Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am 21. Juli die Leitzinsen um 0,5 Prozentpunkte auf 0 Prozent angehoben und damit das Ende der Negativzinspolitik beschlossen. Während der geldpolitische Kurswechsel in der EZB-Sitzung vom Juni angekündigt wurde, überrasche die Erhöhung von 50 Basispunkten, schreibt die UBS in ihrer Zinsprognose. Damit reagiert die EZB auf die weiter gestiegenen Inflationsrisiken. Mit dem Zinsschritt der EZB dürfte sich laut UBS auch die Schweizerische Nationalbank (SNB) auf ihrem Weg zur geldpolitischen Normalisierung bestärkt sehen. Die UBS erwartet weiterhin, dass die SNB im September die Negativzinspolitik beenden und bis Mitte 2023 ihre Leitzinsen auf 0,75 Prozent anheben wird.

An den Anleihenmärkten überwogen im letzten Monat die Rezessionsängste. Insbesondere die Sorgen, dass ein Stopp der Gaslieferungen die Eurozone in eine Rezession stossen könnte, haben die Zinsen sinken lassen. Die UBS erwartet, dass sich der Fokus der Anleihenmärkte wieder vermehrt auf die geldpolitische Normalisierung der Zentralbanken legen wird, was sich in leicht höheren Zinsen für Bundesanleihen und Hypotheken in den nächsten Quartalen widerspiegeln dürfte. In diesen unsicheren Zeiten müsse aber weiterhin mit hohen Schwankungen bei den Zinssätzen gerechnet werden.