Tamedia hat auf ihren Newsportalen die erste Welle der titelübergreifenden Umfrage im Vorfeld der eidgenössischen Abstimmung vom 9. Februar 2020 durchgeführt. 11’164 Personen aus der ganzen Schweiz haben vom 19. bis am 21. Dezember 2019 online an der Umfrage teilgenommen. Der Fehlerbereich liegt bei 1,6 Prozentpunkten. Die Initiative «Mehr bezahlbare Wohnungen» des Mieterverbandes stösst rund sieben Wochen vor dem Urnengang auf Anklang: 63 Prozent wollen dem Volksbegehren, das für mehr Wohnungen in gemeinnütziger Hand sorgen soll, eher oder sicher zustimmen. 32 Prozent lehnen die Initiative eher oder sicher ab, während 5 Prozent keine Angaben zu ihren Stimmabsichten machten. Für eine Mehrheit der Befürworter ist das wichtigste Argument für die Zustimmung, dass Wohnen ein Grundbedürfnis sei, das bezahlbar sein müsse. Die Initiative setze nur um, was bereits in der Verfassung stehe. Das Hauptargument für die Gegner ist dagegen ein ordnungspolitisches: Der Bund solle nicht in die Marktwirtschaft eingreifen. Die Wohnrauminitiative erhält starke Unterstützung von den Wählerinnen und Wählern des linken Spektrums. Je 89 Prozent der Grünen- und SP-Anhänger stimmen der Initiative derzeit zu. Während die SVP-Wählerschaft gespalten ist, lehnen einzig die FDP-Anhänger die Vorlage mehrheitlich ab (55 Prozent Nein). Wenig überraschend ist die Unterstützung in den urbanen Gebieten besonders gross: 72 Prozent der Städterinnen und Städter wollen momentan ein Ja auf den Stimmzettel schreiben. Zum Vergleich: Auf dem Land und in der Agglomeration sind es je nur rund 60 Prozent der Stimmberechtigten.