Eine Auswertung des Hypothekar- und Immobilienspezialisten MoneyPark zeigt, dass Besitzerinnen und Besitzer von Eigenheimen ihre investierten Mittel in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt haben. Das in Immobilien gebundene Kapital könnte zur Stärkung der Pensionskasse verwendet werden und so einen namhaften Beitrag an die Altersvorsorge leisten.
Ein Blick auf tausende Immobilien von MoneyPark Cockpit Nutzerinnen und Nutzern zeigt, dass der Wert der Einfamilienhäuser in den letzten zehn Jahren um durchschnittlich 5.8 Prozent pro Jahr gestiegen ist. Konkret investierten sie 2013 durchschnittlich rund CHF 300’000.‒ Eigenkapital, um ein Haus von CHF 1‘050’000.‒ zu finanzieren. Sprich das Haus wurde durchschnittlich zu 71 Prozent mit einer Hypothek belehnt. Heute hat dieses Haus CHF 1’587’000.‒ wert. Bei einem Verkauf zum aktuellen Marktpreis resultieren CHF 844’000.‒ Eigenkapital. Das entspricht dem Faktor 2.8 der vor zehn Jahren investierten Mittel.
Vermögenswerte sind enorm
„Ein Eigenheim stellt eine der attraktivsten Anlagen der letzten Jahre dar. Viele Eigentümerinnen und Eigentümer sind sich nicht im Klaren darüber, wie viel Eigenkapital in ihrer Immobilie gebunden ist“, sagt Lukas Vogt, CEO von MoneyPark. Auch wer vor zehn Jahren eine Wohnung erworben hat, konnte seine Eigenmittel stark vermehren. Der Wertzuwachs einer Standard-Wohnung betrug über zehn Jahre durchschnittlich 4.2 Prozent pro Jahr, womit heute bei einem Verkauf ebenfalls mehr als eine Verdoppelung der ursprünglich investierten Mittel resultiert. „Natürlich müssen Eigentümerinnen und Eigentümer auch Investitionen tätigen, um den Wert der Immobilie zu erhalten oder auszubauen. Dennoch könnten viele beim Verkauf eine Verdoppelung der Eigenmittel realisieren, was das Ausmass der aufgestauten Vermögenswerte verdeutlicht“, so Vogt. Das lieb gewonnene Eigenheim zu verkaufen ist eine Option, um die investierten Mittel liquid zu machen. Gemäss Wohntraumstudie 2024 von Helvetia und MoneyPark planen sechs Prozent der Eigentümerinnen und Eigentümer in den nächsten drei Jahren ihr Eigenheim zu verkaufen. Weitere 15 Prozent innert vier bis acht Jahren. Die Realisierung der Wertsteigerung wird dabei von 17 Prozent der Verkaufswilligen als Verkaufsgrund angegeben. Hätten diese Eigentümerinnen und Eigentümer ihr Kapital vor zehn Jahren in den SMI investiert, hätten sie heute lediglich einen Zuwachs von 75% der Eigenmittel zu verzeichnen und unterwegs natürlich Unsummen an Mietkosten bezahlt.
Rente aufbessern
Rund um die anstehende Volksabstimmung zur Reform der beruflichen Vorsorge, kann ein bestehendes Eigenheim einen signifikanten Beitrag zur Stärkung der Altersvorsorge leisten. Wer vor zehn Jahren ein Eigenheim erworben und mit 71 Prozent Fremdkapital (Hypothek) belehnt hat, hat heute aufgrund der Wertsteigerung nur noch eine Belehnung von 48 Prozent. Im Hinblick aufs Alter kann die bestehende Hypothek bei entsprechendem Einkommen auf bis zu 67 Prozent (1. Hypothek) aufgestockt und damit durchschnittlich rund CHF 315’000.‒ herausgelöst werden. Wird dieses Kapital nun zum Beispiel über fünf Jahre linear verteilt in die Pensionskasse einbezahlt, können Eigentümerinnen und Eigentümer ihre künftige Rente um fast CHF 17‘000 pro Jahr oder CHF 1‘400 pro Monat aufbessern (auf Basis des durchschnittlichen effektiven Umwandlungssatzes von rund 5.3% gemäss der jüngsten Pensionskassenstudie von Swisscanto). Als weiterer, höchst positiver, Nebeneffekt ergibt sich in diesen fünf Jahren eine jährliche Steuerersparnis von gut CHF 17‘600 (Annahme: Grenzsteuersatz von 28%) und damit eine Nettoersparnis von über CHF 13‘000 pro Jahr trotz der leicht höheren Zinszahlungen auf der nunmehr höheren Hypothek.