Mit der Aussicht auf noch mehrere Jahre unverändert tiefe Kurzfristzinsen bleiben auch die Konditionen für längerfristige Festhypotheken nahe ihren Rekordtiefs, schreibt Raiffeisen im neusten Newsletter zur Zinsprognose. Der Zinsunterschied zwischen einer SARON-Hypothek und einer 10-jährigen Festhypothek sei nur noch minim. Bei beiden sei auf Jahressicht höchstens eine leichte Aufwärtsbewegung zu erwarten. Hypotheken bleiben damit nach wie vor sehr attraktiv. Wie bisher müsse bei den Finanzierungskonditionen aber mit zwischenzeitlichen Ausschlägen nach oben wie auch nach unten gerechnet werden.

Aus makroökonomischer Sicht sieht Raiffeisen folgende Szenarien: «Die Erholung der Schweizer Wirtschaft hat aufgrund der erneuten erheblichen Einschränkungen im Zuge der zweiten Coronawelle an Fahrt verloren. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hält deshalb weiterhin an der Negativzinspolitik fest. Wie die meisten anderen Notenbanken will sie die Zinsen wegen des schwierigen Umfelds noch auf Jahre hinaus tief belassen. Die Inflation liegt derzeit unter 0%, weshalb es keinen Anlass für Zinserhöhungen gibt. Eine Reduktion noch tiefer in den Negativbereich ist ebenfalls nicht angezeigt. Der Nutzen einer solchen Massnahme ist umstritten. Die SNB hat die Zinssenkungsoption in den letzten Monaten daher nicht mehr betont und setzt stattdessen unverändert auf Devisenmarktinterventionen».