Die Notenbanken dürften trotz der verbesserten Konjunkturaussichten die Zinspolitik so schnell nicht wieder normalisieren, schreibt Raiffeisen in der neusten Zinsprognose. Die US-Notenbank beispielsweise beabsichtigt trotz der immensen Konjunkturprogramme, die Leitzinsen noch für lange Zeit unverändert tief zu halten. Und wenn man schon in den USA auf absehbare Zeit keine Zinserhöhung erwarten darf, dann in der Eurozone und der Schweiz erst recht nicht. Da höhere Zinsen als in der Eurozone den Aufwertungsdruck auf den Franken wieder erhöhen würden, ist eine Änderung der Geldpolitik in der Schweiz nicht zu erwarten. Ohne Signale für eine Abkehr der EZB von ihrer Negativzinspolitik in den nächsten Jahren, dürfte für die Schweizer Kapitalmarktzinsen lediglich beschränktes Aufwärtspotenzial bestehen.
Die Finanzierungsbedingungen für Wohneigentum bleiben damit über alle Laufzeiten hinweg sehr attraktiv. Die Zinsen für langfristige Festhypotheken haben sich bislang nur ganz leicht von den Rekordtiefs entfernt und liegen weiterhin nahe bei den Konditionen für SARON-Hypotheken. Bei beiden ist auf Jahressicht höchstens eine leichte Aufwärtsbewegung zu erwarten. Hypotheken bleiben damit nach wie vor sehr attraktiv. Wie bisher muss bei den Finanzierungsbedingungen aber mit zwischenzeitlichen Ausschlägen nach oben wie auch nach unten gerechnet werden.