Implenia: Steigerung des operativen Ergebnisses um 24 Prozent

Implenia erzielte 2021 ein ausgewiesenes EBIT von CHF 114,8 Mio. (2020: CHF -146,8 Mio.). Aufgrund von Verbesserungen in den Divisionen Buildings und Civil Engineering erhöhte sich die operative Leistung auf Stufe EBIT um 24% auf CHF 76,5 Mio. (2020: CHF 61,5 Mio.), teilt Implenia mit. Die konsequente Umsetzung der Transformation führte zu Einmaleffekten von CHF 38,3 Mio., die das Ergebnis positiv beeinflussten. Durch den strategischen Fokus auf grosse und komplexe Projekte stieg der Auftragsbestand auf einen Höchststand von CHF 6’881 Mio. (2020: CHF 6’386 Mio.). Der Umsatz sank trotz Portfolio-Anpassungen und längeren Projektlaufzeiten weniger als erwartet auf CHF 3’765 Mio. (2020: CHF 3’989 Mio.). Die strikte Anwendung von Value Assurance, dem Risikomanagement von Implenia, führt zur Akquisition strategisch relevanter Projekte mit signifikant verbessertem Risiko- und Margenprofil. Die vorkalkulierte Bruttomarge hat sich seit Einführung von Value Assurance um über 1 Prozentpunkt verbessert. Das Konzernergebnis belief sich auf CHF 64,0 Mio. (2020: CHF -132,1 Mio.).
Division Real Estate
Die Division Real Estate erzielte ein ausgewiesenes EBIT von CHF 42,1 Mio. (2020: CHF 109,4 Mio., positiv beeinflusst durch die Ina Invest Transaktion). Die operative Leistung auf Stufe EBIT war mit CHF 42,1 Mio. (2020: CHF 56,9 Mio.) über den Erwartungen und bereits wieder auf dem Niveau vor der Ina Invest Transaktion. Die Bruttoinvestitionen der Division in ihr Real Estate Portfolio beliefen sich 2021 auf CHF 41,1 Mio. (2020: CHF 57,9 Mio.). Die Division entwickelt ihr Real Estate Portfolio mit einem aktuellen Marktwert von CHF 410 Mio. sowie einem geschätzten Marktwert nach Fertigstellung von über CHF 2,3 Mrd.. Mit der Erweiterung der Dienstleistungen erwartet die Division steigende Service- und Beteiligungserträge aus dem Geschäft mit Ina Invest und weiteren Kunden. Aufgrund des Reifegrads des eigenen Real Estate Portfolios rechnet die Gruppe für 2022 mit einem wesentlichen Gewinnbeitrag.
Division Buildings
Die Division Buildings verbesserte das ausgewiesene EBIT auf CHF 32,4 Mio. (2020: CHF -19,2 Mio.), basierend auf einer operativen Leistung auf Stufe EBIT von CHF 33,9 Mio. (2020: CHF 27,4 Mio.). Negative Einmaleffekte entstanden nur im Zusammenhang mit dem Verkauf des Bereichs Hochbau in Österreich. Damit ist die geplante geografische Transformation der Division abgeschlossen. Mit der sehr guten Auftragslage in der Schweiz und vor allem auch in Deutschland sei die Division positioniert, um die Profitabilität weiter zu steigern. Durch die konsequente Anwendung von Value Assurance sowie die Fokussierung auf grosse, komplexe Projekte sank der Umsatz um 13% auf CHF 1’819 Mio. (2020: CHF 2’080 Mio.). Der Auftragsbestand ging auf CHF 2’809 Mio. (2020: CHF 3’046 Mio.) zurück, verbesserte sich jedoch qualitativ. Die Division erweiterte ihre Kompetenzen in den stark wachsenden Bereichen Generalplanung, Beratung und Realisation für Immobilien im Gesundheitswesen sowie in Forschung und Entwicklung.
Division Civil Engineering
Die Division Civil Engineering erzielte ein ausgewiesenes EBIT von CHF 51,8 Mio. (2020: CHF -206,7 Mio.). Die operative Leistung auf Stufe EBIT, ohne die positiven Einmaleffekte aus Desinvestitionen und Restrukturierung, verbesserte sich deutlich auf CHF 25,0 Mio. (2020: CHF -17,3 Mio.). Der Umsatz lag mit CHF 2’061 Mio. (2020: CHF 2’013 Mio.) auf Vorjahresniveau. Der Auftragsbestand stieg auf CHF 3’918 Mio. (2020: CHF 3’183 Mio.). Die Teilbereiche Tunnelbau und Spezialtiefbau haben positiv zum Ergebnis beigetragen. Die Teilbereiche Civil in Schweden, Norwegen, Österreich und Rumänien wurden planmässig eingestellt, laufende Projekte werden noch abgeschlossen. Die Marktpräsenz des Teilbereichs Civil in der Schweiz wurde strategiegemäss weiter angepasst.
Division Specialities
Das ausgewiesene EBIT der Division Specialties belief sich auf CHF 8,8 Mio. (2020: CHF -9,5 Mio.). Im Rahmen der Transformation passt die Division ihre Geschäftseinheiten gemäss Strategie an: Die strategischen Geschäftseinheiten trugen positiv zum EBIT bei und verbesserten ihre operative Leistung auf Stufe EBIT um 12% im Vergleich zum Vorjahr. Andere nicht-strategische Geschäftseinheiten haben die geplante Profitabilität nicht erreicht. Das ausgewiesene EBIT wurde positiv durch Einmaleffekte aus Desinvestitionen beeinflusst. Die operative Leistung auf Stufe EBIT betrug CHF -3,2 Mio. (2020: CHF 8,7 Mio.) und ist aufgrund der Transformation schwierig mit dem Vorjahr vergleichbar. Der Umsatz verringerte sich durch den Verkauf von nicht-strategischen Geschäftseinheiten wie geplant auf CHF 209 Mio. (2020: CHF 224 Mio.). Der Auftragsbestand lag mit CHF 154,0 Mio. (2020: CHF 157 Mio.) auf Vorjahresniveau.
Eigenkapital gestärkt
Der operative Cashflow von Implenia lag bei CHF -69.2 Mio. (2020: CHF -161,5 Mio.) und der Free Cash- flow bei CHF -17,5 Mio. (2020: CHF -193,3 Mio.). Im zweiten Halbjahr 2021 entwickelte sich der Cashflow positiv. Implenia weist per 31. Dezember 2021 eine Netto-Cash-Position von CHF 67,3 Mio. aus, exklusive Verbindlichkeiten aus Leasing. Im November emittierte Implenia eine Anleihe über CHF 175 Mio. und konnte damit frühzeitig die vollständige Rückzahlung der im Juni 2022 fällig werdenden Wandelanleihe sicherstellen. Die Emission stärke die Finanzierungsstruktur weiter und ermögliche eine Verbesserung des Fälligkeitsprofils von Fremdkapital. Das Eigenkapital erhöhte sich um 14% auf CHF 345,9 Mio. (2020: CHF 303,0 Mio.). Die Bilanzsumme lag mit CHF 2’988 Mio. auf Vorjahresniveau (2020: CHF 2’943 Mio.). Die Eigenkapitalquote per 31. Dezember 2021 betrug 11,6% (2020: 10,3%). Bereinigt um den temporären Effekt durch die Emission der Anleihe über CHF 175 Mio. lag die Eigenkapitalquote bei 12,3%. Die Reduktion der Bilanzsumme, insbesondere des Nettoumlaufvermögens, bleiben weiterhin eine Priorität der Gruppe. Dies soll vor allem durch die Beschleunigung des Cash Conversion Cycle und der konsequenten Umsetzung der Asset-light Strategie erfolgen. Implenia strebt mittelfristig eine Eigenkapitalquote von über 20% an, und zwar durch verbessertes operatives Geschäft inklusive steigender Dienstleistungserträge und den erwarteten Dividenden aus Beteiligungen. Die mögliche Auslagerung weiterer, nicht zum Kerngeschäft gehörender Bereiche und kapitalintensiver Aktivitäten wird ebenfalls zur Verbesserung der Eigenkapitalquote beitragen.
Implenia erwartet für 2022 ein EBIT von über CHF 120 Mio., aufgrund der weiter verbesserten operativen Leistung. Der geschätzte Anteil positiver Einmaleffekte aus der Transformation beträgt weniger als 20%. In Anbetracht der nachhaltigen Verbesserungen in der Profitabilität und der positiven Aussichten in den Kernmärkten strebt Implenia mittelfristig eine EBIT-Marge von 3,5% an. Die Ambition einer EBIT-Marge von 4,5% bleibt weiterhin bestehen.
Verwaltungsrat beantragt Verzicht auf Dividende
Wie bereits im Herbst 2021 kommuniziert, beabsichtigt Implenia, das Eigenkapital im laufenden Jahr um mindestens CHF 80 Mio. zu stärken. Konsequenterweise will der Verwaltungsrat der Generalversammlung vom 29. März 2022 beantragen, auf die Ausschüttung einer Dividende zu verzichten. Anlässlich der Generalversammlung vom 29. März 2022 wird sich Verwaltungsrätin Ines Pöschel nicht mehr zur Wiederwahl stellen. Sie ist seit 2016 Mitglied und Vorsitzende des Nomination and Compensation Committee. Der Generalversammlung wird Judith Bischof als neue Verwaltungsrätin vorgeschlagen. Die Juristin und Anwältin ist seit 2018 General Counsel und Geschäftsleitungsmitglied der RUAG International Holding AG und verfügt über umfassende Fach- und Führungskompetenz in Recht und Compliance sowie Business Transformation.
Stefan Baumgärtner wird ab 1. Mai 2022 CFO und Mitglied des Implenia Executive Committee. Er ist seit 2017 CFO und Mitglied der Geschäftsleitung der EMS-Gruppe. Zuvor war er in leitenden Funktionen tätig, unter anderem bei RUAG Space und Sulzer. Stefan Baumgärtner folgt auf Marco Dirren, der das Unternehmen auf eigenen Wunsch nach einer Übergabephase per Ende Juni verlassen wird. Matthias Jacob konzentriert sich als Head Buildings und Country President Deutschland auf die erfolgreiche Entwicklung des strategisch wichtigen Marktes Deutschland. Er scheidet per 1. März 2022 aus dem Executive Committee aus, gehört aber weiterhin zum Senior Management der Gruppe.