Wer in Unternehmen über die genutzten Flächen entscheidet, muss angesichts der unsicheren Wirtschaftslage die Resilienz des eigenen Unternehmens stärken, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Ein aktueller Report des globalen Immobiliendienstleisters CBRE zeigt unter anderem, wie die „Total Cost of Occupancy“ mit effektiven Massnahmen reduziert werden können.

„Die hohe Inflation und die steigenden Zinsen belasten die Unternehmen aktuell stark und erschweren die Planung und Durchführung strategischer Projekte“, erläutert Florian Kuprecht, CEO von CBRE Schweiz. „Aber auch langfristige Trends stellen die Unternehmen vor Herausforderungen. Dazu zählen insbesondere die ökologische Transformation hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft sowie die Veränderungen im Arbeitsalltag. Sowohl der Mangel an gut ausgebildeten Arbeitskräften als auch die Verbreitung hybrider Arbeitsmodelle wirken sich auf den Büroflächenbedarf und damit verbundenen Kosten aus.“

Reduzierung und Anpassung der Büroflächen

Zahlreiche New-Work-Ansätze verändern die Arbeitswelt und die Anforderungen an moderne Flächen. Neben dem reinen Flächenbedarf ist auch Gestaltung der benötigten Flächen entscheidend. „Unternehmen müssen einen neuen Standard für ihren Flächenbedarf entwickeln, der hybrides Arbeiten beinhaltet“, sagt Nicole Weber, Head of Advisory & Transaction Services bei CBRE Schweiz. „Klar ist: in Zukunft werden flexiblere Flächen benötigt. Beispielsweise verlieren Einzelarbeitsplätze an Bedeutung, während gemeinschaftlich genutzte Flächen wichtiger werden. Grundlage für eine ökonomisch sinnvolle Entscheidung sind Daten, mit deren Hilfe die genaue Auslastung und damit der Bedarf ermittelt werden kann. So können nicht nur Kosten, sondern auch der CO2-Ausstoss reduziert werden. Auch eine Veräusserung des nicht mehr benötigten Immobilienvermögens kann eine Option sein.“

Prozessoptimierung zur Steigerung der Effizienz

Die Implementierung effektiver Prozesse und Strukturen kann einen grossen Anteil zur Verbesserung der Kosteneffizienz beitragen. Ebenso kann vor allem eine übersichtliche, ganzheitliche Organisation sowie der Einsatz smarter Software-Lösungen Einsparungen ermöglichen. „Für eine nachhaltige Kostenoptimierung ist es unerlässlich, einen genauen Überblick über das Portfolio zu haben“, ergänzt Weber. „Auch für eine maximale Effizienz bei der Verwaltung von Immobilien ist eine solide Datengrundlage entscheidend. Ausserdem können Unternehmen sich so auch einen Überblick über aktuelle und zukünftige Projekte und deren Relevanz verschaffen, um im Falle einer Kapitalknappheit zu priorisieren.“ Auch eine Verlagerung des Geschäftssitzes in vorteilhaftere Märkte kann unter Umständen zu einer Kostenreduktion führen. „Nicht nur mit Blick auf geeignete Gebäude kann die Verlagerung in andere Märkte Sinn ergeben, sondern auch hinsichtlich der Verfügbarkeit gut ausgebildeter Arbeitskräfte und deren Kosten.“

Investition in die Energieeffizienz

„Investitionen in die Energieeffizienz und die Dekarbonisierung reduzieren nicht nur die langfristigen Kosten, sondern auch den CO2-Ausstoss“, sagt Weber, und ergänzt: „Darüber hinaus erwarten Kunden, Investoren und Geschäftspartner, dass Unternehmen sich zur ökologischen Wende bekennen und entsprechend handeln. Die Entwicklung einer umfassenden Strategie zur Erreichung der Klimaneutralität, ist dabei entscheidend.“ Besonders die Umstellung der Heiz- und Energiesysteme von Gebäuden auf erneuerbare Energie kann prozentual Kosten in Höhe von 20 bis 30 Prozent einsparen, wie der Report zeigt. „Die Energieversorgung sollte schon heute langfristig gedacht werden. Ein konkreter Plan zum Bedarf in der Zukunft und langfristige Verträge mit Versorgern, sichern eine nachhaltige Versorgung ab. Hier gilt definitiv: besser früher als später“, erklärt Weber.