Im ersten Halbjahr 2021 erwirtschaftete Allreal ein um 28.8 Prozent höheres Unternehmensergebnis inklusive Neubewertungseffekt von CHF 111.3 Millionen (1. Halbjahr 2020: CHF 86.4 Mio.). Das gibt Allreal heute bekannt. Die erneute Aufwertung des Portfolios um CHF 41.8 Millionen vor Steuern trug zu diesem Resultat bei (1. Halbjahr 2020: CHF 27.7 Mio.). Das operative Unternehmensergebnis beträgt CHF 79.1 Millionen. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Steigerung von 25.6 Prozent (1. Halbjahr 2020: CHF 63.0 Mio.).

Die Mieterträge im Geschäftsfeld Immobilien erhöhten sich um 1.7 Prozent auf CHF 101.8 Millionen (1. Halbjahr 2020: CHF 100.1 Mio.). Zur positiven Entwicklung trugen verschiedene Portfoliozugänge bei, die erstmals Mieterträge generierten. In Wetzikon ZH erwarb Allreal im zweiten Halbjahr 2020 ein Bürogebäude mit einem jährlichen Soll-Mietertrag von CHF 2.9 Millionen. Auf einem Teilgrundstück des Escher-Wyss-Areals in Zürich-West entwickelte und realisierte Allreal einen Ersatzneubau an der Hardstrasse 299/301. Diese Geschäftsliegenschaft weist einen jährlichen Soll-Mietertrag von CHF 2.3 Millionen auf und ist seit dem zweiten Quartal 2021 ertragswirksam. Zudem wurden Ende Januar 2021 alle neuen Wohnungen auf dem Grünhof-Areal in Zürich Aussersihl in die Vermietung überführt. Das Grünhof-Areal generiert in Zukunft jährliche Soll-Mieterträge in der Höhe von CHF 5.4 Millionen.

Aus dem Portfolio der Renditeliegenschaften umklassiert wurde per 1. April 2021 die Liegenschaft Bellerivestrasse 36 in Zürich Riesbach. Das Bürogebäude wird in den nächsten zwei Jahren totalsaniert. Im ersten Halbjahr 2021 wurden zudem Mietzinserlasse im Zusammenhang mit der Pandemie in der Höhe von rund CHF 0.5 Millionen ausgesprochen (1. Halbjahr 2020: CHF 1.4 Mio.). Die kumulierte Leerstandsquote notierte bei 1.5 Prozent. Im Segment Wohnen reduzierten sich die Leerstände sogar noch weiter, während bei den Geschäftsflächen erwartungsgemäss ein leichter Anstieg zu verzeichnen war.

Mit mehreren Grosskunden führt Allreal Gespräche über frühzeitige Vertragsverlängerungen, die in den nächsten Monaten abgeschlossen werden sollen. Dies würde dazu führen, dass die gewichtete Restlaufzeit der befristeten Mietverträge auf 5.7 Jahre ansteigt (30.06.2021: 4.9 Jahre). Der direkte Aufwand für Renditeliegenschaften sank im Vergleich zur Vorjahresperiode auf CHF 10.0 Millionen (1. Halbjahr 2020: CHF 13.2 Mio.). Verschiedene Sanierungsprojekte kommen erst im zweiten Halbjahr 2021 zur Ausführung. Entsprechend bildete sich die Liegenschaftenaufwandsquote temporär auf 9.9 Prozent zurück (1. Halbjahr 2020: 13.2%). Aufgrund des tieferen Liegenschaftenaufwands und der leicht höheren Mieterträge resultierte eine Nettorendite der Renditeliegenschaften von ansprechenden 4.2 Prozent (1. Halbjahr 2020: 4.1%).

Aufwertung um 41.8 Millionen

Die vom externen Liegenschaftenschätzer per 30. Juni 2021 erstellte Bewertung der Anlageliegenschaften resultierte in einer Aufwertung um CHF 41.8 Millionen. Am Stichtag belief sich der Gesamtwert des Portfolios der Anlageliegenschaften auf CHF 4.58 Milliarden (31.12.2020: CHF 4.53 Mia.). Der Marktwert der Wohnliegenschaften betrug CHF 1.25 Milliarden und jener der Geschäftsliegenschaften CHF 3.21 Milliarden. Der Marktwert der Anlageliegenschaften im Bau lag bei CHF 122.9 Millionen.

Im ersten Halbjahr 2021 erwirtschaftete das Geschäftsfeld Immobilien ein Unternehmensergebnis exklusive Neubewertungseffekt von CHF 66.1 Millionen (1. Halbjahr 2020: CHF 58.6 Mio.). Das entspricht einem Anteil am operativen Unternehmensergebnis der Gruppe von 81.9 Prozent.

Schwieriges Halbjahr für Generalunternehmung

In der Berichtsperiode ergab sich für das Geschäftsfeld ein Erfolg aus Generalunternehmung von CHF 37.5 Millionen (1. Halbjahr 2020: CHF 24.6 Mio.). Das Resultat ist massgeblich von Erfolgen aus dem Verkauf von Entwicklungsliegenschaften geprägt. In der Sparte Realisation verzeichnete Allreal indes einen herausfordernden Geschäftsverlauf. Die Auswirkungen der Coronakrise machten sich durch Ineffizienzen im Bauablauf bemerkbar. Bestellte Arbeitsleistungen wurden teilweise kurzfristig nicht erbracht, was zu einem erhöhten Flexibilitätsbedarf in den Bauabläufen führte. Dennoch gelang es alle Projekte, die in der Berichtsperiode zur Übergabe terminiert waren, zeitgerecht und vor allem ohne qualitative Einbussen abzuschliessen. Die am Markt teilweise beobachteten Materialkostensteigerungen hatten auf die laufenden Projekte keinen wesentlichen Einfluss, da Lieferzeiten und Preise in der Regel vorab fixiert sind.

Der Erfolg aus Realisation Generalunternehmung fiel auch wegen dieser Einflüsse im ersten Halbjahr 2021 mit CHF 15.2 Millionen tiefer aus als in der Vergleichsperiode (1. Halbjahr 2020: CHF 18.8 Mio.). Die mit der Entwicklung und Ausführung von Projekten für Dritte erzielte Bruttomarge lag zwar mit 11.4 Prozent weiterhin auf einem respektablen Niveau, aber doch unter den Erwartungen der Unternehmung (1. Halbjahr 2020: 13.8%).

In der Berichtsperiode hat Allreal zwei Grundstücke aus den Entwicklungsreserven veräussert. Zusammen mit den Verkäufen von Wohneigentum resultierte ein Erfolg aus Verkauf Entwicklungsliegenschaften von CHF 18.4 Millionen (1. Halbjahr 2020: CHF 1.6 Mio.).

In der Sparte Realisation verlaufen die grossen Drittprojekte insgesamt planmässig. Das abgewickelte Projektvolumen lag in der Berichtsperiode bei CHF 160.5 Millionen (1. Halbjahr 2020: CHF 178.6 Mio.). Davon entfielen CHF 133.1 Millionen oder 82.9 Prozent auf Drittprojekte und CHF 27.4 Millionen oder 17.1 Prozent auf Eigenprojekte.

Der Auftragseingang entwickelte sich im ersten Halbjahr 2021 sehr zurückhaltend, da deutlich spürbar weniger Submissionen am Markt ausgeschrieben waren. Am Stichtag lag der gesicherte Arbeitsvorrat bei rund CHF 638 Millionen und deckt die Auslastung der vorhandenen Kapazitäten für rund 21 Monate ab. Mit CHF 20.0 Millionen lag der Betriebsaufwand des Geschäftsfelds Generalunternehmung im ersten Halbjahr 2021 rund 12.7 Prozent unter dem Vergleichswert des Vorjahrs (1. Halbjahr 2020: CHF 22.9 Mio.). Die Generalunternehmung erzielte in der Berichtsperiode ein Unternehmensergebnis von CHF 14.6 Millionen (1. Halbjahr 2020: CHF 4.8 Mio.). Das entspricht einem Anteil am operativen Unternehmensergebnis der Gruppe von 18.1 Prozent.

Langfristige und Finanzierung

Per Stichtag erhöhten sich die Finanzverbindlichkeiten um CHF 24.6 Millionen auf CHF 2.20 Milliarden (31.12.2020: CHF 2.18 Mia.). Davon entfielen 49.8 Prozent auf Obligationenanleihen, 25.8 Prozent auf Festhypotheken und 24.4 Prozent auf feste Vorschüsse. Der durchschnittliche Zinssatz für Finanzverbindlichkeiten lag am 30. Juni 2021 bei 0.66 Prozent und damit fünf Basispunkte unter dem Vergleichswert per 31. Dezember 2020. Die durchschnittliche Dauer der Zinsbindung betrug 44 Monate.

Mit einer Mitte Juli 2021 liberierten festverzinslichen 0.6%-Obligationenanleihe über CHF 170 Millionen und einer Laufzeit von neun Jahren belaufen sich die kurzfristig verfügbaren Kreditlimiten nach dem Bilanzstichtag wieder auf über CHF 430 Millionen. Die durchschnittliche Dauer der Zinsbindung erhöhte sich dadurch auf 52 Monate. Die Eigenkapitalquote lag per 30. Juni 2021 bei 48.1 Prozent, das Net Gearing bei 90.8 Prozent und der Zinsdeckungsfaktor bei 15.1 (31.12.2020: 48.4% / 88.6% / 11.0).

(Im Bild das Toni Areal in Zürich)