Präsidenten der SVIT-Fachkammern, von links: Michel de Roche STWE, Gunnar Gärtner, SEK, Moderatorin Sonja Hasler, Thomas Wipfler KUB und Christian Hofmann FM

Nach Jahren eines kontinuierlichen Aufschwungs wird die Frage drängender, wie lange der Boom noch anhält. Zunehmende weltpolitische Unsicherheiten, der Handelsstreit mit den USA, eine hohe internationale Verschuldung – das alles droht, die Wirtschaft negativ zu beeinflussen. Doch trotz der dunklen Wolken am Horizont geht es der Immobilienwirtschaft in der Schweiz weiterhin gut. Dennoch sind sich alle Player in der Immobilienwirtschaft bewusst, dass die gesamtwirtschaftlichen und politischen Entwicklungen, neue Technologien und der digitale Wandel Veränderungen innerhalb der Branche mit sich bringen werden.

Das diesjährige Real Estate Symposium im Trafo in Baden zeigte heute praxisnah, welchen Trends die Branche Rechnung tragen sollte und welche Innovationen nachhaltig Erfolg versprechen. Die Präsidenten der Fachkammern des SVIT diskutierten darüber, wie sich die Immobilienwirtschaft in 10 Jahren darstellt und befragten das Publikum darüber. Die Antworten aus dem Plenum überraschten: der Glaube daran, dass in 10 Jahren umfassendes und vernetztes Wissen rund um Immobilien kostenlos erhältlich sein werden überwog. «Euch braucht es in 10 Jahren nicht mehr», kommentierte Moderatorin Sonja Hasler daraufhin das Resultat der Einschätzung. Für Gunnar Gärtner, Präsident der Schätzgsexpertenkammer des SVIT ist es deshalb klar: «Wir müssen die Jungen fördern und ihnen den Berufseinstieg vereinfachen.» Eine Einschätzung, die von den anderen Fachkammer-Präsidenten unterstützt wurde. Für Christian Hofmann, Präsident der FM-Kammer des SVIT, bedeutet kostenlose Zugänglichkeit von Informationen aber nicht, dass auch die Qualität dieser Informationen gut ist. Im Gegenteil: «Die Ausbildung und das Know-how von Fachkräften wird immer nachgefragt und honoriert werden». Auch wenn sich die Werte im Wandel befinden.

«Viel Optimismus», brachte Prof. Dr. Klaus Wellershoff in seinem Vortrag mit. Sein Optimismus bezog sich aber darauf, dass eine Zinserhöhung in den nächsten Monaten nicht zu erwarten sei, «wenn sie aber kommt, dann wird dies mit der vorgängigen Inflation zu einer massiven Erhöhung führen». Damit sei sein Optimismus bereits erschöpft. Obschon Prognosen im Wirtschaftsbereich immer sehr unsicher seien, liess er durchblicken, dass der Immobilienwirtschaft schwierigen Zeiten bevorstehen, wenn die Zinssituation kehrt. «Wir wissen wenig, aber das wenige ist mächtig», sagte er denn auch resümierend, «und wir geben uns viel Mühe, das nicht wahr haben zu wollen».