Mit Aktionsplan der Wohnungsknappheit begegnen

In der Schweiz sollen mehr Wohnungen gebaut werden, vor allem preisgünstige. Das ist das Ziel eines Aktionsplans, den Vertreter von Bund, Kantonen und Gemeinden zusammen mit betroffenen Verbänden diskutiert und am Dienstag in Bern vorgestellt haben.
Die Bevölkerung wächst, ebenso die pro Kopf beanspruchte Wohnfläche. Und es wird weniger gebaut: Kamen 2018 noch 53’000 neue Wohnungen auf den Markt, wurde für 2023 mit noch 43’000 gerechnet. Die Zahl der Bewilligungen für Neubauten sei von 2016 und 2023 um über dreissig Prozent zurückgegangen, heisst es im Aktionsplan. Dieser soll für mehr erschwinglichen Wohnraum sorgen. Themen sind Verdichtung und bessere Ausnutzung von Bauland, effizientere Planungs- und Bewilligungsverfahren und weniger missbräuchliche Einsprachen sowie die Stärkung der indirekten Wohnbauförderung – soweit die knappen Finanzen des Bundes das zulassen. Dank dieser soll genügend preisgünstiger und bedarfsgerechter Wohnraum entstehen.
Bundesrat Guy Parmelin, Vorsteher des WBF, hatte einen Runden Tisch einberufen, um Lösungen für das drängende Problem der Wohnungsknappheit in den Zentren zu finden. Der daraus hervorgehende Aktionsplan wurde heute den Medien vorgestellt. Der Aktionsplan setze grundsätzlich am richtigen Hebel an, schreibt der Hauseigentümerverband. Wolle man das Problem der Wohnungsknappheit lösen, müsse der Wohnungsbau angekurbelt werden. Heute werde weitgehend Verhinderungspolitik betrieben.
Der Aktionsplan beinhalte laut HEV geeignete und weniger geeignete Massnahmen zur Bekämpfung der Wohnungsknappheit. «Bedauerlicherweise fehlen Lösungen, die eine unmittelbare Ankurbelung der Wohnraumproduktion gewährleisten könnten. Aus Sicht des HEV Schweiz braucht es mehr Anreize und weniger Verbote und Vorschriften. Wir fordern die Stimulierung der Baubranche anhand ökonomischer und marktpolitischer Kriterien. Eine Verstaatlichung der Wohnbaupolitik wäre nicht zielführend», heisst es weiter. Weitere Eingriffe ins Mietrecht und Verstaatlichung des Wohnungsbaus seien kontraproduktiv und ungerecht.