Der Krieg in der Ukraine hat zu einem starken Anstieg der Energiepreise geführt. Das dürfte in den nächsten Monaten in der Eurozone und der Schweiz zu noch höheren Inflationsraten führen. Gleichzeitig hat der Konflikt auch den Konjunkturausblick getrübt. Stellt Russland die Energielieferungen nach Europa ein, ist auch eine Rezession hierzulande nicht ausgeschlossen.

Die Zentralbanken stehen vor einer kniffligen Aufgabe: Heben sie die Leitzinsen nicht an, droht die Inflation zu entgleisen, heben sie die Zinsen zu stark an, droht die Konjunktur abzubrechen. Die Europäische Zentralbank und die Schweizerische Nationalbank dürften einen Mittelweg wählen und die Leitzinsen ab Ende 2022 graduell anheben. Das rechtfertigt den Zinsanstieg, den wir in den letzten Monaten bei Bundesobligationen und Hypotheken gesehen haben. Eine graduelle Erhöhung der Leitzinsen begrenzt aber das Risiko eines weiteren starken Anstiegs der längerfristigen Zinsen.