Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat ihren Leitzins bei der vierteljährlichen Sitzung im Juni das sechste Mal in Folge gesenkt, von 0.25% auf null. Wie bei den letzten Sitzungen wurde die Anpassung mit einem abermaligen Rückgang des Inflationsdrucks begründet, verursacht vor allem durch die negativen Konjunktureffekte der US-Zollpolitik. Trotz der Deeskalation im Zollkrieg mit China bleibt der durchschnittliche US-Importzoll um ein Mehrfaches über dem Niveau vom letzten Jahr, was den globalen Handel nachhaltig belasten dürfte. Die SNB geht aber weiter von einem moderaten Wachstum der Schweizer Wirtschaft aus, womit nicht unbedingt eine stärkere Reaktion gerechtfertigt war. Zudem ist sich die SNB bewusst, dass Negativzinsen unerwünschte Nebenwirkungen haben. Die Hürde dafür liegt deshalb höher als für Senkungen im positiven Zinsumfeld.

Damit sehen wir die Chancen weiterhin nicht schlecht, dass die SNB an Negativzinsen vorbeischrammen kann. Nichtsdestotrotz bleibt die SNB bereit weiter zu handeln, sollten doch noch deutlich mehr Abwärtsrisiken eintreten. Bei den längerfristigen Festhypothekenkonditionen ist jedenfalls weiterhin ein leicht negativer Leitzins vorweggenommen.