Der UBS-Immobilienblasenindex setzte seinen Rückgang im 4. Quartal 2024 fort und steht aktuell bei 0,29 Indexpunkten. Das Risiko einer Immobilienblase ist somit gemäss Index moderat. Die niedrigen Nutzungskosten von Wohneigentum im Vergleich zur Miete, die weiterhin gemässigte Hypothekennachfrage und eine sich weiter verlangsamende Wohnbautätigkeit machen eine Preiskorrektur zunehmend unwahrscheinlicher. Die Preise für Eigenheime legten im 4. Quartal 2024 um 0,6 Prozent zu. Im Vergleich zum Vorjahr verteuerten sie sich um 2,4 Prozent. Teuerungsbereinigt lag der jährliche Preisanstieg mit 1,8 Prozent immer noch leicht über dem langfristigen Durchschnitt. Die Bestands- und Angebotsmieten lagen per Ende 2024 um 3,3 Prozent beziehungsweise 2,3 Prozent über dem Vorjahresniveau. Die Dynamik bei den Mieten nahm jedoch deutlich ab: Die Angebotsmieten waren im Quartalsvergleich leicht rückläufig und der Quartalsanstieg der Bestandsmieten halbierte sich gegenüber dem Sommer 2024.

Ausblick: Für die nächsten Quartale zeichnet sich als Folge der deutlich besseren Finanzierungsbedingungen eine Beschleunigung der Preisanstiege bei Eigenheimen ab. Der Nachfrageindex (Anzahl der laufenden Suchabos für den Kauf eines Eigenheims) lag im Dezember 2024 mehr als 20 Prozent über dem Vorjahresniveau. Wohneigentum dürfte sich im laufenden Jahr um 3 bis 4 Prozent verteuern.

Aus fundamentaler Sicht zeigt die Auswertung, dass das Risiko einer Immobilienblase weiterhin hoch ist. Das Überhitzungsrisiko ist infolge der insgesamt moderaten Preisdynamik jedoch gering. Niedrige Zinsen und vergleichsweise geringe Nutzungskosten sprechen gegen eine Preiskorrektur. Eine im historischen Vergleich tiefe Hypothekennachfrage und die graduell abnehmende Neubautätigkeit sprechen zudem klar gegen eine Preisblase.

Autoren: Matthias Holzhey, Economist, UBS Switzerland AG; Maciej Skoczek, CFA, CAIA, Economist, UBS Switzerland AG; Claudio Saputelli, Economist, UBS Switzerland AG; Katharina Hofer, Economist, UBS Switzerland AG