Knapp jede zehnte befragte Person im Kanton Zürich ist in den letzten zwei Jahren umgezogen, wie eine neue Umzugs-Umfrage von Homegate zeigt. Für viele war es der erste Umzug seit mehreren Jahren, wobei eine Änderung im Beziehungsstatus der häufigste Umzugsgrund war. Wichtigstes Kriterium bei der Suche war der Preis, uneinig ist man sich jedoch bei der Anzahl der benötigten Umzugskisten. Von einem Umzug aufs Land aufgrund von Corona und Homeoffice kann jedoch nicht die Rede sein.

Wie eine neue Umzugs-Umfrage von Homegate im Kanton Zürich zeigt, sind von allen Befragten in den letzten zwei Jahren acht Prozent umgezogen, knapp ein Drittel davon (29%) in den vergangenen sechs Monaten. Für viele war es der erste Umzug seit einer ganzen Weile: 43 Prozent der Befragten gaben an, zuvor mehr als zehn Jahre am selben Ort gewohnt zu haben, bei weiteren 20 Prozent waren es mehr als fünf Jahre. Die Gründe für den Umzug waren indes ganz unterschiedlich. Mit 16 Prozent antworteten die meisten Befragten, dass sie aufgrund einer Änderung im Beziehungsstatus umgezogen seien. Jeweils knapp 10 Prozent sind für eine attraktivere Wohnung, eine bessere Umgebung oder aufgrund des Abbruchs oder der Sanierung der früheren Liegenschaft umgezogen.

Preis, Ort, Anbindung und Zimmer sind wichtigste Kriterien

Bei der Suche nach der neuen Immobilie waren für die Befragten ganz unterschiedliche Suchkriterien zentral. Als einer der drei wichtigsten Gründe wurden jedoch die klassischen Faktoren Preis (14%), die Anbindung an den öffentlichen Verkehr (10%), der Standort (9%) sowie die Zimmeranzahl (8%) gewählt. Am wenigsten wichtig bei der Immobiliensuche waren hingegen der steuergünstige Standort und die ökologische Bauweise durch Minergie oder Solaranlage. Auch gab so gut wie niemand an, spezifisch nach einem Altbau gesucht zu haben (während dem 3% explizit nach einem Neubau suchten). Erfreulich ist jedoch, dass für 82 Prozent der Befragten diese Ansprüche vollständig erfüllt werden konnten. Lediglich Vereinzelte mussten mehrheitlich aufgrund von zu hohen Mietpreisen oder fehlendem Angebot umziehen, ohne dass ihre Bedürfnisse erfüllt werden konnten.

Von einem Umzug aufs Land aufgrund von Corona und Homeoffice kann jedoch nicht die Rede sein: So zügelten mehr Befragte vom Land in Richtung Stadt (11%) als umgekehrt (9%). Die meisten Befragten wählten aber einen kurzen Umzugsweg und sind innerhalb derselben Stadt (37%), respektive derselben ländlichen Gemeinde (19%) umgezogen. Rund 60 Prozent sind dabei aus einer Mietwohnung aus- und auch wieder eingezogen. Leicht erhöht hat sich mit dem Umzug der Anteil an Wohngenossenschaften (+3%), gesunken ist hingegen der Anteil der Befragten, welche in einem Eigentumshaus wohnen (-8%). Viele dieser Befragten gaben dazu an, das Haus ihren Kindern übergeben zu haben.

Verzögerungen beim Umzug

Auf die Frage, inwiefern die Covid-19-Pandemie einen Einfluss auf die Umzugspläne hatte, gaben 70 Prozent der Befragten an, dass diese keine Rolle beim Entscheid gespielt hatte. 7 Prozent sind ihren Umzugswunsch während der Pandemie aktiver angegangen, bei 5 Prozent gab es durch die Pandemie hingegen Verzögerungen beim Umzug.

Für rund die Hälfte (46%) der Befragten dauert die Suche jedoch nicht allzu lange und die neue Immobilie war innert 2 Monaten gefunden. Länger als ein Jahr mussten zum Glück nur 15 Prozent suchen. Dass in Zürich immer schneller eine neue Mieterschaft gefunden wird, zeigt auch die Insertionsdauer auf Homegate, welche in den vergangenen zwei Jahren im Schnitt um über 60 Prozent gesunken ist. Bis es soweit kommt, ist ein Umzug aber immer auch mit Aufwand für Besichtigungen und Bewerbungen verbunden. Ein Grossteil der Befragten beschränkte sich daher auf die interessantesten Objekte und schaute zu 79 Prozent maximal fünf Immobilien an, respektive verfasste in 87 Prozent der Fälle nicht mehr als fünf Bewerbungen. Dies untermauern auch die Daten von Homegate, wonach Nutzer und Nutzerinnen in über 50 Prozent der Fälle weniger als 10 Anfragen versendet haben, bis sie erfolgreich waren.

Fündig wurden die meisten Zürcherinnen und Zürcher bei ihrer Suche auf Homegate (26%), gefolgt von Hinweisen aus dem Familien- und Bekanntenkreis (25%). Rund 20 Prozent wurden auf anderen Portalen fündig, 11 Prozent konnten von Angeboten innerhalb derselben Verwaltung oder Wohngenossenschaft profitieren. Die Dienste eines Maklers nahmen hingegen lediglich 2 Prozent in Anspruch.

Wenn es auf den bevorstehenden Umzug zugeht, packen die meisten der Befragten ihren Haushalt immer noch selbst (44%) oder mit Familie und Freunden (31%) zusammen. Beim eigentlichen Umzug und dem Transport lässt sich dann jedoch über die Hälfte (56%) von einem professionellen Unternehmen unterstützen. Lediglich 9% ziehen ohne jegliche zusätzliche Hilfe um.

Regelrechte Materialschlacht

Dass ein Umzug zur regelrechten Materialschlacht werden kann, haben vermutlich viele bereits einmal erlebt. Dass dies nicht immer so sein muss, zeigt die Frage nach der ungefähren Anzahl benötigter Umzugskisten beim letzten Umzug. Hier sind sich die befragten Zürcherinnen und Zürcher überhaupt nicht einig: von 0 bis 300 wurde alles genannt. Im Schnitt waren es 39 Umzugskisten, zwei Drittel der Befragten kamen mit unter 40 Kisten aus.

So schnell wieder umziehen möchten die Befragten hingegen nicht mehr. Gut drei Viertel gaben an, keine Umzugspläne zu haben. 12 Prozent können sich einen Umzug vorstellen, jedoch nicht in absehbarer Zeit. Dies hängt vermutlich damit zusammen, dass sämtliche der Befragten innerhalb der letzten zwei Jahre bereits einmal umgezogen sind und dabei über 80 Prozent ihre Suchkriterien erfüllen konnten. Diejenigen, welche einen Umzug in absehbarer Zeit planen, tun dies aus ganz individuellen Gründen.