Jones Lang LaSalle (JLL) veröffentlicht eine neue Ausgabe der Studie „Innovation Geographies”, welche 108 Städte weltweit analysiert und diese hinsichtlich Wirtschaftsleistung, Investitionen und Talentpool vergleicht. Für die Auswertung wurden Faktoren kombiniert, welche die Innovationskraft und das Talentvorkommen begünstigen, wie beispielsweise das Vorhandensein erstklassiger Universitäten, Investitionen in die Forschung oder Patentanmeldungen, heisst es in einer Mitteilung.
Die San Francisco Bay Area bleibt mit deutlichem Abstand an der Spitze der weltweiten Innovation und übertrifft die meisten anderen Regionen in Bezug auf Risikokapital, F&E-Investitionen, Produktivität und die Breite der Talente. Peking, Boston, Tokio, London, Seoul, Singapur, Schanghai, New York und Paris vervollständigen die Gruppe der weltweit führenden Zentren, wenn man sowohl den Innovationsoutput als auch die Talentkonzentration berücksichtigt.
Während sich Zürich bei der Innovationskraft im Mittelfeld bewegt (#47), rangiert es bei der Verfügbarkeit von hochqualifizierten Arbeitskräften weltweit an 9. Stelle und hat sich damit gegenüber der letzten Auswertung vor zwei Jahren um drei Ränge verbessert. Gemäss der Studie weisen London (#4), Berlin (#5) und Stockholm (#7) eine höhere Talentkonzentration auf als die Limmatstadt, welche aber noch vor Singapur (#11), München (#15), Paris (#22) und New York platziert ist (#24).
Die Qualitäten und hohe Attraktivität von Schweizer Städten zeigen sich nicht nur in der Studie von JLL, sondern auch bei anderen Untersuchungen. So führt Wien das „Quality of living city ranking” von Mercer (2023) an, unmittelbar dahinter folgt an zweiter Stelle Zürich. Genf (#5), Bern (#13) und Basel (#14) sind ebenfalls unter den Top 20. Im „IMD World Competitiveness Ranking”, welches die Wettbewerbsfähigkeit von Ländern beurteilt, belegte die Schweiz 2023 den dritten Rang hinter Dänemark (#1) und Irland (#2), gefolgt von Singapur (#4) und den Niederlanden (#5) sowie Schweden (#8), den USA (#9), China (#21) und Deutschland (#22).
Bedeutung für den Immobilienmarkt
Innovation bleibt ein entscheidender Wirtschaftsfaktor und Motor der Immobiliennachfrage, und ist nicht zuletzt Teil der Lösung für gesellschaftliche Herausforderungen wie die Klimaerwärmung oder den demographischen Wandel. Die Beurteilung der Innovations- und Talententwicklung von Städten ist ein zentraler Aspekt, um zukünftige Wachstumsmärkte zu identifizieren. Kenngrössen zum Innovationsvermögen und Talentvorkommen werden deshalb für Investitionsentscheidungen weiter an Bedeutung gewinnen. Sowohl Nutzer als auch Investoren werden ihre Standorte und Portfolios an der geografischen Verteilung von qualifizierten Talenten und Hotspots für innovationsgetriebenes Wachstum ausrichten.
Noch sind die Kosten für Büroflächen und Talente in Städten, welche eine hohe Innovationskraft und einen vielversprechenden Arbeitsmarkt aufweisen, oftmals höher. Damit die (hohe) Investitionsrenditen langfristig sichergestellt sind, sollten Mieter und Eigentümer jedoch die Preissensitivität stärker berücksichtigen. Die zunehmenden Verbindungen und Interaktionen von Technologieunternehmen, wissensintensiven Branchen und Forschungsorganisationen spielen eine wichtige Rolle. Sie beeinflussen die Nachfrage nach Gewerbeimmobilien sowie die Gestaltung unserer Städte, und formen dadurch auch massgeblich die Zukunft der Immobilienlandschaft.
Daniel Stocker, Head Research bei JLL Schweiz, ordnet die Studienresultate folgendermassen ein: „Zürich und die Schweiz verfügen über einen exzellenten und leistungsfähigen Talentpool. Um die vorhandenen Herausforderungen bestmöglich lösen zu können und international wettbewerbsfähig zu bleiben, ist es wichtig, das Ausbildungswesen und Innovationscluster zu fördern. Dabei gilt es, unnötige Anstiege der Standortkosten zu limitieren und die Rahmenbedingungen für Investitionen attraktiv zu gestalten.”
Die ganze Studie «Innovation Geographies» von JLL finden Sie hier:
https://www.jll.ch/en/trends-and-insights/research/innovation-geographies