Das Baubewilligungsverfahren in der Stadt Luzern dauert zu lange. Nur die Hälfte der Gesuche werden fristgemäss abgeschlossen. Was sowohl von Bauherrinnen als auch von Politikern immer wieder bemängelt wird, hat die Stadt erkannt. Sie hat zwei externe Gutachten in Auftrag gegeben, um die Situation zu analysieren. In diesen wird insbesondere im digitalen Bereich Verbesserungspotenzial ausgemacht. Durch Anpassungen am Webauftritt solle es künftig einfacher werden, beispielsweise fehlerfreie Baugesuche digital einzureichen. In seiner Analyse bezieht sich der Stadtrat unter anderem auf eine Studie der Denkfabrik Avenir Suisse, wonach das Tempo der Abwicklung der Baubewilligungsverfahren neben anderen Faktoren ausschlaggebend für die Investitionsfreudigkeit von Bauherren in einer Gemeinde ist. Im Vergleich der zehn grössten Städte des Landes liegt Luzern diesbezüglich auf Rang sieben. Die Herausforderungen der Stadt zeigen sich in erster Linie darin, dass seit 2003 im Durchschnitt nur 48 statt 80 Prozent aller Gesuche innerhalb der vom Kanton vorgegebenen Frist von 40 Arbeitstagen bearbeitet werden konnten.
Laut Stadträtin Manuela Jost habe die Regelungsdichte im Bauwesen in den vergangenen 20 Jahren stetig zugenommen. Die Bewilligungsverfahren werden entsprechend komplexer und aufwändiger. Beispielsweise haben die Vorgaben zur Barrierefreiheit und zum Klimaschutz Auswirkungen auf die Arbeit der Behörde. Denn dies und weiteres muss überprüft werden. Ein wichtiger Faktor sei weiter, dass die Verdichtung und das damit einhergehende engere Bauen zu mehr Konfliktpotenzial führe. Die Zahl an Einsprachen habe in den letzten Jahren entsprechend zugenommen. Einsprachen seien ein wichtiger Grund, weshalb die Verfahren oft nicht innerhalb der vorgesehenen Frist abgeschlossen werden können. Aber auch die immer mehr aufkommenden Angebote wie Airbnb führten zu Mehrarbeit bei der Baudirektion.