Die Entwicklungsgesellschaft HIAG stand im  Geschäftsjahr 2019 vor grossen Herausforderungen. Wäh­rend sich das Kerngeschäft Immobilienentwicklung positiv entwickelte und der Liegenschaftsertrag stieg, musste die Gruppe zwei herbe Rückschläge verkraften: zum einen den Aus­stieg aus dem Projekt zur Entwicklung einer eigenen Multicloud-Plattform und die Restrukturierung von HIAG Data, zum anderen den Konkurs der bis dahin drittgrössten Mieterin, der Rohner AG in Pratteln. «Aufgrund der hohen Belastungen durch diese zwei Ereignisse wird der Verwaltungsrat der ordentlichen Generalversammlung vom 23. April 2020 vorschlagen, auf die Ausschüttung einer Dividende zu verzichten», heisst es in einer Medienmitteilung. Als Folge der zwei ausserordentlichen Ereignisse im Geschäftsjahr 2019 weist HIAG nach einem Gewinn im Vorjahr von CHF 60,9 Mio. im Berichtsjahr einen Verlust von CHF 70,7 Mio. aus. Einerseits belastete die abgebrochene Entwicklung einer eigenen Multicloud-Plattform das Ergebnis mit rund CHF 70 Mio. Sämtliche Aktiven im Zusammenhang mit diesem Projekt wurden per 31. Dezember 2019 zu 100 Prozent wertberichtigt. Zudem muss HIAG nach dem Konkurs der Mieterin Rohner AG, Pratteln, die Kosten für den Rückbau und die Sanierung des Areals,um es chemiefrei zu machen, tragen. Dies belastete das Ergebnis 2019 insgesamt mit CHF 51,3 Mio. Davon entfallen CHF 18,5 Mio. auf eine tiefere Immobilienbewertung nach Steuer­effekten sowie Rückstellungen von rund CHF 30 Mio. für den Rückbau der Produktionsinfrastruktur am Standort und die Sanierung des Areals, um es in einen chemiefreien Zustand zu bringen. Hinzu kommen Betriebs­kosten von rund CHF 2,8 Mio. im Berichtsjahr, da bis zum Abschluss des Rückbaus ein Minimalbetrieb aufrechterhalten werden muss.

HIAG steigerte im Geschäftsjahr 2019 den vereinnahmten Liegenschaftsertrag gegenüber dem Vor­jahr um 8,2% auf CHF 63,0 Mio. (2018: CHF 58,2 Mio.). Dank der Fertigstellung ver­schiedener Entwicklungsprojekte ging der annualisierte Liegenschaftsertrag trotz des Konkurses der Rohner AG, Pratteln, und des Auszuges eines grossen Mieters in Dietikon nur leicht um 2,5% zurück auf CHF 59,4 Mio. (2018: CHF 60,9 Mio.). Die Leerstandsquote stieg auf 16,2% (2018: 14,3%), haupt­sächlich aufgrund des Anfangsleerstandes bei drei fertiggestellten Projekten sowie des Effekts des Auszugs eines Mieters in Dietikon. Dennoch verfügt HIAG weiterhin über eine komfortable gewichtete durchschnittliche Restmietdauer (WALT) von 8,9 Jahren (2018: 9,7 Jahre). Ende Dezember 2019 be­stand das Gesamtportfolio aus 116 Liegenschaften. Der Wert nahm um 5,4% auf CHF 1,57 Mrd. (31.12.2018: 1,49 Mrd.) zu. Dass die Neubewertungseffekte mit CHF -16,8 Mio. (31.12.2018: CHF 76,4 Mio.) negativ ausfielen, sei im Wesentlichen auf den Einfluss von CHF -20,4 Mio. aus dem Kon­kurs der Rohner AG, Pratteln, zurückzuführen. Der gewichtete durchschnittliche Diskontierungssatz für das Gesamtportfolio nahm leicht ab und betrug zum Stichtag 31. Dezember 2019 3,94% (31.12.2018: 4,15%).

Die HIAG Immobilien Holding AG verfügte am 31. Dezember 2019 über eine Eigenkapitalquote auf EPRA-Basis von 45,6% (31.12.2018: 54,2%). Nach der Platzierung einer festverzins­lichen Anleihe über CHF 150 Mio. mit einer Laufzeit von 5 Jahren entwickelte sich die gewichtete durchschnittliche Laufzeit des Fremdkapitals per 31. Dezember 2019 mit 2,7 Jahren stabil (31.12.2018: 2,8 Jahre). Der durchschnittliche Zinssatz für die Finanzverbindlichkeiten beträgt 0,9% (31.12.2018: 0,9%). Die Loan-To-Value Ratio (LTV) betrug 51,4% (31.12.2018: 43,4%).

Am 31. Dezember 2019 setzte sich das Entwicklungsportfolio der HIAG aus 56 Projekten mit einer Nutzfläche von ca. 707’000 qm zusammen. Das erwartete Investitionsvolumen für die nächsten zehn Jahre beträgt, ohne weitere Akquisitionen, rund CHF 1,9 Mrd. Davon sind sechs Projekte mit einem annualisierten Liegenschaftsertrag nach Fertigstellung und Vollvermietung von rund CHF 4,6 Mio. derzeit im Bau. In den nächsten drei Jahren will HIAG weitere zehn Entwicklungsprojekte in Angriff nehmen, mit einer Nutzfläche von ca. 107’000 qm, erforderlichen Investitionen von rund CHF 250 Mio. und einem annualisierten Liegenschaftsertragspotenzial nach Fertigstellung und Vollvermietung von rund CHF 21 Mio