Die Schweiz und Liechtenstein verleihen zum fünften Mal den Architekturpreis «Constructive Alps» für nachhaltiges Sanieren und Bauen in den Alpen. Von den 328 eingereichten Beiträgen zeichnet die Jury zehn Projekte aus. Die ersten drei Ränge und damit die Preissumme von 50 000 Euro teilen sich eine Landwirtschaftsschule in St. Gallen, eine Montagehalle in Vorarlberg und ein Berggasthaus in Glarus. Neu konnte auch das Publikum ihren Favoriten küren. Den ersten Preis gewinnt das Landwirtschaftliche Zentrum Salez von 2019 im Kanton St. Gallen (im Bild). Die Jury überzeugte das Gebäude, weil es das Prinzip «Low-Tech», eine möglichst einfache Bauweise für lange Lebensdauer, konsequent und intelligent durchziehe. Der zweite Preis geht an die Montagehalle der Zimmerei und Tischlerei Kaufmann im vorarlbergischen Reuthe von 2017. Die Halle am Rand des Bregenzerwaldes ist konstruiert aus Betonstützen und einem Fachwerk aus Baubuchenholz. Den dritten Preis vergab die Jury an das Ortstockhaus in Braunwald. Das Gasthaus des Glarner Architekten Hans Leuzinger von 1931 gilt als eine Ikone der Moderne in den Alpen. Bei der Sanierung zeigten die Architekten viel Respekt vor dem denkmalgeschützten Haus. Auf 1772 Meter über Meer entstand so ein Muster für nachhaltigen Tourismus. Erstmalig gibt es bei dieser Ausgabe von «Constructive Alps» einen Publikumsfavoriten. Über die Website konnten Interessierte ihre Stimme für ihr Lieblingsprojekt abgeben. Die meisten erhielt das Kongresszentrum in Agordo/IT von Studio Botter und Studio Bressan. Die Holzkonstruktion greift die regionale Bautradition gekonnt auf, die Stärke der Konzeption bezieht sich auf die Schönheit der Dolomitenlandschaft, die zum Hauptthema wird.