Die Zürcher Kantonalbank hat im Immobilienbarometer für das zweite Quartal 2021 die Entwicklung der Baugesuche analysiert und sie mit der Leerwohnungsziffer von 2018 verglichen (Grafik unten). Im Idealfall werden neue Wohnungen bevorzugt dort geschaffen, wo der Wohnraum knapp ist (Quadrant unten rechts). Wo auf der anderen Seite die Leerstände hoch sind, ist eine Reduktion der Bautätigkeit wünschenswert (Quadrant oben links). Tatsächlich sei in den meisten Regionen mit hohem Leerstand auf die Risiken gezielt reagiert und die Planungstätigkeit entsprechend reduziert worden, so zum Beispiel in Aarau und Olten, schreibt die ZKB. Nur wenige periphere Regionen verzeichnen weiterhin hohe Zuwächse, so beispielsweise der Oberaargau. Die Analyse zeige klar, dass das Bewusstsein für das Leerstandrisiko bei den Investoren vorhanden sei. «Der Rückgang der Baugesuche ist somit eine gezielte Reduktion des Angebots in Gebieten mit Überkapazitäten und keine kurzfristige Auswirkung der Pandemie». In einigen grossen Zentren mit geringem Leerstand wie beispielsweise Lausanne oder Zürich ziehe die Bautätigkeit inzwischen wieder an. Andererseits sind in urbanen Gebieten typischerweise die regulatorischen Hürden hoch und der vorhandene Boden bereits sehr knapp, was die Neubautätigkeit stark hemmt. Dies zeige sich unter anderem in den Kantonen Genf und Basel-Stadt. «Obwohl man sich in vielen Zentren mehr Baukräne wünschen würde, stellen wir fest, dass neue Wohnungen vermehrt dort geplant werden, wo die Nachfrage nach Wohnraum hoch ist», resümiert die ZKB.