Im Lauf des Jahres 2020 sind in der Schweiz 10,3% der Bevölkerung umgezogen. Junge Erwachsene neigen am ehesten zu einem Wohnungswechsel. Bewohnerinnen und Bewohner von Einfamilienhäusern ziehen seltener um als Personen, die in einem Mehrfamilienhaus leben. Die durchschnittliche Umzugsdistanz belief sich auf 12,5 km. Soweit einige Ergebnisse der neuen Umzugsstatistik des Bundesamtes für Statistik (BFS).

Im Jahr 2020 sind 10,3% der Schweizer Bevölkerung umgezogen. Dieser Anteil ist seit 2018 stabil. Nahezu drei Viertel der Personen, die 2020 die Wohnung wechselten, blieben im gleichen Kanton. 15% wechselten den Kanton und 10% zogen ins Ausland. Am höchsten fiel die Umzugsrate der Bevölkerung in den Kantonen Basel-Stadt (12,1%), Neuenburg (11,4%) und Waadt (11,2%) aus. In den Kantonen Uri (8,2%), Appenzell Innerrhoden (8,4%) und Nidwalden (8,7%) war sie dagegen am tiefsten. Mit einer Umzugsrate von 11,1% neigte die Bevölkerung von städtischen Gemeinden stärker zu einem Wohnungswechsel als die Bevölkerung von ländlichen Gemeinden (8,6%). Auf Ebene der grössten Schweizer Städte war die Umzugsrate in St. Gallen (15,2%) und Biel (14,5%) am höchsten, in Lugano (10,9%) und Genf (11,5%) am tiefsten.

Junge Erwachsene zogen am häufigsten um

Zwei Altersgruppen verzeichneten mehr Umzüge: 22% der 20- bis 35-Jährigen und 17,1% der Kinder unter zwei Jahren wechselten im Laufe des Jahres 2020 die Wohnung. Ledige Personen verzeichneten mit 14% eine nahezu doppelt so hohe Umzugsrate wie Verheiratete (7,2%). Schweizerinnen und Schweizer zogen deutlich seltener um als ausländische Staatsangehörige (8,7% gegenüber 15,2%). Männer wechselten mit 10,6% etwas häufiger die Wohnung als Frauen (10,1%).

Bei den Bewohnerinnen und Bewohnern von Mehrfamilienhäusern lag die Umzugsrate bei 12%, bei den in Einfamilienhäusern wohnhaften Personen dagegen lediglich bei 5,5%. Je kleiner eine Wohnung ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass ihre Bewohnerinnen und Bewohner umziehen. Personen in einer 1- bis 2-Zimmerwohnung zogen im Jahr 2020 doppelt so häufig um wie Personen in einer Wohnung mit vier oder mehr Zimmern (8,4%).

Häufig ändert die Wohnungsgrösse

Die meisten Umzüge erfolgen in eine grössere oder in eine kleinere Wohnung. Bei nahezu drei Vierteln der im Jahr 2020 innerhalb der Schweiz umgezogenen Personen ist die Anzahl Zimmer in der Ausgangs- und in der Zielwohnung unterschiedlich. Personen unter 17 Jahren sowie jene zwischen 29 und 47 Jahren wechselten häufig in eine Wohnung mit einer höheren durchschnittlichen Zimmerzahl. Umgekehrt verringerte sich bei den 17- bis 28-Jährigen sowie bei den Personen ab 47 Jahren die durchschnittliche Wohnungsgrösse mit dem Umzug. Für Schweizerinnen und Schweizer bedeutete ein Umzug innerhalb der Schweiz im Schnitt eine leichte Verringerung und für ausländische Staatsangehörige eine geringfügige Zunahme der Anzahl Zimmer.

Ein Grossteil zieht nicht weit weg

Im Durchschnitt betrug die Umzugsdistanz im Jahr 2020 bei einem Wohnungswechsel innerhalb der Schweiz 12,5 km. In 40,5% der Fälle erfolgte der Umzug innerhalb eines Radius von weniger als 2 km. Lediglich 10,5% der umgezogenen Personen wechselten in eine Wohnung, die mehr als 30 km von ihrem bisherigen Wohnort entfernt liegt.

Zwei Altersgruppen verzeichneten eine höhere Umzugsdistanz: Bei den 63- bis 68-Jährigen waren es 15,7 km und bei den 24- bis 29-Jährigen 14,6 km. Umgekehrt zogen die 8- bis 16-Jährigen mit einer durchschnittlichen Umzugsdistanz von 7,6 km am wenigsten weit weg. Bei den Schweizerinnen und Schweizern fiel die Umzugsdistanz innerhalb der Schweiz 2020 mit 12,7 km leicht höher aus als bei den Ausländerinnen und Ausländern mit 12,1 km. Zwischen den verschiedenen ausländischen Gemeinschaften bestanden aber grosse Unterschiede.