Hypothekarwachstum – stärkster Anstieg seit sechs Jahren

Claudio Saputelli, Leiter CIO Wealth Management Swiss & Global RealEstate bei der UBS hat sich mit dem Bergiff «Hypothek» auseinandergesetzt. Dieser stammt aus dem Altgriechischen und enthält die Wortbestandteile «unter» («hypo«) und «legen» («tithénai») – also eine «Unter-Lage» in Form eines Pfandes für einen Kredit. Anders hingegen im Englischen: Das Wort «mortgage» hat seinen Ursprung in der altfranzösischen Sprache und besteht aus «tot» («mort») und «Versprechen» («gage») – der Deal, oder eben das «Versprechen» stirbt, sobald die Schulden getilgt sind oder der Kredit nicht zurückgezahlt wird. Im letzteren Fall fiele das Grundstück dem Pfandgläubiger zu.
Befeuert durch die starke Nachfrage nach Wohnimmobilien, erleben diese «Versprechen» laut Saputelli gerade einen starken Wachstumsschub. Bei privaten Haushalten nimmt derzeit die ausstehende Kreditsumme um rund drei Prozent pro Jahr zu und damit am stärksten seit Ende 2015. Auch die Zahl neu abgeschlossener Kreditverträge liege rund zehn Prozent über dem Vorjahresniveau. Die Verschuldungsquote der Privathaushalte, die bereits weltweit zu den höchsten gehört, nimmt also weiter zu. «Dies unter anderem auch, weil hierzulande das Steuersystem Anreize setzt, welche die Verschuldung fördert. Womöglich ist dies der Grund, weshalb sich hierzulande der Begriff «Hypothek» durchgesetzt hat», ist Claudio Saputelli überzeugt.