Der Verwaltungsrat der Novavest Real Estate AG hat sich letzte Woche in einer Stellungnahme gegen die Abwahl von drei VR-Mitgliedern und des VR-Präsidenten an der auf den 17. Januar 2025 angesetzten ausserordentlichen Generalversammlung ausgesprochen. Er vermutet darin einen Versuch des Minderheitsaktionärs MV Immoxtra Schweiz Fonds, durch diese Abwahl und die Zuwahl von drei eigenen Kandidaten die faktische Kontrolle über die Gesellschaft übernehmen zu wollen. Dieser Ansicht widerspricht nun die Fondsleitung des MV Immoxtra Schweiz Fonds in einem Communiqué mit folgendem Wortlaut:

«Die Aktionärinnen und Aktionäre der Novavest Real Estate AG («Novavest») haben kürzlich die Einladung zur ausserordentlichen Generalversammlung der Novavest am 17. Januar 2025 erhalten. Gefordert hatte die Einberufung der Generalversammlung die Fondsleitung des MV Immoxtra Schweiz Fonds («der Fonds»). Der Fonds ist langjähriger und mit mehr als 15% grösster Aktionär der Gesellschaft.

MV Invest als Berater des Managers des Fonds hat in den letzten Wochen viele Gespräche mit Investoren und anderen Marktteilnehmern geführt. Die Anliegen des Fonds stiessen auf viel Verständnis und Zustimmung. Die negative Aktienkursentwicklung und die mangelhafte Corporate Governance ist beim Aktionariat offensichtlich ein Thema.

Vor diesem Hintergrund soll nochmals betont werden, worum es dem Fonds geht und worüber in der ausserordentlichen Generalversammlung abgestimmt werden wird. Und ebenso, welche Interpretationen des Verwaltungsrates der Novavest haltlos sind.

Worüber die Aktionärinnen und Aktionäre befinden sollen:

  • Über mehr Kompetenz im Verwaltungsrat: Mit der Zuwahl von drei neuen Mitgliedern soll die Novavest eine Corporate Governance auf Best-Practice- Niveau erhalten, die sich durch Immobilienkompetenz und Unabhängigkeit der Mehrheit der Mitglieder des Verwaltungsrates auszeichnet. Ein Vertreter des grössten Aktionärs soll zudem die Aktionärsinteressen in das Gremium einbringen.
  • Über ein ausschliesslich der Gesellschaft verpflichtetes internes Management: Die Einsetzung eines der Grösse der Gesellschaft an- gemessenen internen Managementteams beendet die problematische Nähe zwischen Verwaltungsrat und externer Managementgesellschaft und verhindert weitere Fehlanreize aufgrund hoher Fees.
  • Über die Chance, verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen: Ein teilerneuerter Verwaltungsrat und ein internes Managementteam werden in der Lage sein, das verlorene Vertrauen der Investoren und des Kapitalmarktes zurückzugewinnen.

Worum es nicht geht beziehungsweise was wahrheitswidrig vom heutigen Verwaltungsrat behauptet wird:

  • Um eine «kalte Kontrollübernahme» durch den Fonds, der notabene mit 15% Aktienanteil von einer dominierenden Stellung weit entfernt ist. Das Gegenteil ist der Fall: Der Einsitz eines Aktionärsvertreters in den Verwaltungsrat ist eine sinnvolle und übliche Massnahme des Aktionärsschutzes.
  • Um die Durchsetzung von «Eigeninteressen». Das Gegenteil ist der Fall: Das Agieren des Fonds erfolgt im Interesse des gesamten Aktionariats, das von der Abschaffung des Systems lukrativer Management Fees, von der Einführung einer Governance auf Best-Practice- Niveau und von der damit verbundenen Erholung des Aktienkurses profitieren wird.
  • Um «unbekannte Pläne» und «hohe Unsicherheit». Das Gegenteil ist der Fall: Die Absicht, bei der Novavest insbesondere mit einem internen Managementteam positive Veränderungen einzuleiten, wurde klar offengelegt. Die Verwaltungsratskandidaten sind zudem erfahrene Marktspezialisten, die den Aufbau einer internen Organisation zielorientiert und ohne Zeitverlust aufgleisen können. Der Verbleib von zwei bisherigen Mitgliedern im Verwaltungsrat schafft ausreichend Kontinuität.»