Bauindex: Höhepunkt bei der Umsatzentwicklung vorerst überschritten

Im 2. Quartal 2023 verzeichnet der Bauindex gegenüber dem Vorjahresquartal einen leichten Anstieg um 1.1%. Bereinigt um Saison- und Kalendereffekte bedeutet dies jedoch für die Umsätze des Bauhauptgewerbes erneut ein Minus von 2.4% gegenüber dem Vorquartal. Dieses ist auf den Tiefbau zurückzuführen, der ausgehend von einem hohen Niveau um 6.3% nachgeben dürfte. Auf Jahresbasis dürfte der Wohnungsbau ebenfalls rückgängig sein. Die Baumaterialpreise, welche die nominalen Umsätze in den vergangenen Quartalen massgeblich erhöht hatten, sind zuletzt unter das Vorjahresniveau gefallen. Keine rasche Entspannung ist hingegen beim Fachkräftemangel in Sicht, der mittlerweile das grösste Leistungshemmnis für die Baubranche darstellen dürfte. Auch die Finanzierung von Bauprojekten dürfte sich vorerst noch weiter verteuern, werden doch für Juni und September weitere Zinsschritte durch die Schweizerische Nationalbank erwartet, sodass der Leitzins auf bis zu 2.25% steigen könnte. Noch keine Trendwende zeichnet sich beim Neubau von Wohnungen ab, der die Nachfrage zunehmend nicht mehr zu decken vermag, wodurch eine verbreitete Wohnungsknappheit droht. Diese Botschaft ist inzwischen auch auf allen politischen Ebenen angekommen. Gefordert sind Massnahmen, welche den Wohnungsbau wieder attraktiver machen und die postulierte Verdichtung beschleunigen, insbesondere in den Zentren und ihrem Umland. Bis konkrete Massnahmen ergriffen werden und diese Wirkung zeigen, dürfte jedoch noch einige Zeit vergehen.
Der Bauindex Schweiz wird gemeinsam von der Credit Suisse und dem Schweizerischen Baumeisterverband (SBV) quartalsweise publiziert.