Deutlicher Preisanstieg bei Einfamilienhäusern, kaum Veränderungen bei Eigentumswohnungen und Mieten: Die robuste Wohnraumnachfrage und das knappe Angebot beflügeln den Schweizer Immobilienmarkt im September trotz Ende der Negativzinspolitik.
Der Paukenschlag der Schweizerischen Nationalbank verhallt am Eigenheimmarkt beinahe ungehört: Die Preisforderungen für Einfamilienhäuser sind im September um 0,8 Prozent nach oben geschnellt, wie der Swiss Real Estate Offer Index zeigt, der von der SMG Swiss Marketplace Group in Zusammenarbeit mit dem Immobilien-Beratungsunternehmen IAZI erhoben wird. Hausverkäufer und -verkäuferinnen rechnen also nach wie vor mit steigender Zahlungsbereitschaft und auch die Angebote für Eigentumswohnungen halten ihr hohes Niveau (+0,2 Prozent). Dies obwohl die Leitzinsen nach rund acht Jahren wieder in den positiven Bereich gehoben wurden und die Kosten für Hypothekenfinanzierungen weiter steigen.
Stabile Mieten
Mieter und Mieteriinnen auf Wohnungssuche müssen per Ende September kaum tiefer in die Tasche greifen, wie die monatliche Auswertung der Mietwohnungsinserate zeigt: Im Landesmittel weichen die geforderten Mietzinsen mit +0,3 Prozent nur unwesentlich vom Vormonat ab. Je nach Region entwickeln sich die Mietpreise jedoch unterschiedlich. Während die inserierten Werte im Tessin (3,1 Prozent) und im Mittelland (2,1 Prozent) deutlich gestiegen sind, zeigen sich in der Nordwestschweiz (0,3 Prozent), in der Genferseeregion (0,3 Prozent) und in der Ostschweiz (0,2 Prozent) kaum Veränderungen. Gesunken sind die Mieten hingegen in der Zentralschweiz (–0,7 Prozent), und in der Grossregion Zürich (–0,8 Prozent).
Aufgrund der starken Zuwanderung im laufenden Jahr dürften die Mieten in den kommenden Monaten eher zunehmen. Auch das knapper werdende Wohnungsangebot trägt zu dieser Einschätzung bei. «Gemäss aktueller Leerwohnungszählung standen am Stichtag 1. Juni 2022 schweizweit rund 60‘000 Wohnungen leer und somit 10‘000 weniger als im Vorjahr. Gemessen am Bestand liegt die Leerstandsquote bei 1,3 Prozent – laut amtlicher Definition herrscht somit insgesamt Wohnungsknappheit, wobei die Situation auch hier regional variiert», erläutert Martin Waeber, Managing Director Real Estate, SMG Swiss Marketplace Group.