Das Konzernergebnis von Zug Estates lag mit CHF 28.2 Mio. um CHF 26.3 Mio. deutlich über dem Vorjahreswert von CHF 1.9 Mio., was auf ein im Vergleich zur Vorjahresperiode positives Neubewertungsergebnis zurückzuführen ist, wie das Unternehmen mitteilt. Das um Neubewertungs- und Sondereffekte bereinigte Konzernergebnis erhöhte sich leicht um CHF 0.1 Mio. bzw. 0.4% von CHF 18.0 Mio. auf CHF 18.1 Mio. Der Liegenschaftenertrag erhöhte sich um CHF 1.0 Mio. bzw. 3.1% von CHF 32.8 Mio. auf CHF 33.8 Mio. Ursache hierfür ist die deutlich reduzierte Leerstandsquote, welche in der Vorjahresperiode von Umbaumassnahmen bei Retailflächen in der Einkaufs-Allee Metalli in Zug beeinflusst wurde. Im Vergleich zur Vorjahresperiode betrug das Wachstum des Liegenschaftenertrags bei einer Like-for-Like-Betrachtung CHF 0.7 Mio. bzw. 2.1%. Im Segment Hotel & Gastronomie ist hingegen spürbar, dass grössere Unternehmen aktuell zurückhaltend in der Buchung von Geschäftsreisen und -events sind. Dies hat zu einer Reduktion des Ertrags aus Hotel & Gastronomie um CHF 0.4 Mio. bzw. 5.5% von CHF 8.1 Mio. auf CHF 7.7 Mio. geführt. Der Gross Operating Profit (GOP) reduzierte sich von 42.3% auf 37.8%, was auf das im letzten Jahr ausgeweitete Gastronomieangebot zurückzuführen ist, welches im Vergleich zum Hotelgeschäft eine tiefere Marge aufweist. Insgesamt erhöhte sich der Betriebsertrag um CHF 0.5 Mio. bzw. 1.2% von CHF 42.9 Mio. auf CHF 43.4 Mio. Der Betriebsaufwand erhöhte sich nur leicht um CHF 0.1 Mio. bzw. 0.6% von CHF 15.7 Mio. auf CHF 15.8 Mio. Der Marktwert des gesamten Portfolios erhöhte sich primär durch Neubewertungseffekte um CHF 14.9 Mio. bzw. 0.8% von CHF 1’827.7 Mio. per 31. Dezember 2023 auf CHF 1’842.6 Mio. per 30. Juni 2024.

Der Neubewertungsgewinn von CHF 11.5 Mio. (Vorjahresperiode: Neubewertungsverlust von CHF 18.3 Mio.) oder rund 0.7% des Portfoliowertes sämtlicher Renditeliegenschaften ist auf die erfreuliche Vermietungssituation und den Anstieg der Mieterträge zurückzuführen. Der durchschnittliche reale Diskontierungszinssatz verblieb mit 2.90% per 30. Juni 2024 praktisch unverändert zum Vorjahr (2.91% per Ende 2023). In der Berichtsperiode wurden insgesamt CHF 3.5 Mio. in das Portfolio investiert. Im Vorjahr betrug dieser Wert CHF 22.8 Mio., wobei der grösste Teil davon auf den Erwerb von zusätzlichen Miteigentumsanteilen an der Miteigentümerschaft (MEG) Metalli zurückzuführen war.

Solide Eigenkapitalquote

Das erfreuliche operative Ergebnis und niedrige Investitionen in das Portfolio führten trotz der Auszahlung einer Dividende von CHF 22.4 Mio. zu einer leichten Reduktion des verzinslichen Fremdkapitals um CHF 1.5 Mio. bzw. 0.2%. Es sank von CHF 674.2 Mio. per 31. Dezember 2023 auf CHF 672.7 Mio. per 30. Juni 2024. Der Anteil des verzinslichen Fremdkapitals an der Bilanzsumme reduzierte sich dank der zusätzlichen Aufwertung des Portfolios von 37.3% auf 37.0%. Die solide Eigenkapitalquote lag per 30. Juni 2024 unverändert bei 54.9%. Da keine grösseren Finanzierungen zur Verlängerung fällig wurden, reduzierte sich die durchschnittliche Restlaufzeit der Finanzierungen von 3.5 Jahren per 31. Dezember 2023 auf 3.0 Jahre per 30. Juni 2024. Der durchschnittliche Zinssatz verblieb unverändert bei 1.5%. Im ersten Halbjahr 2024 konnten Gewerbemietverträge im Umfang von rund 3’700 qm mit einem Mietertrag von rund CHF 1.5 Mio. p. a. verlängert oder neu abgeschlossen werden. Die Vertragsabschlüsse betrafen sowohl Büroflächen in Zug und Rotkreuz als auch Retailflächen in der Metalli. So ist die Liegenschaft Suurstoffi 14, welche ursprünglich ausschliesslich von Novartis genutzt wurde, wieder voll vermietet.

Die in der Berichtsperiode getätigten Mietvertragsabschlüsse haben zusammen mit den zahlreichen Vermietungen im Vorjahr zu einer markanten Reduktion der Leerstandsquote geführt. Die Leerstandsquote reduzierte sich von 3.9% per 31. Dezember 2023 auf sehr tiefe 0.7% per 30. Juni 2024. Die gewichtete durchschnittliche Mietvertragsrestlaufzeit (WAULT) lag mit 6.1 Jahren (6.5 Jahre per 31. Dezember 2023) weiterhin auf einem im Branchenvergleich sehr hohen Niveau.

Neue Angebote im Metalli

Der Umbau der ehemaligen Zara-Fläche in der Einkaufs-Allee Metalli wurde abgeschlossen. Die Erdgeschossfläche wurde in drei Ladeneinheiten unterteilt und eine davon mit dem Untergeschoss verbunden. Im April und Mai 2024 haben Lidl (Lebensmittel), doodah und PME Legend (beide Bekleidung) ihre neuen Ladengeschäfte eröffnet. Kurz vor Abschluss steht zudem die seit April 2023 laufende, umfassende Sanierung der unter Denkmalschutz stehenden Liegenschaft Bären. Ende August 2024 wird die Tibits AG im Traditionshaus ihr erstes Lokal in Zug eröffnen.

Die Vorbereitungsarbeiten für den Start der Bauarbeiten für das letzte noch nicht realisierte Baufeld im Suurstoffi-Areal laufen auf Hochtouren. Die Erstellung der beiden Gebäude S43/45 mit insgesamt rund 14’400 qm Büro- und Schulungsflächen sowie 1’100 qm Wohnfläche für studentisches Wohnen löst in den nächsten drei bis vier Jahren Investitionen von rund CHF 85 Mio. aus. Der Baustart ist Ende 2024 vorgesehen und die Mietflächen können voraussichtlich Mitte 2027 zukünftigen Mietern übergeben werden. Die Flächen für studentisches Wohnen werden durch die Hochschule Luzern (HSLU) angemietet und betrieben. Für die Büro- und Schulungsflächen ist der Vermarktungsstart erfolgt und Gespräche mit Interessenten für die attraktiven und flexibel nutzbaren Mietflächen in den beiden Gebäuden laufen.

Lebensraum Metalli 

Die Klärung der Umsetzung der angenommenen Initiative «2000 Wohnungen für den Zuger Mittelstand» beim Projekt Lebensraum Metalli ist am Laufen. Die Forderung, wonach in allen Verdichtungsgebieten mindestens 40% der neu erstellten Wohnflächen preisgünstig sein müssen, hat Auswirkungen auf die beiden Bebauungspläne Metalli und Bergli, welche nicht vernachlässigbar sind. Zug Estates steht hierfür in engem Austausch mit den Baubehörden der Stadt Zug und prüft Umsetzungs- und Optimierungsmöglichkeiten im Projekt. Als Folge der Auswirkungen der Initiative hat sich Zug Estates bereits entschieden, die Anpassung des Bebauungsplans Bergli nicht weiterzuverfolgen und den Fokus auf den Bebauungsplan Metalli zu legen. Aktuell werden in Zusammenarbeit mit der Stadt Zug die Projektgrundlagen überarbeitet und der Bebauungsplan zur Gewährleistung der Umsetzung der Initiative angepasst. Es ist geplant, diese Arbeiten bis Ende 2024 zu finalisieren, so dass – bei einem Entscheid zur Weiterverfolgung des Projektes – der politische Prozess zur Inkraftsetzung des Bebauungsplans Metalli im ersten Halbjahr 2025 gestartet werden kann.

Im Bild: Suurstoffi-Areal in Rotkreuz