Tiefere Zinsen beflügeln die Eigenheimnachfrage

Die Preise für Eigenheime legten im 4. Quartal 2024 gemäss dem UBS Composite Index um 0,6 Prozent zu. Im Vergleich zum Vorjahr verteuerten sich die Eigenheime um 2,4 Prozent: Bei Einfamilienhäusern betrug der Anstieg 2,9 Prozent, während Eigentumswohnungen 2,0 Prozent teurer wurden. Mit einer durchschnittlichen Zunahme von 3,3 Prozent im Vorjahresvergleich legten die Transaktionspreise von Eigenheimen stärker zu als die Angebotspreise. Die Entwicklung der Eigenheimpreise im Jahr 2024 war die schwächste seit 2020. Die Hoffnung auf niedrigere Zinsen sowie eine Zunahme ausgeschriebener Objekte bremsten die Preisdynamik in der ersten Hälfte des letzten Jahres. In der zweiten Jahreshälfte nahm die Nachfrage jedoch zu: Der Nachfrageindex (Anzahl der laufenden Suchabos für den Kauf eines Eigenheims) lag im Dezember 2024 mehr als 20 Prozent über dem Vorjahresniveau. Aufgrund des gestiegenen Interesses an Eigenheimen erwarten wir für das laufende Jahr eine leichte Beschleunigung der Preisanstiege. Die Eigenheime dürften sich 2025 um 3,5 Prozent verteuern. Bei Einfamilienhäusern rechnen wir mit einer Preiszunahme von 4 Prozent, bei Eigentumswohnungen von 3 Prozent.
Die stärkere Preisdynamik dürfte durch die deutlich besseren Finanzierungskonditionen getrieben sein. Die laufenden Kosten von Eigenheimen werden in diesem Jahr voraussichtlich knapp 15 Prozent tiefer liegen als im Vorjahr. Damit werden sie gut 20 Prozent niedriger sein als bei vergleichbaren Mietwohnungen. Zudem dürfte das Wirtschafts- und Einkommenswachstum in diesem Jahr robust bleiben, was die Zahlungsbereitschaft für Eigenheime stützen wird. Die vielerorts zunehmende Tragbarkeitsproblematik wird sich hingegen preishemmend auswirken. Die Auswertung der Eigenheiminserate zeigt, dass die Preise 2024 praktisch landesweit anstiegen. Die höchste Dynamik verzeichneten die Bergregionen, die bereits seit 2020 von einer starken Nachfrage und vielerorts einem äusserst knappen Angebot begünstigt werden. Auch in den Regionen Winterthur, Schaffhausen, Oberes Rheintal und Schwyz entwickelten sich die Angebotspreise überdurchschnittlich stark. In den Regionen Basel, Bern, Genf und Lugano sowie in der Stadt Zürich sanken die Angebotspreise hingegen leicht.
Autoren: Maciej Skoczek, CFA, CAIA, Economist, UBS Switzerland AG; Thomas Rieder, Economist, UBS AG