Im 3. Quartal 2021 setzt der Bauindex der Credit Suisse seine Erholungstendenz fort. Bereinigt um Saison- und Kalendereffekte erwartet die CS ein Umsatzplus von rund 1.7% gegenüber dem Vorquartal. Die Schrittmacher sind dabei derzeit der Wohnungs- (+8.4%) und der Wirtschaftsbau (+6.0%). Beide Segmente weisen gut gefüllte Auftragsbücher auf – auch weil sich aufgrund von Einschränkungen und Produktivitätseinbussen während der Pandemie teilweise ein Rückstau gebildet haben dürfte. Die gute Auftragslage spricht vorerst für eine Fortsetzung des Erholungskurses. Mittelfristig deuten jedoch die Baugesuche insbesondere beim Neubau von Mehrfamilienhäusern auf einen Rückgang hin, während wieder mehr Umbauleistungen gefragt werden dürften. Grösster Risikofaktor bleibt aktuell die Knappheit bei einigen wichtigen Baumaterialien. Diese äussert sich mittlerweile auch in den Baupreisen, die nach nahezu 10-jähriger Stagnation gemäss Bundesamt für Statistik gegenüber dem Vorjahr um 1.2% gestiegen sind – in einigen Bereichen, wie dem Holzbau, auch deutlich stärker. Da sich die Situation zuletzt eher noch verschärft hat, dürfte sich der Trend zu höheren Kosten und Bauverzögerungen vorerst fortsetzen. Dies stellt die Baumeister vor die Herausforderung, trotz intensivem Wettbewerb Mehrkosten abwälzen zu können, um eine weitere Erosion der ohnehin tiefen Gewinnmargen zu verhindern.