Ende 2019 gab es in der Schweiz rund 1,8 Millionen Gebäude mit Wohnnutzung, 7% mehr als 2010. Das geht aus dem neusten Bericht des Bundesamtes für Statistik hervor. Der Gesamtwohnungsbestand der Schweiz umfasst rund 4,6 Millionen Wohnungen, 12% mehr als 2010. Davon sind über die Hälfte (55%) Wohnungen mit 3 oder 4 Zimmern. Die durchschnittliche Wohnungsfläche betrug 99 qm. In der Schweiz lebten Ende 2019 2,3 Millionen Haushalte (60%) in einer Mietwohnung.
6% der Gebäude mit Wohnnutzung in der Schweiz wurden nach 2000 gebaut. Dieser Anteil variiert je nach Kanton. Der Kanton Freiburg verfügt über einen aussergewöhnlich neuen Gebäudebestand: ein Viertel (26%) der Gebäude stammen aus dem 21. Jahrhundert. Demgegenüber beträgt dieser Anteil im Kanton Basel-Stadt nur gerade 4%. Ein Fünftel (22%) der Schweizer Bevölkerung wohnt in Gebäuden, die nach 2000 gebaut wurden und rund ein Drittel (33%) in Gebäuden, die vor 1960 gebaut wurden.
57% der Gebäude mit Wohnnutzung sind Einfamilienhäuser, welche 27% der Bevölkerung bewohnen. Der Kanton Genf stellt insofern eine Besonderheit dar, als der Anteil der Einfamilienhäuser (58%) in diesem Kanton dem schweizerischen Mittel entspricht, jedoch nur ein sehr geringer Prozentsatz der Bevölkerung in solchen Gebäuden wohnt (GE: 15%; CH: 27%). Im Kanton Basel- Stadt leben anteilsmässig am wenigsten Personen in einem Einfamilienhaus (12%), wohingegen im Kanton Jura fast die Hälfte der Bevölkerung in einem Einfamilienhaus (48%) lebt. 27% aller Gebäude mit Wohnnutzung sind Mehrfamilienhäuser, in denen 53% der Bevölkerung wohnen.
Schweizweit zeigen die Statistiken einen wenig verdichteten Wohnraum. In mehr als drei Vierteln der Gebäude befinden sich 1 oder 2 Wohnungen. Diese Gebäude werden von rund 40% der Bevölkerung bewohnt. In nur gerade 5% der Gebäude gibt es 10 oder mehr Wohnungen, die aber von rund einem Viertel der Bevölkerung bewohnt werden. In etwas weniger als der Hälfte (47%) der Einfamilienhäuser leben eine oder zwei Personen. Nur knapp jedes zehnte Einfamilienhaus (8%) ist mit mehr als vier Personen belegt. Über ein Drittel der Mehrfamilienhäuser werden von mehr als 10 Personen bewohnt, was 38% der Bevölkerung entspricht. Nur gerade 0,5% der Gebäude mit Wohnnutzung beherbergen 50 oder mehr Personen; diese Wohnform betrifft etwas mehr als 620 000 Personen oder 7% der Bevölkerung.
Über die Hälfte des Gesamtwohnungsbestandes in der Schweiz sind Wohnungen mit 3 oder 4 Zimmern. Die durchschnittliche Anzahl Zimmer pro Wohnung beträgt 3,7. Die durchschnittliche Fläche der Wohnungen beträgt 99 qm und ist seit 2000 (97 qm) ziemlich stabil geblieben. Die durchschnittliche Wohnungsfläche ist umso grösser, je neuer die Gebäude sind. Die durchschnittliche Wohnfläche pro Person erhöhte sich von 44 qm im Jahr 2000 auf 46 qm im Jahr 2019. In Einfamilienhäusern ist die durchschnittliche Wohnfläche pro Person deutlich höher als in Mehrfamilienhäusern (54 qm gegenüber 43 qm).
Mehr Mieter als Eigentümer
Die Schweizer Haushalte sind häufiger Mieter als Eigentümer. Ende 2019 zählte die Schweiz 2,3 Millionen Mieterhaushalte und 1,4 Millionen Haushalte, die in ihrer eigenen Wohnung lebten, was einer Wohneigentumsquote von 36,4% entspricht. Diese Quote hat seit 1970 (28,5%) zugenommen. Die Kantone Appenzell Innerrhoden (56,9%), Wallis (54,5%) und Jura (49,5%) weisen die höchsten Wohneigentumsquoten auf, die städtischen Kantone Basel-Stadt (15,8%) und Genf (18,1%) die tiefsten. Es besteht eine klare Verbindung zwischen dem Zusammenleben als Paar und dem Erwerb von Wohneigentum: Die Wohneigentumsquote ist bei Paaren mit Kindern (46,5%) oder ohne Kinder (48,8%) etwa doppelt so hoch wie bei Einpersonenhaushalten (22,7%) und Einelternhaushalten mit einem oder mehreren Kindern (27,4%).
Sein Leben mit einer oder mehreren Personen zu teilen scheint ein wichtiges Element für den Erwerb einer Wohnung zu sein. Knapp die Hälfte (48,6%) der Haushalte mit vier und mehr Personen sind Eigentümer der Wohnung, in der sie leben. Bei Zweipersonenhaushalten ist die Wohneigentumsquote (43,9%) höher als bei den Dreipersonenhaushalten (38,3%). Dies ist wahrscheinlich auf den hohen Anteil an älteren Paaren zurückzuführen, deren Kinder erwachsen sind und das Elternhaus verlassen haben. lediglich ein Viertel (23,9%) der Haushalte, die nur aus Personen im Alter zwischen 25 und 64 Jahren bestehen, sind Eigentümer der Wohnung, in der sie leben. Dieser Anteil erhöht sich auf 40,9%, wenn der Haushalt mindestens eine Person unter 25 Jahren und mindestens eine andere Person im Alter zwischen 25 und 64 Jahren umfasst; diese Zusammensetzung betrifft über 1,1 Millionen Haushalte. Dabei handelt es sich zumeist um Familien mit Kindern. Haushalte, bei denen alle Mitglieder mindestens 65 Jahre alt sind, leben in 49,1% der Fälle in ihren eigenen Wänden.
Etwas mehr als die Hälfte der von Eigentümerhaushalten bewohnten Wohnungen (52,4%) befindet sich in einem Einfamilienhaus. Die Mietwohnungen liegen hingegen mehrheitlich in Mehrfamilienhäusern (70,7%) oder in Wohngebäuden mit Nebennutzung (21%). Die Wohnungen von Mieterhaushalten sind durchschnittlich älter als jene von Eigentümerhaushalten. Die Hälfte der Eigentümerhaushalte (52.5%) lebt in Wohnungen, die nach 1980 gebaut wurden, während dieser Prozentsatz bei den Mieterinnen und Mietern 34,3% beträgt. Eigentümerwohnungen sind zudem bezüglich Wohnfläche, Anzahl Zimmer und Wohnfläche pro Person grösser als Mietwohnungen. Die durchschnittliche Fläche der Eigentümerwohnungen beträgt 133 qm, während jene der Mietwohnungen im Durchschnitt 50 qm kleiner ist (83 qm).
Zug am teuersten
Im Kanton Zug ist die durchschnittliche Monatsmiete mit 1818 Franken am höchsten und liegt 33% über dem schweizerischen Durchschnitt von 1362 Franken. Das andere Extrem stellt mit durchschnittlich 939 Franken der Kanton Jura dar. Die durchschnittliche Monatsmiete für eine 3-Zimmer- Wohnung beträgt auf gesamtschweizerischer Ebene 1317 Franken, etwa 350 Franken mehr als im Jahr 2000.
Mieterhaushalte mit mehr als einer Person, in denen alle Mitglieder schweizerischer Nationalität sind, geben im Durchschnitt 1559 Franken pro Monat für ihre Wohnung aus; bei ausländischen Haushalten beträgt dies 1512 Franken. Für eine 4-Zimmer- Wohnung bezahlen Paare ohne Kinder im Durchschnitt nur leicht weniger (1611 Franken) als Paare mit Kindern (1631 Franken). Einzelpersonen geben mit durchschnittlich 1417 Franken am wenigsten für die Miete aus, wobei ihre 4-Zimmer-Wohnungen durchschnittlich auch kleiner sind (95 qm) als zum Beispiel jene von Paaren mit Kindern (101 qm). Bei Einelternhaushalten mit einem oder mehreren Kindern beträgt die mittlere Monatsmiete für eine 4-Zimmer-Wohnung 1466 Franken.