CBRE Switzerland veröffentlicht das aktuelle Transaktionsvolumen zum Schweizer Immobilieninvestmentmarkt. Der Schweizer Markt habe sich in einem herausfordernden makroökonomischen Umfeld einmal mehr deutlich stabiler entwickelt als die ausländischen Märkte, schreibt CBRE. Im Jahr 2022 wurden Transaktionen von rund CHF 6.8 Milliarden identifiziert (vgl. Abbildung 1 unten). Aufgrund der aktuellen geldpolitischen Unsicherheiten und der damit zusammenhängenden abwartenden Haltung von gewissen Käufergruppen blieb die gewohnte Jahresendrallye allerdings aus. Während die ersten drei Quartale 2022 noch im Rahmen der Vorjahreszahlen ausfielen, wurde im 4. Quartal 2022 ein nur rund halb so hohes Transaktionsvolumen verzeichnet, wie es im langjährigen Durchschnitt der Fall war. Insgesamt lag das Jahresendergebnis 23 Prozent unter dem Wert von 2021 und 18 Prozent unter dem Zehnjahresdurchschnitt (2013–2022).

Aufgrund der Leitzinserhöhungen der Schweizerischen Nationalbank wurden alle Anlageimmobilien von erhöhten Renditeerwartungen erfasst. Ausgehend von einem sehr tiefen Renditeniveau waren insbesondere im hochpreisigen Core-Segment die höchsten Preisabschläge und eine rückläufige Liquidität zu beobachten. Andere Segmente mit traditionell höheren Renditen sind nach wie vor liquider und weniger von Preisabschlägen betroffen, da die Renditeerhöhungen in Relation zum Preisniveau tiefer ausfallen. Für die nächsten Quartale erwartet CBRE folgende Entwicklung:

  • Der Aufwärtstrend bei den Immobilienrenditen dürfte sich in den kommenden sechs Monaten in Abhängigkeit der nächsten Zinsschritte der Schweizerischen Nationalbank leicht fortsetzen. Die Renditen bleiben im historischen Vergleich aber nach wie vor auf einem äusserst tiefen Niveau.
  • Sobald sich ein neues Preisniveau ausgebildet hat, nimmt auch die Transaktionsaktivität wieder zu.
  • Neben Core-Immobilien werden vor allem Objekte mit Ertragssteigerungspotenzial an Bedeutung gewinnen. Da Aufwertungsgewinne ausbleiben dürften, liegt der Fokus der Investoren vermehrt auf den Mieterträgen bzw. dem Inflationsschutz.

Sergio Günthardt, Co-Head Capital Markets CBRE Switzerland, sagt dazu: «Aufgrund der starken Währung, der tieferen Inflation sowie soliden Wirtschaftsaussichten konstatieren wir vor allem von privaten und ausländischen Käufergruppen ein erhöhtes Interesse am Immobilienmarkt Schweiz. Gleichzeitig agieren institutionelle Investoren aktuell etwas selektiver und versuchen, das richtige Momentum für eine Erhöhung der Kapitalaufnahme und Ankaufsaktivität zu finden. Dank einer guten Nachfrage nach Wohnraum und zentralen Geschäftsflächen in Kombination mit den vermieterseitigen Anpassungsmöglichkeiten der Mietzinse schätzen wir Immobilieninvestitionen weiterhin als attraktiv ein, wobei die Cash-Flow-Rendite an Bedeutung gewinnen wird.»