Implenia steigerte das ausgewiesene EBIT auf CHF 95,1 Mio. (HY1.2021: CHF 40,0 Mio.) und erzielte im ersten Halbjahr 2022 eine operative Leistung auf Stufe EBIT von CHF 93,9 Mio. (HY1.2021: CHF 22,9 Mio.). Einmaleffekte in Höhe von rund CHF 1,1 Mio. fielen tiefer aus als erwartet. Der Umsatz ging auf CHF 1’767 Mio. (HY1.2021: CHF 1’884 Mio.) zurück, aufgrund des Rückzugs der Geschäftstätigkeit aus bestimmten Regionen und Verkäufen nicht-strategischer Geschäftseinheiten zur nachhaltigen Profitabilitätssteigerung sowie Fremdwährungseinflüssen. Durch den strategischen Fokus auf grosse und komplexe Infrastruktur- und Immobilienprojekte erhöhte sich der Auftragsbestand nochmals und lag mit CHF 7,1 Mrd. erstmals über CHF 7 Mrd. (HY1.2021: CHF 6,6 Mrd.). Die vorkalkulierte Bruttomarge hat sich seit der Einführung von Value Assurance – dem Risikomanagement von Implenia – um 1,5 Prozentpunkte verbessert.

Die Division Real Estate steigerte ihre operative Leistung (= ausgewiesenes EBIT) auf CHF 75,6 Mio. (HY1.2021: CHF 22,3 Mio.) – dazu geführt haben überdurchschnittliche Erträge aus der Veräusserung grosser Immobilienprojekte nach mehrjähriger erfolgreicher Entwicklungsleistung. Der Buchwert des bestehenden Real Estate Portfolios belief sich auf CHF 130 Mio. (HY1.2021: CHF 135 Mio.). Die Assets under Management liegen bereits bei über CHF 1,1 Mrd.. Zudem entwickelt die Division zusammen mit Partnern standardisierte, industrialisierte Immobilienprodukte, mit einem hohen Wachstumspotenzial für die Zukunft. Die Beteiligung von Implenia an Ina Invest ist mit CHF 152,6 Mio. (HY1.2021: CHF 144,8 Mio.) bewertet. Implenia erwartet daraus steigende, wiederkehrende Erträge aus Dienstleistungen und Beteiligungen.

Die Division Buildings steigerte ihre operative Leistung (= ausgewiesenes EBIT) weiter auf CHF 17,6 Mio. (HY1.2021: CHF 16,2 Mio.). Alle Geschäftsbereiche haben positiv zu diesem Ergebnis beigetragen. Der Umsatz blieb stabil bei CHF 851 Mio. (HY1.2021: CHF 854 Mio.), mit erhöhter Profitabilität und qualitativ verbessertem Auftragsbestand von CHF 3’138 Mio. (HY1.2021: CHF 3’148 Mio.).

Die Division Civil Engineering erreichte mit einer gesteigerten operativen Leistung ein positives Ergebnis von CHF 2,8 Mio. (HY1.2021: CHF -4,8 Mio.) und ein ausgewiesenes EBIT von CHF 3,7 Mio. (HY1.2021: CHF 10,2 Mio.). Erstmals wurde bereits im ersten Halbjahr die Gewinnzone erreicht, trotz der vorherrschenden Saisonalität in diesem Geschäftsfeld. Der Umsatz ging zurück auf CHF 916 Mio. (HY1.2021: CHF 1’040 Mio.). Dies aufgrund des strategischen Fokus der Teilbereiche auf ein profitables Portfolio an Projekten und einer strategischen Projektauswahl. Der Auftragsbestand erreichte mit CHF 3’870 Mio. (HY1.2021: CHF 3’301 Mio.) einen Rekordstand.

Die Division Specialties steigerte ihre operative Leistung (= ausgewiesenes EBIT) auf CHF 0,8 Mio. (operative Leistung HY1.2021: CHF -1,2 Mio.). Die Transformation der Division ist damit auf gutem Weg. Insgesamt ging der Umsatz aufgrund des Verkaufs nicht- strategischer Geschäftseinheiten zurück auf CHF 79 Mio. (HY1.2021: CHF 96 Mio.). Der Auftragsbestand hat sich auch nach dem Verkauf dieser Geschäftseinheiten gut entwickelt und lag bei CHF 140 Mio. (HY1.2021: CHF 166 Mio.). Die Division wird weiterhin im Bereich Planung und Engineering ihre Kompetenzen mit der Entwicklung und Skalierung neuer Geschäftsmodelle erweitern und sucht nach attraktiven Akquisitionsmöglichkeiten.

Implenia konnte das Eigenkapital im ersten Halbjahr um CHF 106 Mio., auf CHF 452 Mio. (FY 2021: CHF 346 Mio.) erhöhen. Die für das Gesamtjahr geplante Eigenkapitalstärkung von CHF 80 Mio. wurde damit bereits übertroffen. Diese anvisierte Ausweitung des Eigenkapitals im Jahr 2022 wurde im Rahmen der IFRS-Richtlinien zusätzlich durch die Neubewertung der Anlageklasse «Werkhöfe» verstärkt. Aus der Neubewertung im ersten Halbjahr ergibt sich ein positiver Effekt von CHF 46 Mio. im Eigenkapital.

Die Eigenkapitalquote per 30. Juni 2022 betrug 16,0% (HY1.2021: 11,1%). Die Bilanzsumme lag bei CHF 2’828 Mio. und hat sich damit im ersten Halbjahr leicht reduziert (HY1.2021: CHF 2’914 Mio.). Dies trotz deutlich gesteigerter flüssiger Mittel und der Neubewertung der Werkhöfe. Zudem würde das Entwicklungspotenzial aus der Differenz zwischen aktuellem Markt- und Buchwert des Real Estate Portfolios zu einer Eigenkapitalquote von über 20% führen. Das Halbjahresergebnis ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Ziel, die Eigenkapitalquote nachhaltig auf über 20% zu verbessern.

Der Free Cash Flow verbesserte sich deutlich um CHF 294,2 Mio. auf CHF -31,2 Mio. (HY1.2021: CHF -325,4 Mio.). Im Vergleich zur historischen Saisonalität hat sich der Mittelabfluss im ersten Halbjahr 2022 wesentlich reduziert. Positiv auf den Free Cash Flow wirkten Verbesserungen im Nettoumlaufvermögen sowie kein weiterer Mittelabfluss aus Kosten der Transformation. Aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung sowie Optimierungen bezüglich Nettoumlaufvermögen erwartet Implenia eine nachhaltige Verbesserung des Free Cash Flow.

Anhaltend positiver Auftragseingang

Implenia hat im Auftrag von Ina Invest unter anderem die Studienaufträge «Rocket und Tigerli» erfolgreich abgeschlossen: In der Lokstadt in Winterthur entsteht damit das weltweit höchste Wohnhochhaus aus Holz. Ebenso wurde mit dem nachhaltigen, standardisierten und industrialisierten Immobilienprodukt «Green Hospitality» ein wichtiger Meilenstein erreicht und den Kunden vorgestellt. Im Hochbau konnte Implenia zahlreiche Wohn-, Büro- und Gewerbeprojekte gewinnen, zum Beispiel den Nachhaltigkeits- und Innovationscampus EUREF in Düsseldorf als Generalunternehmer. Die Rohbauten des Kantonsspitals Baden wurden termingerecht in hoher Qualität abgeschlossen und das Neubauprojekt des grössten Schweizer Kantonsspitals in Aarau ist in die Bauphase gestartet.

Im Tiefbau akquirierte Implenia Projekte wie das Hauptlos Nord der zweiten Röhre des Gotthard Strassentunnels, die Sanierung des Gubristtunnels bei Zürich, einen Verbindungstunnel für die Stockholmer Metro sowie den Bau der längsten Eisenbahnbrücke in Norwegen. Das langjährige Grossprojekt Bözbergtunnel im Schweizer Mittelland konnte übergeben und abgeschlossen werden. Mit dem Neubau der A14-Elbebrücke bei Wittenberge kam ein komplexes und nachhaltig ausgerichtetes Brückenbauwerk in Deutschland ins Auftragsbuch. Die Leistungen der Division Specialties, wie Holzbau, BCL, BBV, Planovita und Fassadentechnik, werden zunehmend von Projekten der anderen Divisionen nachgefragt.