Gesetze und Erwartungen der Stakeholder werden in Zukunft keineswegs abnehmen oder einfacher werden. Im Gegenteil: Neue Regulierungen, weitere ESG-Themen und fortschrittliche Techniken stehen bevor. Daher ist es klug, diese Thematik nicht aufzuschieben, sondern bestenfalls schon heute in ESG-konforme Liegenschaften zu investieren. Diese werden im Gegensatz zu nicht ESG-konformen Objekten keine Wertminderung erfahren. Eine attraktive Möglichkeit, davon zu profitieren, ist der Erwerb von Anteilen am SIF LIVING ESG der Seraina Investment Foundation.
Milan Dejanovic ist Real Estate Senior Transaction Manager bei Seraina Invest AG.
Eckdaten zur Emission
Seraina Invest Foundation führt noch bis am 14. November 2024 eine 2. Emission des SIF LIVING ESG durch.
Volumen: CHF 40 Mio. (max. CHF 60. Mio.)
Preis indikativ: CHF 102.92 (per 30.09.2024)
Mindestzeichnung: CHF 500’000
Zeichnungsfrist: 24. April 2024 bis 14. November 2024
Ausgabekommission: 0.5 % für bestehende Seraina Invest Investoren
1.0% für Neuinvestoren
Valoren-Nr. /ISIN 127509133 / CH1275091333
Weitere Dokumente und Informationen finden Sie unter:
https://www.serainainvest.ch/de/persoenlich/sif-living-esg-2-emission
oder info@serainainvest.ch.