40% der in der Schweiz wohnhaften Personen sind Eigentümer eines Hauses oder einer Wohnung. Im Tessin gibt es mit 58% überdurchschnittlich viele Eigenheimbesitzerinnen und –besitzer. Dies zeigt eine von homegate.ch jüngst durchgeführte Umfrage zum Thema Eigenheim-Finanzierung in der Schweiz. Überraschend dabei ist, dass zumeist nur eine bis zwei Offerten für die Aufnahme einer Hypothek eingeholt werden und dabei mehrheitlich auf die bereits bestehende Geschäftsbeziehung bei der Wahl des Anbieters gesetzt wird. Die Festhypothek ist bei den Befragten mit 82% das mit Abstand beliebteste Modell zur Finanzierung des Wohneigentums. Deutlich weniger verbreitet sind die Libor-Hypothek (11%) und die variable Hypothek (nur gerade 2%). Dabei schliesst die Hälfte der Befragten ihr Immobiliendarlehen in Tranchen ab. Die wichtigsten Gründe für die Wahl der Festhypothek sind die fixe Laufzeit und die damit verbundene Planungssicherheit (58%) sowie der fixe Zins, der Schutz vor steigenden Zinsen bietet (46%). Die Mehrheit der Befragten mit einer Festhypothek (67%) hat eine Hypothek mit einer Laufzeit von sechs bis zehn Jahren abgeschlossen. In der Schweiz werden am häufigsten Hypotheken zwischen CHF 500’001 und CHF 750’000 aufgenommen (25%). In der Westschweiz und im Tessin fallen die Summen geringer aus. Dort werden Darlehen zwischen CHF 400’001 und CHF 500’000 am häufigsten nachgefragt. Jeder Vierte setzt dabei sein Pensionskassenguthaben für die Finanzierung ein. In der Westschweiz liegt der Anteil mit 32% am höchsten, gefolgt vom Tessin (30%) und der Deutschschweiz (23%). Das Eigenheim wird von 32% der Befragten zu maximal 40% belehnt, bei 21% liegt der Prozentsatz mit 41-60% schon höher, 22% geben sogar an, ihr Eigenheim zu 61-80% zu belehnen. Hauptsächlich haben sich die Befragten vor der Aufnahme ihrer Hypothek bei einer Bank oder einer Versicherung beraten lassen (64%). Auch Vergleichsportale (21%) oder Kontakte zu Bekannten, welche ebenfalls Immobilien besitzen (20%), werden oft genutzt, um sich Einblicke zu verschaffen.

Dabei haben sich die Befragten vor allem über die aktuellen Zinssätze (75%), die Vor- und Nachteile der verschiedenen Hypothekarmodelle (54%) oder über die Laufzeiten (49%) informiert. Die Interessierten scheinen dennoch zu wissen, was sie wollen. Die Mehrheit (80%) hatte sich tendenziell schon vor der Informationsbeschaffung für ein Modell entschieden. Wer sich einmal auf einen Anbieter festgelegt hat, bleibt diesem bei Erneuerung oder Verlängerung in 77% der Fälle treu. Am loyalsten sind die Deutschschweizer (79%), während von den Tessinern nur 56% beim gleichen Hypothekargeber bleiben. Bei der Entscheidung wird vor allem die bestehende Geschäftsbeziehung berücksichtigt (55%), gefolgt von der guten Beratung (36%) und den Filialen in der Nähe (27%).

Erstaunlich ist auch, dass vor dem Abschluss häufig nur eine Offerte eingeholt wird (42%). Von den italienischsprachigen Befragten gab sogar mehr als die Hälfte (53%) an, nur ein Angebot angefragt zu haben. In der Westschweiz scheint man sich etwas genauer zu informieren, denn 68% der Befragten verlässt sich auf mehr als eine Offerte. Dabei haben knapp drei Viertel (74%) diese persönlich bei einem Berater eingeholt.