Im 4. Quartal 2020 erholt sich der Bauindex im Vorquartalsvergleich. Die saisonbereinigten Umsätze des Bauhauptgewerbes dürften 2.6% höher als im Vorquartal ausfallen, teilt die Credit Suisse mit. Insgesamt dürfte jedoch 2020 insbesondere im Hochbau als schwieriges Jahr in die Geschichte eingehen. Die Umsatzschwelle von CHF 20 Milliarden dürfte deutlich verfehlt werden und mit einem Umsatzrückgang von rund 7% das schwächste Baujahr seit 2015 resultieren. Zwar war das Bauhauptgewerbe insgesamt weniger stark von den pandemiebedingten Einschränkungen betroffen als Branchen wie der stationäre Detailhandel oder die Gastronomie. Verunsicherung auf Bauherrenseite, temporäre Baustellenschliessungen in einigen Kantonen sowie Produktivitätseinbussen durch Corona-Massnahmen, Quarantänevorschriften und Lieferschwierigkeiten bei Baumaterialien sind teilweise dafür verantwortlich, dass dennoch ein Einbruch der Umsätze resultiert. «Für einen Teil der Korrektur war indes die Pandemie lediglich der Beschleuniger, zumal insbesondere beim Bau von Mehrfamilienhäusern schon seit Jahren Überhitzungstendenzen auszumachen waren. Die Bodenbildung, die sich für das letzte Quartal des Jahres abzeichnet, dürfte sich 2021 fortsetzen. Längerfristig droht vorab dem Wirtschaftsbau nach zwischenzeitlicher Erholung ein Dämpfer, da Immobilieninvestoren in Anbetracht der von Covid-19 beschleunigten Trends wie Homeoffice, Onlinehandel und rückläufigem Geschäftstourismus grosse Zurückhaltung gegenüber Geschäftsimmobilien an den Tag legen», erwartet die CS.

Im 4. Quartal 2020 steigt der Hochbauindex gegenüber dem Vorquartal um 1.9%. Vorab der Wirtschaftsbau dürfte dabei zulegen (+7.1%). Hauptsächlich handelt es sich hierbei um einen Nachholeffekt: Die massive Verunsicherung zu Beginn der Corona-Krise dürfte einige Bauherren zum Abwarten bewogen haben. Zudem wurden in den vergangenen 12 Monaten auch wieder mehr Büroflächenprojekte baubewilligt als in der Vorjahresperiode (+20.5%). Bei einigen davon handelt es sich um Projekte für den eigenen Flächenbedarf, deren Realisierung nicht gefährdet sein dürfte (z.B. Ersatzneubau Swiss Re in Zürich oder Helvetia Campus in Basel mit Bauvolumen von CHF Mio. 250 bzw. 200). Eine Stabilisierung erwartet die CS wbeim Wohnungsbau (+1.3% im 4. Quartal 2020), der in den Quartalen zuvor stark an Schwung verloren hatte. Neue Wachstumsimpulse seien jedoch nicht auszumachen. «Das baubewilligte Investitionsvolumen hat sich über die letzten 12 Monate stabil entwickelt, sodass wir für 2021 zwar mit einer Fortsetzung der Bodenbildung, nicht aber mit einem Wiederanstieg der Umsätze auf das Niveau von 2019 rechnen.» Der Bauindex Schweiz wird gemeinsam von der Credit Suisse und dem Schweizerischen Baumeisterverband (SBV) quartalsweise publiziert.