Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat ihren Leitzins seit März drei Mal in Folge um jeweils 0,25 Prozentpunkte von 1,75 Prozent auf 1,0 Prozent gesenkt. Begründet wurde die Zinsnormalisierung mit der kontinuierlichen Entspannung des Preisumfelds. Der Inflationsdruck ist auch vor der letzten Sitzung nochmals weiter deutlich zurückgegangen. Dabei spielte die erneute Frankenstärke der letzten Monate eine wichtige Rolle. Sie trägt zudem zu einem weiterhin verhaltenen Wachstum der Schweizer Wirtschaft bei. Die SNB geht damit mittelfristig von einer Inflationsrate unter 1 Prozent aus, und bewertet die Abwärtsrisiken für die Inflation weiterhin höher als die Aufwärtsrisiken. Deshalb weist die Notenbank explizit auf mögliche weitere Zinssenkungen hin. Der neue SNB-Präsident Martin Schlegel bezeichnete eine weitere Lockerung sogar als wahrscheinlich. Dies ist ein ungewöhnlich starkes Signal. In Stein gemeisselt sind mehr Zinssenkungen zwar nicht. Eine stärkere Frankenabwertung könnte den Handlungsbedarf schnell verringern. Vor allem die anhaltende Konjunkturschwäche in der Eurozone und die Bereitschaft der EZB ihre Leitzinsen schneller zu senken dürften den Franken jedoch relativ attraktiv halten. An den Zinsmärkten sind bereits mindestens zwei weitere Zinssenkungen bei den kommenden Sitzungen eingerechnet. Dies hat die Konditionen für längerfristige Festhypotheken weiter zurückgehen lassen. Ohne eine nochmalige deutliche Verschlechterung des Konjunkturausblicks dürfte damit allerdings der Boden weitgehend erreicht worden sein.