Hauptsächlich Veräusserungs- und Neubewertungseffekte führten bei Zug Estates im ersten Halbjahr 2021 zu einem um CHF 24.4 Mio. höheren Konzernergebnis von CHF 32.7 Mio. Der um Neubewertungs- und Sondereffekte bereinigte Konzerngewinn erhöhte sich um 29.6% von CHF 11.9 Mio. auf CHF 15.4 Mio. Die volle Periodenwirksamkeit und Mietzinssteigerungen von mehrheitlich in den Vorjahren abgeschlossenen Mietverträgen sowie die geringeren negativen Effekte aus der COVID-19-Pandemie führten zu einem um 5.6% höheren Liegenschaftenertrag von CHF 29.8 Mio. (Vorjahr: CHF 28.2 Mio.).

Der Ertrag des Segments Hotel & Gastronomie reduzierte sich um CHF 1.0 Mio. von CHF 3.6 Mio. auf CHF 2.6 Mio. aufgrund eines weiterhin sehr eingeschränkten internationalen Geschäftsreiseverkehrs sowie des zweiten Lockdowns in der Gastronomie. Eine sehr robuste Nachfrage nach den Serviced City Apartments sowie ein striktes Kostenmanagement führten zu einem leicht höheren Gross Operating Profit (GOP) von 8.1% (Vorjahr: 7.8%). Zusätzlich wurden die wirtschaftlichen Einbussen mit einer einmaligen Auszahlung eines COVID-19-A-fonds-perdu-Beitrags im Umfang von CHF 2.1 Mio. etwas gemildert.

Aus der Veräusserung der letzten Liegenschaft ausserhalb der beiden Areale Metalli und Suurstoffi resultierte ein Veräusserungserfolg vor Steuern von CHF 7.3 Mio. Im Vorjahr wurden keine Renditeliegenschaften veräussert. Jedoch resultierte im ersten Halbjahr 2020 ein Promotionsgewinn vor Steuern von CHF 9.5 Mio. aus dem Verkauf der letzten Stockwerkeigentumswohnungen im Projekt Aglaya in Rotkreuz. Durch den Wegfall des Ertrags aus Verkauf Promotionsliegenschaften reduzierte sich der Betriebsertrag erwartungsgemäss deutlich von CHF 105.4 Mio. auf CHF 36.1 Mio. Tiefere aktivierungsfähige Fremdkapitalzinsen führten bei einem unveränderten durchschnittlichen Zinssatz des verzinslichen Fremdkapitals von 1.3% zu einem leicht höheren negativen Finanzergebnis von CHF 3.7 Mio. (Vorjahr CHF 3.5 Mio.).

Leichte Steigerung des Portfoliowerts
Der Marktwert des Portfolios lag per 30. Juni 2021 mit CHF 1.67 Mrd. leicht über dem Niveau von CHF 1.65 Mrd. per 31. Dezember 2020. Das Immobilienportfolio wurde insgesamt um CHF 12.3 Mio. höher bewertet, was rund 0.8% des Portfoliowerts sämtlicher Renditeliegenschaften per 30. Juni 2021 entspricht und vorwiegend auf die Reduktion der Diskontierungszinssätze zurückzuführen ist. In der Vorjahresperiode resultierte ein Neubewertungsverlust von CHF 13.6 Mio.

Durch die letztjährige Fertigstellung des Gebäudes S6 auf dem Suurstoffi-Areal in Rotkreuz stieg die Leerstandsquote auf 5.0% per 31. Dezember 2020. Per 30. Juni 2021 betrug die Leerstandsquote praktisch unverändert 4.8%, was primär auf den Erstvermietungsleerstand in der Suurstoffi zurückzuführen ist. Die um den Erstvermietungsleerstand bereinigte Leerstandsquote reduzierte sich von 1.5% per 31. Dezember 2020 auf 1.3% per 30. Juni 2021. Die gewichtete durchschnittliche Mietvertragsrestlaufzeit (WAULT) kam mit 6.5 Jahren (6.8 Jahre per 31. Dezember 2020) auf einem im Branchenvergleich sehr hohen Niveau zu liegen.

In der Metalli wurden im ersten Halbjahr 2021 neue Mietverträge für Retailflächen mit der Orell Füssli Thalia AG und der McOptic (Schweiz) AG und in der Suurstoffi ein Mietvertrag für eine Gastronomienutzung abgeschlossen. Bei den Büroflächen ist insbesondere bei grossflächigen Vermietungen eine gewisse Zurückhaltung festzustellen. Insgesamt konnten in der Berichtsperiode Mietverträge für Büroflächen im Umfang von rund 1500 qm verlängert oder neu unterzeichnet werden. Darüber hinaus hat sich die Novartis Pharma Schweiz AG für einen langfristigen Verbleib am Standort Rotkreuz entschieden und im Juli eine Mietvertragsverlängerung für eine reduzierte Bürofläche von rund 4800 qm und eine Laufzeit bis mindestens 31. Dezember 2027 unterzeichnet. Die verbleibende Bürofläche von 3700 qm wird per Anfang 2023 frei.

Solide Eigenkapitalquote
Infolge deutlich tieferer Investitionstätigkeiten reduzierte sich das verzinsliche Fremdkapital im ersten Halbjahr 2021 von CHF 591.8 Mio. auf CHF 581.4 Mio. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich entsprechend leicht von 56.3 auf 56.7%. Die durchschnittliche Restlaufzeit der Finanzierungen belief sich auf 3.9 Jahre (4.3 Jahre per 31. Dezember 2020).

Basierend auf dem Resultat des mit der Stadt Zug durchgeführten Planungsverfahrens zum Lebensraum Metalli wurde 2020 das Richtprojekt erarbeitet. Im September 2020 wurden die Anträge zur Anpassung der beiden Bebauungspläne Metalli und Bergli bei der Stadt Zug eingereicht. Aktuell werden von der Stadt Zug die Bebauungspläne erarbeitet. Parallel dazu vertieft Zug Estates im Hinblick auf die bevorstehenden Architekturwettbewerbe die Überlegungen zur Positionierung und Ausgestaltung der vorgesehenen Nutzungssegmente und Gebäudeteile. Die rechtskräftig angepassten Bebauungspläne werden 2023 erwartet.

Wesentlicher Bestandteil der Entwicklung Lebensraum Metalli ist die Belebung des Zentrumsareals. Bewährtes soll erhalten und gleichzeitig viel Raum für Neues geschaffen werden. Dieser Grundidee folgend werden bereits heute neue Nutzungen und Konzepte umgesetzt. So belebt von Mai bis Oktober 2021 das Pop-up-Restaurant Secret Garden die Gastroflächen im City Garden, im August 2021 öffnete das Erlebnisrestaurant Miss Miu in der Metalli seine Türen und ebenfalls im August fand das ZugSPORTS Festival in der Metalli statt.

Das Bauprojekt für die beiden letzten Gebäude (S43/45) auf dem Suurstoffi-Areal in Rotkreuz wurde in den letzten Monaten weiter vorangetrieben. Das Projekt ist bereits baubewilligt. Über den Ausführungsstart wird nach Abschluss der Planungsarbeiten und unter Berücksichtigung der aktuellen Marktentwicklung bedarfsgerecht entschieden.

Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie
Nachdem 2020 das Metalli-Geviert an den Seewasserverbund Circulago angeschlossen werden konnte, erfolgt in diesem Jahr der Anschluss von neun weiteren Liegenschaften im Zentrumsareal. Mit dieser baulichen Massnahme kommt Zug Estates dem Ziel eines CO2-freien Betriebs des gesamten Portfolios einen bedeutenden Schritt näher. Der Anschluss der verbleibenden Liegenschaften ist in den Jahren 2022 und 2023 geplant, womit ein nahezu CO2-freier Betrieb des gesamten Portfolios in Griffweite rückt.