Der Mietflächenbestand in Schweizer Rechenzentren beläuft sich per zweites Quartal 2024 auf über 219’000 qm, wobei 52% (114’700 qm) alleine auf den Kanton Zürich fallen. Im Kanton Zürich wurden 30 Rechenzentren gezählt, auf Rang zwei folgt der Kanton Bern mit elf Rechenzentren und einer Mietfläche von gegen 23’000 qm.
CBRE Switzerland veröffentlicht aktuelle Zahlen vom ersten Halbjahr 2024 zum Schweizer Markt für Rechenzentren. Mit einer IT-Leistung von 133 MW und einem Leerstand von nur 11% per erstes Quartal 2024 gehört die Region Zürich (inkl. Teile des Kantons Aargau) nach wie vor zu den Top-Standorten in Europa, jedoch haben in den letzten Jahren weitere Sekundärmärkte wie Mailand (180 MW) und Madrid (160 MW) die Limmatstadt überholt und auf den achten Platz verdrängt. An der Spitze stehen die sogenannten FLAPD-Märkte (Frankfurt, London, Amsterdam, Paris und Dublin), wobei London mit einer Kapazität von über 1’060 MW aufwartet.
Der europäische Markt für Rechenzentren wuchs im ersten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorjahr um beinahe 20%. Allerdings gibt es auf dem gesamten Kontinent nach wie vor Angebotsengpässe, insbesondere in den grossen Kernmärkten. Die Vorvermietung neuer Einrichtungen ist inzwischen üblich, was auf einen Bedarf an kontinuierlichen Investitionen in die Entwicklung von Rechenzentren hinweist. Die Strombeschaffung und lange Planungszeiten bleiben auch in der Schweiz die zentrale Herausforderung.
Hohe Zahlungsbereitschaft
Grosse Cloudanbieter, sogenannte Hyperscaler, sind daran, in der Cloud-Region Zürich ihre Verfügbarkeitszonen, d. h. meistens drei voneinander unabhängige Rechenzentren, aufzubauen. Letztes Jahr haben die von Clouddienstleistern gemieteten Wholesale-Kapazitäten erstmals die Retail-IT- Leistung übertroffen. Mit 73 MW steht dieses Jahr bereits deutlich mehr Wholesale-Leistung zur Verfügung, als Strom für Retail-Colocation-Kunden (60 MW) vorhanden ist. Auch Kleinstrechenzentren im „Edge Data Center“-Segment werden erstmalig weitverteilt gesucht.
Die Grossrechenzentren für Cloudanwendungen bleiben weiterhin massgeblich für das Marktgeschehen und treiben sowohl die Preise für geeignetes Industriebauland als auch die Mieten in die Höhe. Steigende Bau- und Energiekosten beschleunigen zudem die Entwicklungen hin zu einem effizienteren und nachhaltigeren Betrieb der Rechenzentren.