Corona bringt im Bauwesen Lieferketten bei verschiedenen Materialien durcheinander – so auch bei Produkten für den Holzbau, und dies nicht nur in der Schweiz. Bestimmte Produkte sind knapp, und die Preise zeigen teils stark nach oben. Bis sich die dahinterstehenden internatio- nalen Verschiebungen wieder abbauen, ist besonders vorausschauende Planung beim Bauen mit Holz gefragt.
Derzeit trifft jedoch eine erhöhte Inlandnachfrage nach Holzprodukten auf ein geringeres Angebot, weil besonders Skandinavien, Deutschland und Österreich vermehrt nach Übersee exportieren, um den dortigen Bauboom zu bedienen. Viele Amerikanerinnen und Amerikaner kehren in der Corona-Pandemie teuren Zentren den Rücken und bauen sich ihr Eigenheim an günstigeren Lagen; das dafür benötigte Material ist in den USA knapp. Auch die chinesische Wirtschaft wächst und fragt europäisches Holz stark nach.
Zugleich hat der Schweizer Baumarkt in der Corona-Krise angezogen. Besonders Umbauten und Aufstockungen legen zu – die Wertschätzung für die eigenen vier Wände und die wertvermehrende Entwicklung von Immobilien sind in der Pandemie auf einen Höchststand geklettert. Allerdings ist der hiesige Holzbaumarkt zu einem grossen Teil von Importen abhängig. Wo bestimmte Produkte knapp werden, lassen sie sich aufgrund der beschränkten Holzverarbeitungskapazitäten im Inland nicht sofort im nötigen Umfang durch inländische Ware ersetzen.
Die in ihrem Tempo und Ausmass so noch kaum je gesehene Dynamik senkt die Berechenbarkeit in Handel, Planung und Bau. Bei wichtigen Produkten kommt es vermehrt zu Lieferengpässen. Zugleich bewegen sich die Preise für verschiedene Produkte rasch nach oben. Verträge, die vor längerer Zeit abgeschlossen worden sind, lassen sich zum Teil kaum mehr einhalten; viele Marktteilnehmer müssen aufgrund der Teuerung Preise und Lieferfristen nachverhandeln.