Die Schweiz will bis 2050 klimaneutral sein. Auch die Bauwirtschaft muss ihren Teil dazu beitragen, um dieses Ziel zu erreichen – beispielsweise bei der Transformation von Quartieren. Alte Gebäude lassen sich in moderne und energieeffiziente umwandeln. Mit automatisierter Gebäudetechnik können intelligente Gebäude, sogenannte «Smart Buildings», geschaffen werden. Diese tragen zu einer effizienten Nutzung von Energie und Ressourcen bei: einerseits beim Bau durch Recycling von Materialen und Vermeidung von Abfall, andererseits beim Betrieb mittels Energieeffizienz und Klimaoptimierung.

Solche sowie weitere Trends und Innovationen für die Schweizer Baubranche zeigt der neue Trendradar des Schweizerischen Baumeisterverbands auf. Innerhalb der sechs Themenblöcke Politik, Nachhaltigkeit, Bildung & zukünftiges Arbeiten, Urbanisierung, Automatisierung und Konnektivität werden Trends dokumentiert und bewertet. Das Resultat ist die interaktive Darstellung des Trendradars. Er wird jährlich mit den neusten Entwicklungen aktualisiert, welche von ausgewählten Fach- und Branchenexperten bewertet werden.

Wie lesen Sie den Trendradar?
Je näher ein Trend am Zentrum ist, desto aktueller und einflussreicher ist er für die Schweizer Bauwirtschaft. Folglich lassen sich aus der Positionierung im Radar die folgenden Handlungsempfehlungen ableiten:

♦ ACT: Die Trends haben einen hohen bis sehr hohen Einfluss auf die Baubranche. Der Zeitpunkt der Mainstream-Adoption wird innerhalb der nächsten vier bis fünf Jahre erwartet. Diese Trends sollten daher dringend im Unternehmen berücksichtigt werden. Sind sie dies noch nicht, wird empfohlen, dass sie tiefgehend analysiert und zeitnah konkrete Massnahmen definiert werden.

♦ PREPARE: Die Trends haben einen hohen bis sehr hohen Einfluss auf die Baubranche, jedoch wird der Zeitpunkt der Mainstream-Adoption erst in 5-7 Jahren erwartet. Zudem fallen Trends in dieses Cluster, deren Einfluss als eher hoch eingeschätzt und die Mainstream-Adoption innerhalb der nächsten 7 Jahren erwartet wird.
Die Unterausprägungen und Einflusspfade der Trends sollten nun im Detail verstanden werden, um konkrete Maßnahmen vorzubereiten und auf relevante Entwicklungen vorbereitet zu sein.

♦ WATCH: Der Einfluss dieser Trends auf die Baubranche kann einen sehr hohen Wert einnehmen, wobei die Mainstream-Adoption erst in bis zu 10+ Jahren erwartet wird. Auch Trends, deren Einfluss zum aktuellen Zeitpunkt noch als eher gering eingestuft wird und deren Mainstream-Adoption aber in wenigen Jahren zu erwarten ist, fallen in dieses Cluster. Die weitere Entwicklung der Trends sollte systematisch beobachtet und periodisch neu bewertet werden, um eine sinnvolle Integration nicht zu verpassen.

Was sind Mega- und Macro-Trends?

Mega-Trends beschreiben gesellschaftliche Strukturveränderungen. Sie beeinflussen alle Bereiche der Gesellschaft und wirken langfristig. Beispiele sind Nachhaltigkeit, Konnektivität oder Urbanisierung. Macro-Trends beziehen sich auf einen Zeithorizont von ungefähr 5 – 10 Jahren und beschreiben die Teiltrends in den jeweiligen Mega-Trends. Ein Beispiel dafür ist der Macro-Trend Kreislaufwirtschaft innerhalb des Mega-Trends Nachhaltigkeit.