Ungebremste Mietpreisanstiege in den Zentren

Die Mietentwicklung in den Grosszentren kann als Vorlaufindikator für die schweizweite Mietentwicklung verwendet werden. Gleichzeitig bestimmt die Wahrnehmung der Mietpreisentwicklung in den Grosszentren den politischen Diskurs zum Mietrecht. Im langjährigen Vergleich sind die Angebotsmieten zwar insgesamt moderat und nicht stärker als die Bestandsmieten gestiegen. Doch seit 2022 haben sich die Mieten in den Grosszentren stark verteuert. Die Zahlen des vergangenen Jahres geben keinen Anlass zur Entwarnung vor steigenden Wohnkosten in den Städten. Die Zuwanderung hochqualifizierter Arbeitskräfte in die Städte trieb jüngst die Angebotsmieten an allen Lagen in die Höhe. Die Anstiege des hypothekarischen Referenzzinssatzes führten zwar ebenfalls zu einem starken Anstieg der Bestandsmieten im Jahr 2024. Die Mietpreisdifferenz zwischen Bestand und Angebot ist jedoch nicht geschrumpft und dürfte 2025 weiter zulegen. Der Wechsel von einem bestehenden in ein neues Mietverhältnis wird damit finanziell (noch) unattraktiver. Die Baubewilligungen in den Grosszentren lassen keine Trendwende bei den Mieten erwarten. Sie liegen rund 50 Prozent tiefer als im Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Mittelfristig dürften die Mieten damit weiter steigen.
Regionale Betrachtung
Autor: Matthias Holzhey, Economist, UBS Switzerland AG