Sowohl Einfamilienhäuser als auch Eigentumswohnungen wurden im Oktober zu höheren Preisen ausgeschrieben. Dagegen zeigte sich eine Entlastung bei den Angebotsmieten.
Die preislichen Forderungen von zum Verkauf angebotenem Wohneigentum stiegen im Oktober weiter an. Die Preise für Eigentumswohnungen legen um 1,0 Prozent zu, Einfamilienhäuser werden zu 0,4 Prozent höheren Werten ausgeschrieben. In den letzten zwölf Monaten sind die Preiserwartungen für Stockwerkeinheiten damit um 3,2 Prozent gestiegen, jene für Einfamilienhäuser um 2,4 Prozent. Dies geht aus dem Swiss Real Estate Offer Index hervor, welcher von der SMG Swiss Marketplace Group in Zusammenarbeit mit dem Immobilien-Beratungsunternehmen IAZI berechnet wird.«Der Wohneigentumsmarkt wird beflügelt von verbesserten Rahmenbedingungen: Die Hypothekarfinanzierungskosten haben sich spürbar reduziert und die Aussichten sind gut, dass sich dieser Trend in naher Zukunft fortsetzt», sagt Martin Waeber, Managing Director Real Estate der SMG Swiss Marketplace Group.
Dass die Wohnkosten im Eigenheim wieder geringer ausfallen können, dokumentiert auch nachfolgendes Beispiel: Eine Eigentumswohnung mit einer typischen Wohnfläche von 100 Quadratmetern weist aufgrund des durchschnittlichen Quadratmeterpreises von CHF 8944 (Indexstand per 31.10.2024) einen Marktpreis von knapp CHF 900’000 auf. Bei Finanzierung dieses Objektes mit einer maximal möglichen Belehnungsquote von 80 Prozent (Fremdkapital von CHF 720’000) verursacht dies monatliche Aufwände von rund CHF 2’200. Im Vergleich zu einer ähnlichen Mietwohnung stellen diese Kosten häufig keine Mehrbelastung mehr dar. Hinzu kommen weitere Vorteile eines Eigenheims wie zum Beispiel die Gestaltungsfreiheit oder die Unabhängigkeit von Mietsteigerungen. «Obwohl sich die Preise für Wohneigentum auf einem sehr hohen Niveau befinden, kann der Erwerb eines Eigenheims die Wohnkosten vermindern. Zudem stehen die Vorzeichen gut, dass aufgrund der verbesserten Bedingungen die Bautätigkeit von Eigentumswohnungen in nächster Zeit wieder zunimmt und dadurch das Angebot grösser wird», führt Waeber weiter aus. Die Bedingungen für den Erwerb von Einfamilienhäusern seien aufgrund des Preisniveaus und der knapperen Verfügbarkeit allerdings merkbar schwieriger, konstatiert Waeber abschliessend.
Auch Mietpreise fallen
Der Oktober bringt eine zumindest temporäre Entlastung der Mietpreise in allen Regionen. Die Werte für ausgeschriebene Wohnungen in der Schweiz sind um minus 2,8 Prozent gesunken. Über ein Jahr betrachtet resultiert mit einem Minus von 0,2 Prozent praktisch keine Veränderung. Je nach Region weicht der Verlauf im Oktober vom Landesmittel ab: Während die Reduktionen in der Grossregion Zürich (-6,8 Prozent), in der Zentralschweiz (-5,5 Prozent), im Tessin (-3,1 Prozent) und in der Ostschweiz (-1,2 Prozent) deutlich ausfallen, ist in der Nordwestschweiz (-0,9 Prozent), im Espace Mittelland (-0,6 Prozent) und in der Genferseeregion (-0,1 Prozent) nur wenig Bewegung ersichtlich. Es wird sich in den nächsten Monaten zeigen, wie sehr diese merklichen Verschiebungen einen kurzfristigen Ausschlag darstellen.